Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 13 - Die Reinigung Indras von seiner Sünde

Shalya fuhr fort:
Als Nahusha, der König der Götter, sie erblickte, da sprach er: „Oh süßes Lächeln, ich bin der Indra aller drei Welten. Oh du mit den schönen Schenkeln und der lieblichen Ausstrahlung, akzeptiere mich als deinen Herrn!“

Und als diese reine Göttin durch Nahusha so angesprochen wurde, da erschrak sie und zitterte wie Espenlaub im Wind. Sie beugte ihren Kopf vor Brahma und sprach mit gefalteten Händen zu Nahusha, dem König der Götter mit dem zornigen Gesicht: „Oh Herr der Götter, ich bitte um etwas Zeit. Es ist noch nicht bekannt, was aus Indra, meinem Gemahl, geworden ist, noch wo er sich aufhält. Wenn ich aber auf der Suche nach der Wahrheit über ihn erfolglos bleibe, oh Herr, dann werde ich dir Gesellschaft leisten. Das gelobe ich.

So angesprochen von Indras Königin war Nahusha zufrieden. Und er sprach: „Laß es so sein, oh Dame mit den schönen Hüften, wie du es mir soeben gesagt hast. Du wirst zu mir kommen, nachdem du nach ihm gesucht hast. Ich hoffe, daß du dich an dein Versprechen erinnern wirst.“

Dem Nahusha vorerst entkommen begab sich die berühmte Dame mit den verheißungsvollen Blicken wieder zur Wohnstätte von Vrihaspati. Und nachdem sie ihren Bericht dort vernommen hatten, oh Bester der Könige, berieten sich die Götter mit Agni an ihrer Spitze, wie sie die Interessen von Indra am besten fördern könnten. So vereinten sie sich wieder mit dem starken Vishnu, dem Gott der Götter. Und erfahren im Reden sprachen die besorgten Götter folgende Worte zu ihm:

Indra, der Herr aller Götter, wurde von der Sünde des Brahmanenmordes überwältigt. Du, oh Gott der Götter, bist der Erstgeborene, der Herrscher des Weltalls und unsere Zuflucht. Du hast die Form von Vishnu für den Schutz aller Wesen angenommen. Als Vritra durch deine Energie auf den Tod traf, da wurde Indra von der Sünde des Brahmanenmordes hart getroffen. Oh Bester aller Götter, beschreibe uns die Mittel, um ihn zu entlasten.

Als Vishnu diese Worte der Götter hörte, da sprach er:
Laßt Indra mir ein Opfer darbringen. Dann werde ich den Träger des Donnerkeils reinigen. Wenn der Bezwinger von Paka, das heilige Pferdeopfer durchgeführt hat, wird er frei von Furcht seine Würde als Herr der Götter zurückgewinnen. Und der übelgesinnte Nahusha wird durch seine eigenen unheilsamen Taten auf seinen Untergang treffen. Doch ihr, oh Götter, müßt euch noch einige Zeit gedulden und immer wachsam bleiben.

Als die Götter diese wahrhaften Worte von Vishnu gehört hatten, die wie Ambrosia in ihren Ohren waren, gingen sie mit ihrem Lehrer und den Rishis zu jenem Ort, wo sich Indra in seiner Angst versteckte. Und dort, oh König, wurde ein großes Pferdeopfer zelebriert, das dazu fähig war, die Sünde des Brahmanenmordes für die Reinigung des hochgesinnten und großen Indra wieder aufzulösen. Und der Herr der Götter, oh Yudhishthira, verteilte die Sünde des Brahmanenmordes auf die Bäume, Flüsse und Berge, sowie auf die Erde und die Frauen. Und als er seine Last mit diesen Wesen geteilt hatte, da ward Indra wieder frei vom Fieber. Und befreit von seiner Sünde fand er zu sich selbst zurück. Doch der Bezwinger von Vala begann erneut zu zittern, als er von diesem Ort aus auf Nahusha schaute, vor dem sich alle belebten Wesen eingeschüchtert fühlten, und der aufgrund dieses Segens, den die Rishis ihm gewährt hatten, unschlagbar stark geworden war. Deshalb verbarg sich der göttliche Gatte von Sachi sogleich wieder, und unsichtbar für alle Wesen wanderte er umher, um seine Zeit abzuwarten. Doch als Indra erneut verschwunden war, fiel Sachi in schweren Kummer. Und äußerst jämmerlich wehklagte sie:

Ach! Oh Indra, wenn ich jemals etwas gegeben, oder den Göttern ein Opfer dargebracht, oder meinen geistigen Lehrer gedient habe, wenn es irgendeine Wahrheit in mir gibt, dann bete ich, daß meine Keuschheit unverletzt bleiben möge. Ich verbeuge mich vor der Göttin der Nacht, die heilig und rein ist, und ihren Lauf hier während der nördlichen Reise der Sonne nimmt. Möge mein Wunsch erfüllt werden.

So sprach sie, und betete mit gereinigtem Körper und Geist die Göttin der Nacht an. Und im Namen ihrer Keuschheit und der Wahrheit nahm sie Zuflucht zum Mittel der Hellsicht. Und sie fragte: „Enthülle mir den Ort, wo der König der Götter ist. Möge die Wahrheit durch die Wahrheit enthüllt werden.“

Auf diese Weise sprach sie zur Göttin der Hellsicht.


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