OM! Sich vor Nara und Narayana verbeugend, diesen Höchsten der männlichen Wesen, und auch vor Sarasvati, der Göttin des Lernens, möge das Wort Jaya (Sieg) erklingen.
Janamejaya sprach:
Nachdem sie ihr Königreich zurückgewonnen hatten, wie verhielten sich meine hochbeseelten Großväter, die Pandavas, zu König Dhritarashtra? Und wie verhielt sich dieser König, wo doch alle seine Söhne und Minister geschlagen waren, und er ohne Zuflucht und Einfluß war? Was tat die ruhmreiche Gandhari? Und wie viele Jahre herrschten meine edlen Großväter über das Reich? Bitte erzähle mir dies alles.
Vaisampayana antwortete:
Nachdem sie alle Feinde geschlagen und ihr Reich zurückerobert hatten, regierten die hochbeseelten Pandavas, indem sie König Dhritarashtra an ihre Spitze stellten. Sowohl Vidura, Sanjaya als auch der kluge Yuyutsu (Dhritarashtras Sohn mit der Vaisya Frau) warteten Dhritarashtra auf. Die Pandavas befragten den alten König in allen Dingen um seine Meinung, und so regierten sie von seinem Rat geleitet für volle fünfzehn Jahre. Die Helden begaben sich zur Freude von König Yudhishthira sehr oft zum alten Monarchen, ehrten seine Füße und nahmen neben ihm Platz. Und wie sie unter seinem Gebot handelten, roch Dhritarashtra liebevoll an ihren Köpfen. Kunti, die Tochter von Kuntibhoja, folgte in allen Dingen ehrfürchtig Gandhari, und Draupadi, Subhadra und die anderen Damen der Pandavas behandelten den alten König und seine Königin, als ob sie Schwiegervater und Schwiegermutter wären. Yudhishthira bot Dhritarashtra kostbare Möbel, Kleider, Ornamente, köstliches Essen und Getränke und alle luxuriösen und vorzüglichen Dinge an, die eines Königs würdig waren. Und auch Kripa, der geliebte Schwager von Drona, dieser herausragende Brahmane und treffliche Bogenschütze, stand dem alten König immer zur Verfügung. Der heilige Vyasa besuchte Dhritarashtra des öfteren und erzählte ihm die Geschichten der alten Rishis, himmlischen Asketen, Ahnen und Rakshasas. Im Auftrag Dhritarashtras beaufsichtigte Vidura alle verdienstvollen, religiösen Handlungen und alle Rechtsprechung. Und durch Viduras vorzügliche Politik vergrößerte sich bald auch der kleinste Reichtum, und die Pandavas erfreuten sich an den angenehmsten Diensten ihrer Untertanen und Abhängigen. König Dhritarashtra entließ alle Häftlinge und begnadete die zum Tode Verurteilten. Und der gerechte König Yudhishthira sprach nie ein Wort dagegen. Und wenn Dhritarashtra auf eine Lustfahrt ging, gab ihm der energiereiche Yudhishthira alles mit, was die Reise angenehm machte. Wie zuvor standen dem alten Monarchen seine besonderen Köche und Saftmacher zur Verfügung, und Pandus Sohn sammelte die schönsten Kleider und Girlanden für ihn. Maireya Weine, alle Arten von Fisch, Limonaden, Honig und die köstlichsten Gerichte wurden gereicht, damit der Monarch seine Tage in Fülle verbachte. Und die Könige der Erde kamen wie zuvor einer nach dem anderen, um dem alten Kuru Monarchen ihre Aufwartung zu machen. Kunti, Draupadi, die ruhmreiche Subhadra, Ulupi, die Tochter des Schlangenkönigs, Königin Chitrangada, die Schwester von Dhristaketu und die Tochter von Jarasandha – diese und andere Damen warteten Gandhari, der Tochter von Suvala, wie Dienerinnen auf. Yudhishthira sprach oft zu seinen Brüdern, daß der alte König trotzdem glücklich sein möge, auch ohne seine Söhne. Und diese folgten seinen bedeutenden Worten und zeigten dem alten König besonderen Gehorsam. Nur Bhima machte eine Ausnahme. Aus seinem Herzen verschwand niemals das folgenschwere Würfelspiel, welches Dhritarashtra mit verwirrtem Verstand erlaubt hatte.