Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 253 – Karnas Eroberungsfeldzug

So zog der mächtige Bogenkrieger Karna als erstes zur schönen Stadt von Drupada und brachte nach hartem Kampf den König eine Niederlage bei. Er ließ Drupada Gold, Silber und Juwelen als Tribut zahlen ebenso wie die Söhne Drupadas. Danach wandte er sich nach Norden und unterwarf die Könige dieser Region. Nachdem er Bhagadatta unterworfen hatte, bestieg er den hohen Himavat, immer mit seinen Feinden kämpfend. Nach allen Seiten schwärmte er aus, besiegte die Könige der Berge und ließ sie Tribut zahlen. Dann stieg er wieder in die Ebene hinab und eilte nach Süden. Er ließ die Angas bluten, auch die Bangas, Kalingas, Mandikas, Mithilas, Magadhas, Karkakhandas, und mit ihnen die Avashiras, Yodhyas und Ahikshatras. Nach der Eroberung des östlichen Teils trat Karna vor Batsa-bhumi, welche er einnahm, dann Kevali, Mrittikavati, Mohana, Pattana, Tripura und Kosala – und alle Herrscher auf seinem Weg ließ er Tribut zahlen. Als nächstes besiegte er die mächtigen Wagenkrieger des Südens, und in Dakshinatya begann er einen Kampf mit Rukmi. Nachdem die beiden ganz fürchterlich gefochten hatten, sprach Rukmi zu Karna, dem Sohn des Suta:
Oh bester Monarch, deine Macht und dein Heldenmut haben mich sehr erfreut. Ich bin dir nicht feindlich gesinnt. Ich habe nur die Pflicht der Kshatriyas erfüllt. Gern gebe ich dir nun so viele Goldmünzen, wie du wünschst.

Dann wandte sich Karna nach Pandya und dem Berg Sri. Im Kampf zwang er Karala, König Nila, Venudaris Sohn und andere vorzügliche Könige zum Zahlen von Tribut. Auch Sisupalas Sohn wurde besiegt und alle benachbarten Herrscher. Er eroberte die Avantis und handelte einen Frieden mit ihnen aus. Dann traf er auf die Vrishnis und unterwarf den Westen. In der Region Varunas unterwarf er die Javana und Varvara Könige und zwang sie zu Tribut. Ohne weitere Umstände brachte er die Völker der Mlechas unter seine Kontrolle, auch die Bergvölker, Bhadras, Rohitakas, Agneyas und Malavas. Er bezwang die mächtigen Wagenkämpfer, die von Nagnajitas angeführt wurden, und anschließend die Sashakas und Yavana. So eroberte Karna die ganze Welt, Norden, Süden, Osten, Westen, und kam schließlich nach Hastinapura zurück. Duryodhana, dieser Herrscher der Menschen, kam mit seinem Vater, den Brüdern und Freunden und hieß den mit Schlachterfolg gekrönten Karna in allen Ehren willkommen. Und Duryodhana würdigte seine Taten und sprach:
Was wir von dir bekamen, haben uns weder Bhishma, Drona, Kripa noch Valhika geben können. Möge dir Gutes widerfahren. Doch ist es nötig, lange Reden zu halten? Höre meine Worte, oh Karna. In dir, oh Herr der Menschen, nehme ich meine Zuflucht, du mit den mächtigen Waffen. Oh Tiger unter den Männern, zweifellos reichen die Pandavas und alle anderen berühmten Könige nicht an ein Sechzehntel von dir heran. Oh mächtiger Bogenkrieger, oh Karna, tritt vor König Dhritarashtra, und schau die ruhmreiche Gandhari, wie Indra, der Träger des Donners, einst Aditi (die Mutter der Götter) schaute.

Da erhob sich ein lautes Getöse in Hastinapura mit „Oh!“ und „Ach!“. Manche priesen Karna, manche tadelten ihn und wieder andere schwiegen. So hatte Karna in kürzester Zeit die ganze Erde erobert mit ihren Flüssen, Bergen, Wäldern, Feldern und Ozeanen, mit hohen Ebenen und niedrigen Tälern, mit Städten, Imperien und Inseln gefüllt. Dabei hatte er viele Monarchen unterworfen und unvergänglichen Reichtum gewonnen, den er nun vor Dhritarashtra und Gandhari präsentierte. Der Held berührte die Füße des Königs wie ein Sohn, wurde von Dhritarashtra voller Zuneigung umarmt, und in allen Ehren entlassen. Und seit dieser Zeit waren Duryodhana und Shakuni vollkommen davon überzeugt, daß Prithas Söhne von Karna schon in der Schlacht besiegt waren.


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