Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 240 – Kampf mit den Gandharvas

Ihr Bericht erfüllte den energiegeladenen Duryodhana mit Wut, denn für ihn war es unerhört, daß seine Soldaten aufgehalten worden waren. So sprach er zu seinem Heer:
Straft diese Lumpen, die meinen Willen blockieren wollen, und wenn sie auch nur zum Vergnügen herkamen und von allen Himmlischen nebst Indra begleitet werden!

So bewaffneten sich seine Brüder, Begleiter, Offiziere und Krieger zu tausenden und waren bereit zur Schlacht. Sie erfüllten mit ihrem Kriegsgebrüll alle Richtungen und zermalmten die Gandharvas, welche in der ersten Reihe standen. Doch im Wald erschienen sofort andere Gandharvas und erneuerten das Verbot. Diese sprachen freundlich, doch die Soldaten mißachteten sie und stürmten weiter in den Wald hinein. Als die Gandharvas erkannten, daß weder König noch Krieger mit Worten aufzuhalten waren, erstatteten sie ihrem König Chitrasena Bericht. Empört befahl Chitrasena, der König der Gandharvas, die frechen Kurus mit dem unerhörten Betragen zu bestrafen. Nun griffen auch die Gandharvas zu den Waffen und stürmten gegen die Reihen der Kuru Armee. Überstürzt flohen da die meisten Krieger vor Duryodhanas Augen in alle Richtungen davon und kehrten dem Schlachtfeld den Rücken. Nur der heldenhafte Karna blieb und stoppte den Sturm der Gandharvas mit einem perfekten Hagel von Pfeilen. Mit leichter Hand warf er hunderte Gandharvas mit Kshurapras, Pfeilen, Bhallas und anderen Geschossen aus Eisen oder Knochen gemacht zu Boden. Viele Köpfe rollten in kurzer Zeit und ließen die Reihen der Gandharvas qualvoll aufschreien. Doch obwohl der kluge Karna viele, viele Gandharvas tötete, kamen immer mehr zum Kampf. Die ganze Erde bedeckten die zur Schlacht eilenden Krieger Chitrasenas. Auch Duryodhana, Shakuni, Dushasana, Vikarna und die anderen Brüder wandten sich nun mit Karna an der Spitze und rasselnden Wagenrädern zum Kampf. Mit starken, dicht aufgestellten Pferden und vielen Wagen kämpften sie mit den Gandharvas, Seite an Seite mit Karna, bis sie die ganze Gandharva Armee gegen sich hatten. Es war eine heftige Schlacht, die jedem Beobachter die Haare zu Berge stehen ließ. Auf einmal schien das Gandharva Heer von den Pfeilen der Kurus so gepeinigt und ängstlich zu sein, daß sie müde wirkten. Die Kauravas entließen daraufhin ein lautes Gebrüll, doch Chitrasena sprang von seinem Sitz auf und beschloß die Auslöschung der Kaurava Armee. Er kannte wirklich alle Arten der Kriegsführung und kämpfte mit jeglicher Art von Waffen und Illusion. Seine Täuschungen benebelten den Kuru Kriegern alle Sinne, so daß sie fielen und jeder glaubte, von zehn grimmigen Gandharva Kriegern umgeben zu sein. Wer sein Leben liebte, rannte nun in Panik davon. Das ganze Heer Duryodhanas zerbrach und floh. Nur Karna, der Sohn der Sonne, blieb standhaft und unbeweglich wie ein Berg. Seinem Beispiel folgten Duryodhana und Shakuni, und sie alle fochten entschlossen weiter, obwohl sie schon sehr verwundet waren. Nun verschworen sich alle Gandharvas gegen Karna und griffen ihn von allen Seiten mit Schwertern, Streitäxten und Speeren gleichzeitig an. Einige zerbrachen die Deichsel seines Wagens, andere holten den Fahnenmast herunter, dann fielen seine Pferde und der Wagenlenker. Auch sein Schirm wurde zertrümmert und die Räder seines Wagens. Tausend Gandharvas stürzten sich auf Karna und zerbrachen seinen Wagen in winzige Stücke. Karna sprang ab, hielt Schwert und Schild bereit, erreichte Vikarnas Wagen und trieb die Pferde an, um sich zu retten.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter