Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 117 – Das Schicksal der Kshatriyas

Rama klagte:
Die Schuld liegt bei mir, oh Vater, daß du wie ein Stück Holz von Pfeilen durchbohrt tot am Boden liegst. Oh diese hinterhältigen und feigen Lumpen, diese unwissenden Söhne des Kartavirya. Ach Vater, wie konnte es geschehen, daß das Schicksal einen solchen Tod für dich erlaubte, wo du doch immer tugendhaft warst, niemals vom Pfade der Gerechtigkeit wichest und zu allen lebenden Wesen harmlos warst? Oh, welch gräßliche Sünde haben diese Krieger begangen, als sie dich mit hunderten scharfer Pfeile töteten, dich, einen alten Mann, in Buße vertieft und nicht geneigt, mit ihnen zu kämpfen! Mit welcher Miene werden sie von ihrer schamlosen Tat ihren Freunden und Dienern berichten, daß sie einen einzelnen, tugendhaften Mann töteten, welcher keinen Widerstand leistete?

So beklagte der Sohn seinen großen asketischen Vater auf mitleiderregende Weise und führte dann die Riten für den Verstorbenen durch. Er verbrannte ihn auf dem Scheiterhaufen und gelobte dabei die Vernichtung der ganzen Kshatriya Kaste. Mit außergewöhnlicher Kraft und heldenhaftem Mut glich er auf dem Schlachtfeld dem Gott des Todes. Er nahm seine Waffen in zornigem Feuer auf und vernichtete ganz allein die Söhne Kartaviryas. Dreimal schlug er alle Kshatriyas, die den Kartaviryas beistanden, denn er war der Beste von denen, die feindliche Heere vernichten konnten. Siebenmal löschte der mächtige Rama sämtliche militärischen Stämme auf Erden aus. Im Lande Samantapanchaka füllte er fünf Seen mit ihrem Blut und opferte dann seinen Ahnen. Richika erschien dem mächtigsten Nachfahren des Bhrigu in einer sichtbaren Gestalt und gab ihm weise Worte. Da führte der Sohn des Jamadagni mit dem gefürchteten Namen ein großes Opfer durch, erfreute damit den Herrn der Himmlischen und übergab die Erde seinem Opferpriester. Er errichtete einen Altar aus Gold, welcher zehn Vyamas (ein Vyama sind ungefähr 2 yards, also nicht ganz 2 Meter) breit und neun hoch war, und übergab dem großen Kasyapa die ganze Erde als Geschenk (Dakshina). Auf Bitten Kasyapas teilten die Brahmanen den Altar in viele Anteile, und seither heißen sie Khandavayanas (welche die Anteile annehmen). Danach widmete sich der Vernichter der militärischen Kaste der strengsten Buße. Er lebt nun auf dem Mahendra, dem Herrn der Berge. Oh Yudhishthira, so erhob sich damals die Feindschaft zwischen ihm und den Kriegern. Und so eroberte Rama mit immenser Kraft die ganze Welt.

Vaisampayana fuhr fort:
Am vierzehnten Tag des Monats zeigte sich Rama mit der mächtigen Seele zur rechten Stunde den anwesenden Brahmanen, dem tugendhaften Yudhishthira und seinen jüngeren Brüdern. Sie alle ehrten den großen Herrn, welcher auch den Brahmanen die höchsten Ehren erwies. Sie lauschten seinen lobenden Worten und folgten seinen Anweisungen. Dann verbrachten sie die Nacht auf dem Berge Mahendra und pilgerten am nächsten Morgen weiter gen Süden.


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