Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 90 – Die Tirthas im Norden

Und Dhaumya sprach weiter:
Oh Tiger unter den Männern, höre nun aufmerksam auf die heiligen Tirthas des Nordens, denn das achtsame Zuhören gewährt einen ehrfurchtsvollen Zustand des Geistes, der zu viel Gutem führt. Im Norden fließt die höchst heilige Sarasvati mit ihren sanft abfallenden Ufern und vielen Tirthas. Die Yamuna eilt ungestüm dem Ozean entgegen, und die Tirtha Plakshavatarana ergießt großen Verdienst und Wohlstand. Dort badeten einst die Zweifachgeborenen, nachdem sie das Sarasvata Opferritual durchgeführt hatten. Die wohlbekannte, himmlische Tirtha Agnishiras verleiht großen Verdienst, denn hier führte einst König Sahadeva ein Opfer durch, wofür er den Opferplatz mit dem Wurf eines Camya ausmaß. Dafür lobte ihn Indra in gesungenen Versen, welche immer noch in dieser Welt von den Zweifachgeborenen rezitiert werden: An der Yamuna ehrte Sahadeva das Opferfeuer mit hunderttausend Gaben an die Brahmanen. Hier führte der ruhmreiche Bharata, dieser außergewöhnliche König, fünfunddreißig Pferdeopfer durch.

Oh Kind, wir haben auch vernommen, daß Swarabhanga damals die Wünsche der Brahmanen vollends befriedigte. In dieser Gegend befindet sich auch seine segenspendende Einsiedelei. Am verehrten Ufer der Yamuna führten die Valakhilyas vor langer Zeit ihre Opfer durch. Der Fluß Drishadwati gibt großen Verdienst, und die heiligen und gefeierten Einsiedeleien Nagrodhakhya, Panchalya, Punyakhya, Dalbhyaghosha und Dalbhya gehören zum ruhmreichen Anandayashas, welcher vorzüglichen Gelübden folgte und große Energie besaß. In dieser Gegend übten sich die ruhmreichen Etavarna und Avavarna in den Veden, in vedischen Traditionen und Riten und verdienstvollen Opfern. Auch kamen die Götter mit Varuna und Indra einst nach Vishakhayupa, um asketische Enthaltsamkeit zu praktizieren, so daß der Ort noch heute äußerst heilig ist. In Palashaka führte der große, ruhmreiche und gesegnete Rishi Jamadagni seine Opfer durch. Und dazu versammelten sich alle großen Flüsse in ihren Verkörperungen um den weisen Rishi und brachten ihm ihr Wasser dar. Als Vibhavasu (Agni) die Weihe des Hochbeseelten sah, da sprach er folgenden Sloka: Die Flüsse kommen zum ruhmreichen Jamadagni, während er den Göttern opfert und die Brahmanen mit Gaben von Honig erfreut.

Oh Yudhishthira, der Ort, an dem die Ganga vorübereilend diesen Besten der Berge zerteilt, an dem die Gandharvas, Yakshas, Rakshasas und Apsaras oft verweilen und den die Jäger und Kinnaras bewohnen, der wird Gangadwara genannt. Sanatkumar erachtete den von Brahmarshis besuchten Ort und auch die nahe Tirtha Kanakhala als heilig. Auf dem Berge Puru leben die großen Rishis. Hier wurde Pururavas geboren, und Bhrigu praktizierte asketische Buße. Deshalb wurde dieser Rückzugsort auf dem hohen Gipfel auch unter dem Namen Bhrigutunga bekannt. Nahebei ist die heilige und weitläufige Tirtha Vadari, eine höchst segenspendende Einsiedelei, die in allen drei Welten bekannt ist und zu ihm gehört, der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft ist, der Narayana genannt wird, Herr Vishnu, der Ewige und Beste aller männlichen Wesen und überragend Ruhmreiche. Nicht weit von Vadari waren die kühlen Fluten der Ganga einst warm, und ihre Ufer waren mit goldenem Sand bedeckt. Hier treten die Götter und Rishis mit dem hohen Glück und dem großen Glanze vor den göttlichen Herrn Narayana hin und ehren ihn alle Zeit.

Das ganze Universum und alle heiligen Orte sind da, wo der göttliche und ewige Narayana lebt, diese Höchste Seele. Denn er ist Verdienst, er ist das höchste Brahma, er ist Tirtha, er ist der asketische Zufluchtsort, er ist der Erste und Beste der Götter und der Herr aller Kreaturen. Er ist ewigwährend und der große Schöpfer. Er ist die höchste Seligkeit. Gelehrte Menschen, welche die Schriften kennen, gelangen zu größter Glückseligkeit, wenn sie ihn erkennen. Wo der Vernichter von Madhu lebt, diese erste Gottheit, der mächtige Yogi, sind die himmlischen Rishis, die Siddhas und wahrlich alle anderen Wesen. Möge kein Zweifel in dein Herz eintreten, daß dieser Ort der heiligste ist. Nun, oh Herr der Erde, habe ich dir die Tirthas und heiligen Orte auf Erden beschrieben. Sie werden beständig von den Vasus, Saddhyas, Adityas, Maruts, Aswins und ruhmreichen Rishis besucht, welche den Himmlischen selbst gleichen. Wenn du mit deinen gesegneten Brüdern, den Brahmanen und Asketen, die hier mit dir leben, zu diesen Orten pilgerst, oh Sohn der Kunti, wirst du von deinen Sorgen und Nöten befreit.


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