Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 252 – Bhimas Rüge und Karnas Vorschlag

Janamejaya fragte:
Was taten die im Walde lebenden Söhne der Pritha als nächstes? Und womit beschäftigen sich Karna, der Sohn der Sonne, der gewaltige Shakuni, Bhishma, Drona und Kripa? Oh erzähl mir davon.

Vaisampayana sprach:
In Hastinapura sprach Bhishma zum Sohn Dhritarashtras:
Oh Kind, als du deine Absicht kundgetan hast, zur Einsiedelei der Pandavas zu gehen, habe ich dir gesagt, daß mir diese Reise nicht behagt. Du bist trotzdem gegangen. Das Resultat war deine gewaltsame Gefangennahme mit der anschließenden Befreiung durch die Pandavas. Und du schämst dich nicht einmal! Vor deinen Augen und denen Shakunis floh Karna panisch mitsamt deiner Armee vor der Schlacht mit den Gandharvas davon. Oh bester König, du hast also selbst den Heldenmut von Karna und den der Pandavas vergleichen können, während du in Not warst. Du weißt nun, oh Starkarmiger, daß Karna nicht ein Viertel der Waffenkunst der Pandavas beherrscht, und auch nicht an ihren Heldentum und ihre Moral heranreicht. Und so meine ich, daß es für das Wohl unseres Geschlechts unabdingbar ist, mit den hochbeseelten Pandavas Frieden zu schließen.

Doch der Sohn des Königs lachte nur laut auf und verließ unverzüglich mit Shakuni den Versammlungsraum. Als Karna und Dushasana davon erfuhren, folgten sie Duryodhana mit noch anderen Kriegern. Dies sah Bhishma, ließ traurig seinen Kopf hängen und ging heim. Und Duryodhana fragte seine Ratgeber:
Was ist nun gut für mich? Was bleibt uns zu tun? Wie könnten wir schnell erfolgreich sein? Das sollten wir besprechen!

Karna sprach:
Oh Duryodhana, neige dein Herz meinen Worten zu. Bhishma rügt uns immer und lobt die Pandavas. Und weil er dich nicht leiden mag, haßt er mich auch. In deiner Gegenwart redet er immer schlecht von mir. Ich sollte es nicht dulden, wenn Bhishma die Pandavas mit solchen Worten vor dir rühmt und dich tadelt. Oh Feindebezwinger, verbünde dich mit mir nebst Armeen, Dienern und Wagen: Ich werde die Erde erobern mit all ihren Bergen, Wäldern und Seen. Die Pandavas haben die Erde zu viert erobert, ich werde dies für dich allein erledigen. Möge der gemeine Lump Bhishma es nur sehen; er, der immer die verleumdet, die keinen Tadel verdienen, und diejenigen preist, die nicht gelobt werden sollten. Oh möge er nur schon heute Zeuge meiner Macht werden und sich damit blamieren. Befiehl mir, oh König. Der Sieg wird dir durch meine Waffen sicher sein, das schwöre ich dir.

Duryodhana antwortete ihm höchst erfreut:
Ich bin gesegnet und begünstigt, denn du Starker bist immer meinem Wohle geneigt. Heute hat mein Leben Früchte getragen. Wenn du die Absicht hast, meine Feinde zu erobern, so geh, oh Held. Möge es dir gelingen! Und sag mir, was ich dabei tun kann.

Nach dieser Zustimmung ließ Karna alles Nötig vorbereiten. An einem glücksverheißenden Tag, zu einer günstigen Stunde, unter dem Einfluß eines Sterns, der unter der Herrschaft einer glücksverheißenden Gottheit stand, brach dieser mächtige Bogenschütze auf, nachdem ihn die Brahmanen gesegnet hatten und er in heiliges Wasser eingetaucht war. Und das Geratter seiner Wagenräder erfüllte die drei Welten mit ihren belebten und unbelebten Geschöpfen.


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