Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 48 - Die Rede von Karna

Karna sprach weiter:
Ich sehe all die Hochgeborenen, wie sie erschrocken, panisch und ratlos um sich schauen, und sich nicht zum Kämpfen entschließen können. Doch wenn er herankommt, sei es nun der König der Matsyas oder Arjuna, dann werde ich ihm widerstehen, wie das Ufer dem schwellenden Meer. Von meinem Bogen geschossen, werden all diese fliegenden, gut gezielten Pfeile wie gleitende Schlangen ihrem Ziel sicher entgegeneilen. Leichthändig entladen, sollen diese scharfschneidigen, mit goldenen Flügeln ausgestatteten Pfeile Arjuna überall bedecken wie Heuschrecken, die einen Baum überfallen. Hart belastet durch diese geflügelten Pfeile wird diese Bogensehne durch meine ledernen Fingerschützer einen Ton erzeugen, den man sonst nur von Kesselpauken vernehmen kann.

Der Sohn der Kunti hat in den letzten dreizehn Jahren asketische Entsagung geübt, und so wird Arjuna mich ohne übermäßige Wut angreifen. Er wurde zum Zweifachgeborenen mit den guten Qualitäten (der Vergebung, der Güte, usw.), und so möge er meine tausenden abgeschossenen Pfeile ruhig ertragen. Wenn auch dieser mächtige Bogenschütze in allen drei Welten gefeiert wird, ich bin diesem Arjuna, dem Ersten der Menschen, keineswegs untergeordnet.

Mit goldenen Pfeilen, die mit Geierfedern auf allen Seiten ausgestattet sind, möge der Himmel noch heute wie ein Schwarm von Leuchtkäfern erscheinen. Mit dem Sieg über Arjuna will ich jetzt meine Schuld vor Dhritarashtras Sohn begleichen, die so schwer zurückzuzahlen ist. Wer unter den Menschen, oder selbst unter den Göttern und Asuras, würde den Zähnen dieser gezielten Pfeile von meinem Bogen widerstehen können? Laßt meine fliegenden Pfeile, die befiedert und in der Mitte verjüngt sind, diese spektakuläre Hetzjagd der Leuchtkäfer am Himmelsgewölbe vollbringen.

Gewaltig wie der Donnerblitz von Indra, der mit der ganzen Kraft des Königs der Himmlischen begabt ist, werde ich Arjuna bedrängen, wie man einen Elefanten mit Feuer quält. Diesen heroischen und mächtigen Wagenkrieger, diesen Ersten aller Waffenträger, werde ich übermächtig ergreifen wie Garuda eine Schlange. Dieses unbändige Feuer, genährt durch die Schwerter, Speere und Pfeile, dieses aufflammende Pandava Feuer, das seine Feinde verzehren will, werde ich ganz allein mit einer mächtigen Wolke auslöschen, die unaufhörlich Pfeile regnet. Dieser Kampfwagen wird ihr Donner sein und meine schnellen Pferde ihr Sturm.

Entladen von meinem Bogen, werden meine Pfeile wie Giftschlangen den Körper von Arjuna durchbohren, wie Schlangen in einen Ameisenhaufen eindringen. Durchbohrt mit den gut gehärteten und gezielten Pfeilen, die mit goldenen Flügeln und großer Kraft versehen sind, werdet ihr noch heute den Sohn der Kunti wie einen Hügel erblicken, der mit Karnikara Blumen bedeckt ist. Mit diesen Waffen, welche ich vom Besten der Asketen, vom Sohn des Jamadagni erhalten habe, würde ich im Vertrauen auf ihre Macht sogar mit den Himmlischen kämpfen.

Geschlagen mit meinem Speer, soll der Affe auf seinem Banner noch heute mit schrecklichem Geschrei zu Boden sinken. Dann wird der Himmel mit dem Schrei der übermenschlichen Wesen vom Fahnenmast des Feindes erfüllt sein, und gequält von mir, werden sie in alle Richtungen davonfliegen. Und indem ich Arjuna von seinem Wagen werfe, werde ich heute die Wurzel des Dorns herausreißen, der schon lange im Herzen von Duryodhana sticht. Die Kauravas werden ihn heute erblicken, mit zerstörtem Kampfwagen, seine Pferde getötet, seinen Heldenmut gebrochen, und seufzend wie eine Schlange. Mögen die Kauravas in der Zwischenzeit den Reichtum der Rinder wegführen, oder, wenn sie es wünschen, auf ihren Wagen sitzen bleiben und meinen Kampf bezeugen.


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