Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 11 - Nahusha wird zum neuen König der Götter erwählt

Shalya fuhr fort:
Daraufhin sprachen alle Rishis und führenden Götter: „Möge der schöne Nahusha (ein irdischer Herrscher) als König der Götter gekrönt werden. Er ist mächtig und berühmt, und immer der Tugend hingegeben.“ Und sie alle gingen und sprachen zu ihm: „Oh Herr der Erde, sei du unser König.“ Doch auf ihr Wohlergehen bedacht, antwortete Nahusha jenen Göttern, Heiligen und Ahnen: „Ich bin zu schwach und kann euch nicht beschützen. Nur eine mächtige Person kann euer König sein. Es ist Indra, der stets mit dieser Kraft begabt worden ist.“

Und alle Götter, die von den Heiligen angeführt wurden, sprachen erneut zu ihm:
Du sollst mithilfe der Verdienste, die aufgrund all unserer Entsagung entstanden sind, über das Königreich des Himmels herrschen. Denn zweifellos hat jeder von uns irgendeine Furcht. Sei du, oh Herr der Monarchen, als der König des Himmels gekrönt. Und folgenden Segen verleihen wird dir: Was für ein Wesen auch immer in deiner Sicht erscheint, sei es ein Gott, ein Asura, ein Yaksha, ein Heiliger, ein Pitri, oder ein Gandharva, dessen Macht mögest du in dich aufnehmen und dadurch selbst an Stärke wachsen. Solange du die Tugend (das Dharma) immer voranstellst, wirst du der Herrscher der Welten sein. So beschütze auch die Brahmarshis (Brahma-Heilige) und die Götter im Himmel.

Daraufhin, oh Herr der Monarchen, ward Nahusha als König im Himmel gekrönt. Und indem er vor allem anderen die Tugend und Gerechtigkeit beachtete, wurde er zum Herrscher aller Welten. Doch obwohl er immer tugendhaft war, verlor sich Nahusha in die Welt der Sinne, nachdem er diesen besonderen Segen und das Königreich des Himmels erhalten hatte. Als König der Götter umgab sich Nahusha mit himmlischen Nymphen und mit jungen Damen aus himmlischer Geburt. Er vergnügte sich mit ihnen auf vielfältige Weise in den Nandana Gärten, auf dem Berg Kailash, auf den Gipfeln des Himavat, auf Mandara, dem weißen Hügel Sahya, auf Mahendra und Malaya, sowie auf den Meeren und Flüssen. Er hörte die verschiedenen Göttergeschichten, die sowohl das Ohr als auch das Herz fesseln, sowie das himmlische Spiel von vielfältigen Musikinstrumenten und die süßesten Gesänge. Und Viswavasu und Narada, sowie Scharen von himmlischen Nymphen, unzählige Gandharvas und die sechs Jahreszeiten in lebenden Gestalten, kümmerten sich alle um den König der Götter. Überall wehte eine duftende Brise um ihn herum, erfrischend und kühl. Und während sich Nahusha so amüsierte, geschah es eines Tages, daß er die Göttin und Lieblingskönigin von Indra erblickte. Und als er sie wie ein Lüstling betrachtet hatte, da sprach er zu den Höflingen: „Warum verwöhnt mich diese Göttin, die Königin von Indra, nicht? Ich bin der Herr der Götter und auch der Herrscher der Welten. Möge Sachi sich beeilen und mich in meinem Haus besuchen.“

Schwer betrübt von diesen Worten sprach die Göttin zu Vrihaspati:
Beschütze mich, oh Brahmane, vor diesen Nahusha. Ich suche meine Zuflucht bei dir. Du sagtest immer zu mir, oh Brahmane, daß ich in meiner Person mit allen verheißungsvollen Zeichen begabt bin, um dem Gotteskönig lieb zu sein, daß ich rein bin, meinem Herrn hingegeben, und nie bestimmt, eine Witwe zu werden. Das alles hast du mir vorausgesagt. Laß deine Worte wahr sein. Oh Mächtiger, oh Herr, du sprachst niemals unsinniges Geschwätz. Deshalb, oh bester Brahmane, sollten deine Worte wahr sein.

Daraufhin sprach Vrihaspati zur Königin von Indra, die aus Angst ganz aufgelöst war:
Was von mir gesprochen wurde, wird geschehen, um wahr zu sein. Sei dir dessen sicher, oh Göttin. Du sollst Indra, den Herrn der Götter, bald hierher zurückkehren sehen. Du brauchst wirklich keine Angst vor Nahusha zu haben. Ich werde dich bald wieder mit Indra vereinen.

Doch als Nahusha hörte, daß die Königin von Indra bei Vrihaspati, dem Sohn des Angiras, ihre Zuflucht genommen hatte, da wurde der König höchst ärgerlich.


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