Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 37 - Arjuna wird zum Wagenlenker von Uttara

Vaisampayana sprach:
So beauftragt von ihrem älteren Bruder, begab sich diese weitberühmte Tochter des Königs der Matsyas, ihrem Bruder immer gehorsam, eilig zum Tanzsaal. Mit einer goldenen Kette geschmückt, mit schlanker Wespentaille, mit der Pracht von Lakshmi selbst begabt, mit Pfauenfedern geschmückt, mit schlanken und anmutigen Gliedern, die Hüfte von Perlenketten umwunden, ihre Augenwimpern leicht geschwungen, mit jeglicher Grazie in ihrer Erscheinung begabt, eilte sie dahin, wie ein Blitz aus einer Masse dunkler Wolken heraustritt. Diese makellose und verheißungsvolle Tochter von Virata, mit feinen Zähnen und schlanker Taille, mit anliegenden Schenkeln, jeder wie der Rüssel eines Elefanten und mit ausgezeichneten Girlanden geschmückt, suchte nach dem Sohn der Pritha, wie eine Elefantenkuh ihren Gatten sucht. Und diese berühmte Dame mit der außergewöhnlichen Schönheit und den großen Augen, höchst bezaubernd und höchst verehrt, begrüße Arjuna, wie ein wertvolles Juwel oder die Verkörperung des Wohlstandes von Indra. Und von ihr gegrüßt sprach Arjuna zur Jungfrau mit den geschlossenen Schenkeln und dem goldenem Teint:
Was führt dich hierher, so eine junge Dame mit einer goldenen Kette geschmückt? Warum bist du in solcher Hast, oh gazellenäugige Jungfrau? Warum ist dein Gesicht, oh wunderschöne Dame, so freudlos? Erzähle mir alles ohne zu zögern!

Vaisampayana fuhr fort:
Oh König, so wurde die Prinzessin mit den großen Augen freundschaftlich und freudig nach der Ursache ihrer Ankunft hier gefragt. Und sie näherte sich diesem Stier unter den Männern, und sprach inmitten ihrer Begleiterinnen mit aufrichtiger Bescheidenheit zu ihm:
Oh Vrihannala, die Rinder der Umgebung wurden durch die Kurus fortgetrieben. Und um sie zu besiegen, will mein Bruder Hand an den Bogen legen. Doch vor kurzem wurde sein Wagenlenker im Kampf getötet und nun gibt es niemanden, der ihm in gleicher Weise als Führer seiner Rosse dienen könnte. Und zu ihm, der sich bemühte einen Wagenlenker zu erhalten, sprach die Sairindhri über deine Erfahrung, oh Vrihannala, im Führen von Rossen. Du warst früher der erste Wagenlenker von Arjuna, und mit dir allein unterwarf dieser Bulle unter den Pandu Söhnen die ganze Erde. Deshalb, oh Vrihannala, bitten wir dich, der Wagenlenker meines Bruders zu werden. Bestimmt wurden unsere Rinder mittlerweile durch die Kurus eine große Strecke fortgetrieben. Ich bitte dich nach meinen Worte zu handeln, denn ich frage dich aus Zuneigung nach diesem Dienst und würde mein Leben dafür opfern!

So angesprochen von dieser Freundin mit den anmutigen Hüften, begab sich der Feindebezwinger, der mit unermeßlicher Heldenkraft begabt war, vor die Augen des Prinzen. Und wie das Jungtier einer Elefantenkuh folgt, so folgte die Prinzessin mit den großen Augen dem Helden, der mit eiligen Schritten wie ein Elefant mit triefenden Schläfen vorwärts ging. Und ihn von weitem erblickend, sprach der Prinz von selbst:
Mit dir als Wagenlenker hat Dhananjaya, der Sohn der Kunti, Agni am Khandava Wald zufriedengestellt und die ganze Welt unterjocht! So hat die Sairindhri zu mir von dir gesprochen. Sie kennt die Pandavas. Deshalb, oh Vrihannala, halte nun wie damals die Zügel meiner Rosse, denn ich will mit den Kurus kämpfen und unseren Reichtum an Rindern retten. Du warst früher der vorzügliche Wagenlenker von Arjuna, und mit dir allein hat dieser Bulle unter den Pandu Söhnen die ganze Erde unterworfen!

So angesprochen antwortete Vrihannala dem Prinzen:
Welche Befähigung hätte ich, als ein Wagenlenker auf dem Kampffeld zu handeln? Wenn es sich um Gesang und Tanz mit Musik oder um ähnliche Dinge handeln würde, könnte ich dich damit unterhalten, aber worin liegt meine Begabung ein Wagenlenker zu werden?

Uttara sprach:
Oh Vrihannala, sei du ein Sänger oder ein Tänzer, doch halte jetzt für kurze Zeit die Zügel meiner ausgezeichneten Rosse, wenn ich auf meinen Wagen steige!

Vaisampayana fuhr fort:
Obwohl diese Geißel seiner Feinde, der Sohn des Pandu, in allem begabt war, begann er doch in Gegenwart von Uttara aus Spaß viele Fehler zu machen. Und als er sich bemühte, die Rüstung auf ungeschickteste Art anzulegen, da brachen die jungen Damen, die ihn mit großen Augen anstarrten, in lautes Gelächter aus. Und als Uttara sah, wie Vrihannala so unbeholfen mit seinem Harnisch kämpfte, da stattete ihn Uttara persönlich mit einer kostbaren Rüstung aus. Auch sich selbst umgab Uttara mit einer ausgezeichneten Rüstung, glänzend wie die Sonne, und hißte seine Standarte, welche die Gestalt eines Löwen zeigte. So geschah es, daß Vrihannala vom Prinzen zu seinem Wagenlenker gemacht wurde.

Und mit Vrihannala, der seine Zügel hielt, brach der Held auf, und nahm viele kostbare Bögen und eine große Menge schöner Pfeile mit sich. Beim Abschied sprachen seine Freundinnen, Prinzessin Uttara und ihre Jungfrauen zu Vrihannala:
Wenn du zurückkehrst, oh Vrihannala, dann bringe für unsere Puppen verschiedene gute und feine Stoffe mit, nachdem ihr die zum Kampf versammelten Kurus besiegt habt, deren beste Kämpfer Bhishma und Drona sind!

So angesprochen antwortet Arjuna, der Sohn von Pandu, mit einer Stimme, tief wie das Grollen von Gewitterwolken, aber mit einem Lächeln zu dieser Schar von schönen Jungfrauen: „Wenn Uttara jene mächtigen Krieger im Kampf besiegen kann, werde ich sicher ausgezeichnete und schöne Stoffe mitbringen.“

Vaisampayana fuhr fort:
Nach diesen Worten drängte der heroische Arjuna die Rosse zur Kuru Armee, über der unzählige Fahnen wehten. Doch bevor sie abfuhren, bestaunten die älteren und jüngeren Damen, sowie die Brahmanen mit den festen Gelübden, wie Uttara auf seinem ausgezeichneten Wagen mit Vrihannala als Wagenlenker unter dem großen, gehißten Banner saß. Und sie umrundeten den Wagen, um den Helden zu segnen. Dann sprachen die Frauen: „Möge der Sieg dein sein, oh Vrihannala, wenn du heute mit dem Prinzen Uttara auf die Kurus stößt, wie damals Arjuna, mächtig wie ein Stier, den Sieg am brennenden Khandava Wald errang.“


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter