Vasudeva fuhr fort:
Nach diesen Worten eilte sich der Sohn eines Suta, dem starken Pradyumna mit lieber Rede zu begegnen:
Oh Sohn von Rukmini, ich fürchte mich nicht, die Pferde in die Schlacht zu führen, und ich kenne die Gebräuche der Vrishnis sehr wohl. Es ist, wie du sagst. Doch uns Wagenlenker wird gelehrt, daß der Krieger auf dem Wagen mit allen Mitteln zu beschützen ist. Du warst bewußtlos, in die Enge getrieben und schwer verwundet durch Salwas Pfeile, oh Held! Deswegen zog ich mich zurück. Doch nun, du Erster der Satwatas, hast du schnell deine Sinne wiedergewonnen. Nun sieh, wie ich die Pferde geschickt im Kampfe lenke. Ich wurde von Daruka gezeugt und bestens ausgebildet. Ohne Angst werde ich nun in die berühmte Aufstellung von Salwa eindringen.
So zog der Wagenlenker die Zügel straff und führte die Pferde in vollem Galopp zurück in die Schlacht. Durch die Peitsche angetrieben und die Zügel geführt schienen diese vorzüglichen Pferde durch die Luft zu fliegen. Sie bewegten sich wunderbar und folgten allen schönen Kreisen und Linien, die ihnen vorgegeben wurden. Sie verstanden sehr wohl die Absichten des leichthändigen Wagenlenkers und brannten vor Energie, als ihre Hufe kaum den Boden berührten. So umrundeten sie Salwas Armee so leicht, daß alle, die es sahen, sich nur wundern konnten. Doch in Salwa erregte dieses Manöver Zorn. Sogleich schoß er drei Pfeile auf den Wagenlenker seines Gegners, doch dieser nahm von der Gewalt, mit der die Pfeile ankamen, keine Notiz und fuhr unverdrossen weiter. Da entließ Salwa auf meinen Sohn mit Rukmini einen Schauer der verschiedensten Geschosse. Pradyumna zeigte lächelnd die Leichtigkeit seiner Hand und zerschnitt alle Geschosse, bevor sie ihn erreichen konnten. So nahm Salwa Zuflucht zur gräßlichen Illusion, welche der Natur der Dämonen entspricht, und sandte weitere Waffen in dichten Schauern. Auch diese mächtigen Daitya Waffen zerstückelte mein Sohn in viele Teile mithilfe seiner Brahma- Waffe. Außerdem sandte Pradyumna andere geflügelte und bluttrinkenden Pfeile ab, welche Salwas Waffen parierten und auch noch seinen Kopf, sein Gesicht und die Brust durchbohrten. Von diesen Wunden fiel Salwa ohnmächtig zu Boden. Auf den fallenden Salwa mit dem gemeinen Geist zielte mein Sohn nun mit einem weiteren Pfeil, welcher in der Lage war, jeden Feind zu schlagen. Dieser Pfeil wurde von allen Dasarhas zutiefst verehrt. Er flammte wie Feuer und war so gefährlich wie eine giftige Schlange. Schon als er auf die Bogesehne gelegt wurde, füllte sich das Firmament mit Wehklagen. Die Götter mit Indra und Kuvera an der Spitze sandten schleunigst Narada und den Gott des Windes hinab, beide so schnell wie der Gedanke. Sie traten vor Pradyumna hin und überbrachten ihm die Botschaft der Himmlischen: „Oh Held, es ist nicht deine Aufgabe, Salwa zu töten. Zieh den Pfeil zurück, denn Salwa kann von dir im Kampfe nicht getötet werden. Kein atmendes Wesen wird von diesem Pfeil verschont. Oh du mit den mächtigen Waffen, der Schöpfer hat seinen Tod durch Krishnas Hand bestimmt. Laß diese Fügung geschehen.“ Da nahm Pradyumna mit heiterem Herzen den Pfeil von seinem vorzüglichen Bogen und legte ihn in seinen Köcher zurück. Und der mächtige Salwa erhob sich entmutigt und schwer verwundet von Pradyumnas Pfeilen und eilte von dannen. Auf seinem kostbaren Wagen verließ er Dwaraka und eilte durch die Lüfte.