Pushpak Mahabharata Buch 18Zurück WeiterNews

18. Buch - Swargarohana Parva – Aufstieg in den Himmel

Kapitel 1 – Yudhishthira sieht Duryodhana im Himmel

OM! Sich vor Nara und Narayana verbeugend, diesen Höchsten der männlichen Wesen, und auch vor Sarasvati, der Göttin des Lernens, möge das Wort Jaya (Sieg) erklingen.

Und Janamejaya fragte:
Welche Regionen gewannen sich meine Vorväter, sowohl die Söhne des Pandu als auch die von Dhritarashtra? Das möchte ich hören. Oh ich weiß, du bist mit allem bekannt, denn der große Rishi Vyasa mit den wunderbaren Taten hat dich gelehrt.

Vaisampayana sprach:
So höre nun, was geschah, nachdem deine Großväter in den Himmel, diesen Ort der Götter, aufgestiegen waren. Yudhishthira sah im Himmel als erstes Duryodhana, wie er im Wohlstand strahlte und einen trefflichen Wagen fuhr. Er glänzte wie die Sonne und trug alle Zeichen der Pracht, die eines Helden würdig sind. Ihn begleiteten viele, strahlende Götter und tugendhafte Sadhyas.

Bei diesem Anblick wandte sich Yudhishthira brüsk ab und sprach laut:
Ich wünsche nicht die Regionen der Glückseligkeit von Duryodhana mit ihm zu teilen, denn er war habgierig und kurzsichtig. Wegen ihm töteten wir all die Freunde und Verwandten auf Erden nachdem wir im Wald so viel Elend erlitten. Wegen ihm wurde die schöne Draupadi, unsere Gemahlin, in die Versammlungshalle vor alle Höhergestellten gezerrt. Ach, ihr Götter, ich möchte Duryodhana nicht einmal ansehen. Ich möchte dorthin gehen, wo meine Brüder sind.

Narada antwortete ihm lächelnd:
Das sollte nicht sein, oh König der Könige. Im Himmel hören alle Feindschaften auf. Oh Yudhishthira, sprich nicht so über Duryodhana, und höre meine Worte. Hier ist König Duryodhana. Er wird mit den Göttern von rechtschaffenen Menschen und Königen geehrt, die nun im Himmel leben. Indem er seinen Körper der Flamme der Schlacht opferte, gewann er sich das Ende, welches Helden gebührt. Ja, dich und deine Brüder, die ihr Göttern glichet, hat er auf Erden ständig gequält. Doch er folgte auch den Pflichten eines Kshatriya, und deswegen gelangte er in diese Sphäre. Dieser Herr der Erde hat sich vor keiner gefährlichen Situation gefürchtet. Drum trage in deinem Geist nicht länger die Qualen des Würfelspiels, die Demütigung der Draupadi, all die anderen Leiden der Welt und die Schmerzen während der Schlacht. Begegne Duryodhana mit Höflichkeit und Würde. Dies ist der Himmel, oh Herr der Menschen. Hier kann es keinen Zwist geben.

Trotz der Worte Naradas hatte Yudhishthira nur seine Brüder im Sinn und erkundigte sich:
Wenn dies die ewigen Regionen für Helden wie Duryodhana sind, dessen ungerechte und sündige Taten seine Freunde und die ganze Welt vernichteten mit all den Elefanten, Pferden und Kriegern, und wegen dessen Taten wir im Zorn brannten und Tag und Nacht darüber sannen, wie wir die Übel wieder bereinigen könnten, dann möchte ich die Regionen sehen, welche meine hochbeseelten Brüder erlangten, diese Helden mit den stetigen Gelübden, den immer gehaltenen Versprechen, den wahrhaften Worten und mutigen Taten. Wo sind der unbesiegbare Karna, Dhrishtadyumna und seine Söhne, Satyaki und all die anderen Kshatriyas, die auch in der Pflichterfüllung ihren Tod fanden? Ich sehe diese Herren der Erde nicht. Oh Narada, ich möchte Virata und Drupada sehen, und all die anderen Krieger wie Dhristaketu und Sikhandin, die Panchala Prinzen und Söhne der Draupadi und den unwiderstehlichen Abhimanyu.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter