Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 36 - Die Rede von Prinz Uttara und die Suche nach einem Wagenlenker

Uttara sprach:
Geübt, wie ich im Gebrauch des Bogens bin, würde ich noch am heutigen Tag zur Suche nach den Kühen aufbrechen, wenn nur jemand, der mit der Führung von Pferden erfahren ist, mein Wagenlenker wird. Ich kenne jedoch keinen, der jetzt meinen Wagen führen könnte. Schaut euch deshalb unverzüglich nach einem Wagenlenker für mich um, denn ich bin zum Aufbruch bereit. Mein eigener Wagenlenker wurde damals im großen Kampf getötet, wo Tag für Tag einen ganzen Monat lang, achtundzwanzig Nächte gekämpft wurde. Sobald ich einen anderen Führer für meine Pferde bekomme, will ich sofort aufbrechen und mein Banner hissen. Dann werde ich in das Herz der feindlichen Armee eindringen, die voller Elefanten, Pferde und Kampfwagen ist, die Kurus besiegen, die schwach an Kraft und Waffen sind, und die Rinder zurückbringen. Wie ein zweiter furchterregender Indra mit dem Donnerkeil, werde ich die Rinder augenblicklich zurückbringen, und im Gefecht Duryodhana, Bhishma, Karna, Kripa, Drona mit seinem Sohn und die anderen mächtigen, zum Kampf versammelten Bogenschützen erschrecken. Ohne echten Gegner rauben die Kurus die Rinder. Aber was soll ich tun, wenn ich nicht dort bin? Die versammelten Kurus sollten noch heute meine Heldentat bezeugen. Dann mögen sie zueinander sprechen: „War es Arjuna selbst, der sich uns entgegenstellte?“

Vaisampayana fuhr fort:
Diese Worte vom Prinzen hörte auch Arjuna, der das Wesen von allem kannte, und sprach einige Zeit später im Geheimen zu seiner lieben Frau Draupadi mit der makellosen Schönheit, der Prinzessin von Panchala, Drupadas schlanke Tochter, die dem Opferfeuer entsprungen, mit allen Tugenden der Wahrhaftigkeit und der Gerechtigkeit begabt und immer um das Wohl ihrer Männer besorgt war.

Der Held sprach:
Sprich du, oh Wunderschöne, auf meine Bitte hin zu Uttara ohne zu zögern: „Jener Vrihannala war früher der unübertroffene und entschlossene Wagenlenker von Arjuna, dem Sohn von Pandu. In manch großem Kampf erprobt, will er heute dein Wagenlenker sein.“

Vaisampayana fuhr fort:
Nachdem Panchali wiederholt die Worte des Prinzen inmitten der Frauen vernommen hatte, konnte sie dessen Anspielungen auf Arjuna kaum noch ertragen. Und schüchtern trat sie aus der Menge der Frauen hervor. Dann sprach die reine Prinzessin von Panchala freundlich zu ihm:
Der hübsche Junge, der wie ein mächtiger Elefant aussieht und unter dem Namen Vrihannala bekannt ist, war früher der Wagenlenker von Arjuna. Als ein Schüler dieses berühmten Kriegers, der unübertroffen im Gebrauch des Bogens ist, kenne ich ihn aus jener Zeit, als ich bei den Pandavas diente. Durch ihn wurden die Zügel der ausgezeichneten Rosse von Arjuna gehalten, als Agni den Wald von Khandava verbrannte. Mit ihm als Wagenlenker besiegte Arjuna damals alle Wesen in Khandavaprastha. Es gibt wahrlich keinen besseren Wagenlenker.

Darauf sprach Uttara:
Du kennst wohl, oh Sairindhri, diesen Jungen. Du weißt, was dieser Ungeschlechtliche kann oder nicht kann. Doch ich, oh Gesegnete, kann Vrihannala niemals selbst darum bitten, die Zügel meiner Pferde zu halten.

Draupadi sprach:
Vrihannala wird zweifellos, oh Held, dem Wort deiner jüngeren Schwester, jener Dame mit den anmutigen Hüften, folgen. Wenn er sich bereit erklärt, dein Wagenlenker zu sein, wirst du sicher zurückkehren, nachdem die Kurus besiegt und deine Rinder gerettet sind.

So angesprochen durch die Sairindhri sprach Uttara zu seiner Schwester: „Bitte gehe du, oh makellos Schöne, und bringe mir Vrihannala hierher.“ Und von ihrem Bruder geschickt begab sie sich eilig zum Tanzsaal, wo dieser starkarmige Sohn des Pandu unter seiner Verkleidung lebte.


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