Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 154 – Bhima mißachtet die Wächter und kämpft mit ihnen

Bhima antwortete:
Ich bin ein Sohn des Pandu, der jüngere Bruder von Yudhishthira, und mein Name ist Bhima. Ich kam mit meinen Brüdern zum Jujube Baum Visala, oh Rakshasas. Dort entdeckte Panchali den schönen Saugandhika Lotus, der vom Wind ihr zugetrieben wurde. Und nun wünscht sie sich mehr von diesen schönen Blumen. Wisset, ich bin hier, um den Wunsch meiner geliebten und makellos schönen Gattin zu erfüllen und ihr die Blumen zu pflücken.

Die Rakshasas sprachen:
Oh bester Mann, dieser Ort ist Kuvera lieb. Er kommt oft zum Vergnügen her. Menschen, welche dem Tod unterliegen, können hier nicht beliebig weilen. Oh Vrikodara, die himmlischen Weisen, Yakshas und Götter holen sich erst die Erlaubnis von Kuvera, dem Herrn der Yakshas, bevor sie in diesem See trinken oder baden. Auch Gandharvas und Apsaras suchen hier Zerstreuung, oh Pandava. Wer den Herrn der Reichtümer nicht achtet, und ohne Erlaubnis versucht, hier zu tun, was ihm beliebt, wird auf Vernichtung treffen. Du mißachtest ihn und versuchst, durch pure Gewalt und ohne Recht den Lotus zu pflücken. Warum behauptest du dann, du wärest der Bruder von Yudhishthira, dem Gerechten? Hol dir erst die Erlaubnis von Kuvera, dann trink und nimm die Blumen. Wenn du dich weigerst, wirst du nicht in der Lage sein, noch einen Blick auf die Blumen zu richten.

Doch Bhima rief:
Ihr Rakshasas, ich sehe den Herrn der Reichtümer nirgends hier. Und selbst wenn, würde ich den mächtigen König nicht anflehen, denn Kshatriyas betteln niemals um etwas. Dies ist ewige Moral für Kshatriyas, und ich folge ihr unbedingt. Außerdem entsteht der Lotussee aus den Wasserfällen der Berge. Er wurde nicht in der Heimstatt Kuveras angelegt. So gehört er allen Wesen gleichermaßen. Wozu dann jemanden fragen?

Nach diesen Worten sprang der starke und unnachsichtige Bhima in den Lotussee. Noch einmal sprachen die Rakshasas mahnend:
Tu dies nicht!

Doch dann beschimpften sie ihn wütend von allen Seiten. Bhima achtete gar nicht darauf und setzte sein vergnügliches Bad fort. So bereiteten sich die Rakshasas auf einen Angriff vor und sprachen mit rollenden Augen und erhobenen Armen zueinander:
Ergreift ihn! Bindet ihn! Hackt ihn in Stücke!

Nun stellte sich auch Bhima auf, nahm seine schwere und mit Gold bestückte Keule, die dem Stab Yamas glich, und forderte sie heraus:
Stellt euch!

Da griffen die schrecklichen Rakshasa entschlossen und heftig mit all ihren Lanzen, Äxten und anderen Waffen an, und umzingelten Bhima, um ihn zu töten. Doch Bhima war stark, energiereich und heldenhaft, von Vayu gezeugt und Kunti geboren, immer Tugend und Wahrheit zugetan und daher von Feinden nicht besiegbar. So parierte er alle Manöver des Feindes, brach Arme und tötete dort am schönen Ufer des Sees hunderte Angreifer, mit den besten Anführern beginnend. Da flohen die restlichen Rakshasas davon, denn seine Macht und Stärke, die Wucht seines Angriffs und seine Geübtheit in der Waffenkunst konnten sie nicht ertragen. Sie suchten verletzt, geschlagen und verwirrt den Gipfel des Kailash auf und retteten sich schnell in den Himmel. Nach seinem Sieg über die Wächter des Sees, gerade als ob Shakra die Armeen der Daityas besiegt hatte, tauchte Bhima noch einmal in den See und sammelte die Lotusblüten ein. Dabei trank er vom nektargleichen Wasser und bekam neue Kraft und Energie. Inzwischen hatten die vertriebenen Rakshasas den Vorfall dem Herrn der Reichtümer berichtet und beschrieben ängstlich und ausführlich Bhimas Kraft und Heldenmut.

Da lächelte Kuvera und sprach:
Laßt Bhima für Draupadi so viel Lotus sammeln, wie er möchte. Es war mir bereits bekannt.

Mit der Erlaubnis des Herrn der Reichtümer zerstob der Ärger der Rakshasas, und sie kehrten zum Lotussee zurück, indem sich Bhima entzückt tummelte.


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