Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 82 – Arjuna kämpft mit Meghasandhi

Vaisampayana sprach:
Endlich wandte sich das Opferpferd auf seinen Wanderungen wieder in Richtung Hastinapura, und so richtete auch der diademgeschmückte Arjuna sein Gesicht gen Heimat. Auf seinem Weg kam das Pferd zur Stadt der Rajagriha. Der heldenhafte Sohn Sahadevas (und Enkelsohn von Jarasandha) kam heraus, und forderte Arjuna nach Kshatriya Art zum Kampf. Meghasandhi kam auf seinem Wagen mit Pfeil, Bogen und Lederschutz heran, voller Energie und Eile fuhr er vor den stehenden Arjuna und sprach übermütig und unerfahren wie ein Kind:
Dein Pferd, oh Bharata, scheint nur von Weibern beschützt zu werden. Ich werde es dir schnell abjagen. Versuch dein Bestes, es zu befreien. Zwar haben meine Väter dich in der Schlacht nicht belehrt, aber ich werde meiner Pflicht zur Feindschaft gerne folgen. Kämpfe mit mir, denn ich kämpfe mit dir!

Lächelnd antwortete Arjuna:
Demjenigen zu widerstehen, der mich hindert, ist das Gebot, welches mein älterer Bruder mir auf die Schultern legte. Das weißt du, oh König. So kämpfe mit mir, so gut du es vermagst. Ich fühle keinen Zorn.

So griff der Herrscher von Magadha mit einem Schauer an Pfeilen den Sohn des Pandu an, gerade so, als ob Indra Regen schickte. Doch Arjuna wehrte mit Pfeilen von Gandiva alle sorgfältig gezielten Pfeile mühelos ab und deckte seinen Gegner mit einigen glänzenden Pfeilen ein, die Giftschlangen mit aufgesperrten Mäulern glichen. Er zielte dabei auf Fahnenmast, Flagge, Wagen, Achsen, Joch und Pferde und verschonte den Krieger und seinen Wagenlenker. Trotzdem der König von Magadha wußte, wie geschickt Arjuna mit Pfeil und Bogen war, meinte er doch, daß er seinen Körper durch seinen eigenen Heldenmut beschützte und schoß weiter viele Pfeile auf Arjuna. Dieser wollte seinen Gegner nicht schlagen, wurde daher getroffen und blutete aus vielen Wunden. Doch nun erhob sich Ärger in Arjuna. Er spannte seinen Bogen kraftvoll, schoß, tötete die Pferde und köpfte den Wagenlenker seines Gegners. Mit dem nächsten, rasiermesserscharfen Pfeil zerschnitt er Meghasandhis schönen und großen Bogen und dann noch seinen ledernen Handschutz. Im nächsten Moment fielen dessen Flagge und Fahnenmast krachend zu Boden. In die Enge gerieben packte der König von Magadha eine Keule und rannte schnell auf Arjuna zu. Doch Arjuna zerstückelte die goldene Keule durch schnelle Pfeile mit Geierfedern, so daß die schönen Juwelen und geknüpften Seile mitsamt den Knoten glitzernd zur Erde purzelten. Sein Gegner hatte nun weder Wagen, Bogen noch Keule, und Arjuna wollte ihn nicht länger bekämpfen.

Mit freundlichen Worten besänftige er seinen niedergeschlagenen Gegner und sprach zu ihm:
Du hast dein Pflichtbewußtsein als Kshatriya genügend bewiesen, mein Sohn. Geh nun, denn du hast große Taten im Kampf gegen mich vollbracht, obwohl du noch jung an Jahren bist. Yudhishthira gab mir den Befehl, keinen König zu töten, der mich angreift. Daher lebst du noch, obwohl du mich angegriffen hast.

Nach diesen Worten betrachtete sich der Herrscher von Magadha als besiegt und gab auf. Dann dachte er, es sei seine Pflicht, trat vor Arjuna mit gefalteten Händen, ehrte ihn und sprach:
Ich wurde von dir besiegt. Sei gesegnet. Ich wünsche nicht, weiterzukämpfen. Sag mir, was ich nun für dich tun kann. Und erachte deinen Befehl als bereits vollbracht.

Und noch freundlicher sprach da Arjuna:
Komm zum großen Pferdeopfer unseres Königs am Vollmondtag des Monats Chaitra.

Und der Sohn von Sahadeva stimmte zu:
So sei es.

Dann ehrte er das Pferd und seinen Beschützer als besten Krieger. Und Arjuna setzte im Gefolge des Pferdes seine Reise fort. Erst am Meeresufer entlang und dann durch die Länder der Vangas, Pundras und Kosalas. In diesen Gebieten kämpfte und besiegte Arjuna nacheinander zahllose Mlecha Krieger.


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