Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Pandava-Pravesa Parva

Kapitel 1 - Die Pandavas beraten sich über das dreizehnte Jahr

OM! Sich vor Nara und Narayana verbeugend, diesen Höchsten der männlichen Wesen, und auch vor Sarasvati, der Göttin des Lernens, möge das Wort Jaya (Sieg) erklingen.

Janamejaya sprach:
"Was taten meine Urgroßväter, gequält von Duryodhana, als sie in der Stadt von Virata ihre Tage unentdeckt verbrachten? Und, oh Brahmane, wie verlebte die höchst gesegnete Draupadi, die immer ihren Herren und den Gottheiten hingegeben war, diese leidvollen Tage unerkannt?"

Vaisampayana sprach:
Höre, oh Herr der Menschen, wie deine Urgroßväter die Zeit der Verborgenheit in der Stadt von Virata verbrachten: Nachdem Yudhishthira, der Beste der tugendhaften Menschen, den Segen vom Gott der Gerechtigkeit erhalten hatte, kehrte er zur Einsiedelei der Brahmanen zurück und berichtete ihnen alles, was geschehen war. Am Ende der Geschichte gab Yudhishthira dem Brahmanen, der ihm vertraute, den Rührstock und das Feuerzeug (Feuerbohrer) zurück, das ihm abhanden gekommen war. Und dann, oh Bharata, rief der Sohn des Gottes der Gerechtigkeit, der königliche Yudhishthira mit der hohen Seele, alle seine jüngeren Brüder zusammen und sprach zu ihnen: „Verbannt von unserem Königreich haben wir bereits zwölf Jahre verbracht. Das besonders schwierige dreizehnte Jahr ist jetzt gekommen. Mögest du, oh Arjuna, Sohn der Kunti, einen geeigneten Ort auswählen, wo wir dieses Jahr unentdeckt von unseren Feinden verbringen können.“

Arjuna antwortete:
Allein durch den Segen von Dharma werden wir, oh Herr der Menschen, verborgen unter den Menschen wandeln. Daran gibt es keinen Zweifel. Doch zum Zwecke des Wohnsitzes werde ich einige Orte vorschlagen, die sowohl entzückend als auch abgelegen sind. Wähle du den Besten davon aus. Um das Königreich der Kurus herum gibt es viele schöne und reiche Länder, wie Panchala, Chedi, Matsya, Surasena, Pattachchara, Dasarna, Navarashtra, Malla, Salva, Yugandhara, Saurashtra, Avanti, oder das ausgedehnte Kuntirashtra. Oh König, welches von diesen würdest du wählen, wo wir, oh Erster der Monarchen, dieses Jahr verbringen sollen?

Yudhishthira sprach:
Oh du mit den mächtigen Armen, so ist es. Was Dharma, dieser verehrungswürdige Herr aller Wesen gesprochen hat, muß wahr werden. Nach gemeinsamer Beratung sollten wir einen entzückenden und angenehmen Ort als unsere Wohnstätte wählen, wo wir frei von Angst leben können. Der altehrwürdige Virata, König der Matsyas, ist tugendhaft, stark und wohltätig. Er wird von allen geliebt. So ist er auch den Pandavas verbunden. In der Stadt von Virata, oh Guter, sollten wir dieses Jahr verleben und in seinen Dienst eintreten. Sagt mir, ihr Söhne der Kurus, mit welchen Qualitäten sich ein jeder von uns vor dem König der Matsyas präsentieren möchte!"

Die Verkleidung von Yudhishthira

Arjuna sprach:
Oh Gott unter den Menschen, welchen Dienst willst du im Königreich von Virata übernehmen? Oh Rechtschaffener, mit welcher Begabung willst du in der Stadt von Virata wohnen? Du bist mild, wohltätig, bescheiden, tugendhaft und fest in deinen Gelübden. Was wirst du, oh König, in dieser leidvollen Situation machen? Ein König ist nicht dafür geschaffen, die Schwierigkeiten gewöhnlicher Leute zu ertragen. Wie wirst du diese Herausforderung meistern, die dich eingeholt hat?

Yudhishthira antwortete:
Ihr Söhne der Kurus, ihr Bullen unter den Männern, hört, was ich in der Stadt von König Virata tun werde. Als ein Brahmane mit Namen Kanka, der erfahren im Würfeln und Spielen ist, werde ich ein Höfling dieses hochbeseelten Königs. Auf dem Schachbrett bewege ich die schönen blauen, gelben, roten und weißen Figuren aus Elfenbein, und ich werfe die schwarzen und roten Würfel. So wird der König mit seinen Höflingen und Freunden gut unterhalten sein. Während ich auf diese Weise den König erfreue, wird mich niemand entdecken. Und wenn der Monarch mich fragt, dann antworte ich, daß ich früher ein guter Freund von Yudhishthira war. So habt ihr gehört, wie ich meine Tage in der Stadt von Virata verbringen möchte. Doch welchen Dienst willst du, oh Bhima, wählen?"


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