Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 49 – Sanjayas und Dhritarashtras Gespräch

Sanjaya antwortete:
Was du über Arjuna sagst, oh König, ist alles wahr. Keine Unwahrheit kam über deine Lippen, oh Herr der Erde. Die Pandavas mit ihrer unermeßlichen Energie wurden beim Anblick von Draupadi mit Zorn erfüllt, als ihre reine Gattin in die Versammlung gezwungen wurde. Wegen der grausamen Worte von Dushasana und Karna waren sie zutiefst erbost, oh König, und ich denke, sie werden dies niemals vergeben. Auch ich habe vernommen, wie Arjuna mit seinem Bogen den Gott der Götter im Kampfe erfreute, diesen Unbesiegbaren mit den elf Formen. Shiva wollte Arjuna testen und forderte ihn in Gestalt eines Kirata zum Kampf. Danach zeigten sich dem mutigen Helden die Lokapalas, um ihm ihre Waffen zu übergeben. Welcher andere Mann hat schon all diese Götter in ihrer eigenen Gestalt sehen können? Ja, wer könnte Arjuna im Kampfe schwächen, wenn dies kaum Maheshvara gelang, dem Gott der acht Formen? Als deine Söhne Draupadi gewaltsam berührten und damit die Söhne Pandus erzürnten, haben sie eine gräßliche und furchtbare Katastrophe über sich selbst gebracht. Und als Duryodhana Draupadi seinen Oberschenkel zeigte, sprach Bhima mit bebenden Lippen: In dreizehn Jahren werde ich dir diesen Schenkel mit meiner unerbittlich zuschlagenden Keule zerschmettern, weil du dir Erfolg durch unfaires Spiel ersehnst!

Alle Söhne des Pandu sind hervorragende Krieger, verfügen über unermeßliche Energie und sind wohl geübt in jeder Art des Waffengebrauchs. Sie können nicht einmal von den Göttern besiegt werden. Ja, ich meine, sie werden aus Zorn über die Demütigung ihrer Gattin alle deine Söhne in der Schlacht vernichten.

Dhritarashtra sprach:
Oh Wagenlenker, welches Unheil hat Karna nur erzeugt, als er diese grausamen Worte zu den Söhnen des Pandu sprach! War es nicht schon feindlich genug, Draupadi in die Versammlungshalle zu zerren? Wie können meine Söhne leben, wenn ihr ältester Bruder, der ihr Vorbild sein sollte, nicht auf dem Pfade der Rechtschaffenheit wandelt? Mein übelgesinnter Sohn sieht mich als einen der blind ist und unfähig zum Handeln. So denkt er, ich sei ein Narr und hört nicht auf meine Worte. Und seine Berater und Freunde wie Karna und Suvala sind ebensolche übelgesinnten Männer. Sie unterstützen seine Laster und so kann er nicht verstehen, was gerecht ist. Schon wenn Arjuna seine Pfeile mit leichter Hand entläßt, können sie alle meine Söhne vernichten. Was nur, wenn er aus Zorn zum Bogen greift? Wenn er mit mächtigen Armen seinen großen Bogen spannt, die Pfeile mit Mantras inspiriert und sie damit in himmlische Waffen verwandelt, dann mag er sogar die Himmlischen bedrängen. Und wer als Berater, Beschützer und Freund diesen Herrn der drei Welten hat, nämlich Hari selbst, kann alles und jeden erobern. Es ist so wunderbar, oh Sanjaya, daß Arjuna von Mahadeva umarmt wurde. Und weißt du noch, wie er damals mit Damodara (Krishna Vasudeva) zusammen Agni half, als dieser den Wald von Khandava verbrannte? Die ganze Welt ist dafür Zeuge. Wenn sich in Bhima, Arjuna und Vasudeva der Zorn erhebt, dann kämpfen meine Söhne mit all ihren Freunden einen ungleichen Kampf gegen sie.


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