Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 123 – Sukanya und die Aswin Zwillinge

Lomasa fuhr fort:
Eines Tages geschah es, daß die himmlischen Aswin Zwillinge Sukanya gewahr wurden, als sie gerade unbekleidet badete. Beim Anblick dieser vorzüglichen Glieder, welche auch der Tochter des Herrn der Himmlischen gehören konnten, näherten sich die nüstergeborenen Aswins (Ihre Mutter hatte die Gestalt eines Pferdes angenommen, und die Zwillinge entsprangen ihren Nüstern.) und sprachen sie an:
Oh du mit den runden Schenkeln, wessen Tochter bist du? Was machst du hier in den Wäldern? Oh du Glücksverheißende mit der zauberhaften Grazie, wir wünschen all dies zu erfahren, so sag es uns.

Sie antwortete errötend:
Wisset, ich bin Saryatis Tochter und Chyavanas Ehefrau.

Da sprachen die Aswins lächelnd auf sie ein:
Warum, oh Glückliche, hat dich dein Vater einem Mann gegeben, der dem Tode nahe ist? Du strahlst in diesem Wald wie ein Lichtstrahl. Nicht einmal in den Bereichen der Himmlischen haben unsere Augen ein Mädchen wie dich erblickt. Oh schönes Fräulein, du bist schon ohne Schmuck und bunte Kleider so schön, daß der Wald um dich herum erglänzt. Jetzt lebst du in Schmutz und Schlamm, du mit den makellosen Gliedern, doch du wärst noch viel schöner, wenn du mit allen Ornamenten geschmückt wärst und traumhafte Kleider trügest. Das stünde dir wohl. Doch warum, oh du liebliches Mädchen, dienst du auf so elende Weise einem altersschwachen Ehemann, der schon längst vergessen hat, was Vergnügen bedeutet und der kaum in der Lage ist, dich zu unterhalten, oh du mit dem leuchtenden Lächeln? Oh göttlich schöne Dame, verlaß deinen Gatten Chyavana und erwähle uns als deinen Gemahle. Es ziemt sich nicht für dich, deine Jugend fruchtlos zu verschwenden.

Da erwiderte Sukanya den Himmlischen:
Ich bin meinem Gatten zugetan. Hegt daran nur ja keinen Zweifel.

Doch die beiden warben weiter um sie:
Wir sind die himmlischen Ärzte und bedeutend. Wir werden deinen Gatten jung und anmutig machen. Dann wähle zwischen uns und ihm. Versprich uns, oh du Glücksverheißende, daß du deinen Gatten zu uns bringst.

Sie stimmte zu, eilte zu Bhrigus Sohn und erzählte ihm alles. Chyavana war einverstanden, und sie gingen zum See und den Himmlischen zurück. Dort sprachen die Aswins zur Tochter des Königs:
Möge dein Ehemann ins Wasser tauchen.

Mit dem Gedanken an Schönheit tat Chyavana dies, und auch die Aswins versanken im See. Im nächsten Moment tauchten sie alle drei wieder auf und sahen vollkommen gleich aus. Sie waren jung, hatten angenehme Gesichtszüge und schöne Körper und trugen glänzende Ohrringe. Alle drei sprachen zu Sukanya:
Nun wähle unter uns deinen Gefährten, oh Glückliche. An wem findest du Gefallen?

Das Mädchen sann eine Weile nach, denn sie alle sahen sich so ähnlich. Doch dann erkannte sie ihren Ehemann Chyavana und wählte ihn.

Nachdem Chyavana nun beneidenswerte Schönheit besaß und seine Gattin ihn wieder erwählt hatte, war er höchst erfreut und sprach mit großer Energie zu den nüstergeborenen Himmlischen:
Da ich alter Mann durch eure Hand Jugend, Schönheit und dieses vorzügliche Mädchen gewann, werde ich euch in Anwesenheit des Herrn der Himmlischen Soma Saft zu trinken geben. Ich sage euch die Wahrheit.

Höchst entzückt stiegen die Aswins in den Himmel auf, und Chyavana und Sukanya verbachten ihre Tage so glücklich wie die Himmlischen selbst.


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