Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 69 – Parikshit wird von Krishna belebt

Vaisampayana fuhr fort:
Hilflos und verzweifelt klagte Uttara um das Leben ihres Kindes, bis sie die Kräfte verließen und sie mit losen Kleidern zu Boden sank. Die Bharata Damen schrien bei diesem Anblick auf und weinten laut, daß der ganze Palast davon widerhallte und sich in ein Trauerhaus verwandelte, in dem niemand Ruhe fand. Vor Trauer war Viratas Tochter für eine Weile benommen und bewegungslos, dann kamen ihr die Sinne wieder. Sie nahm das tote Kind in ihren Schoß und sprach schluchzend zu ihm:
Du bist das Kind eines Mannes, der mit jeder Pflicht vertraut war. So schämst du dich nicht der Sünde, diesen Besten der Vrishnis nicht zu grüßen? Oh Sohn, wenn du zu deinem Vater gehst, dann richte ihm folgende Worte von mir aus: „Es ist unerträglich für lebende Wesen, einen vorzeitigen Tod hinzunehmen. Du, mein Ehemann, wurdest mir schon genommen. Nun auch noch mein Kind – ohne jegliches Glück sollte ich sterben und bin doch am Leben. Mit Erlaubnis von König Yudhishthira werde ich tödliches Gift schlucken oder mich ins lodernde Feuer werfen. Oh Herr, mein Herz scheint unzerstörbar zu sein, denn es springt ohne Gatten und Kind nicht in tausend Stücke.“ Erhebe dich mein Sohn, schau nur wie sehr deine Großmütter leiden. Kunti ist völlig außer sich vor Trauer, in Tränen gebadet, verzweifelt und untergegangen im Meer des Kummers. Schau die ehrenwerte Prinzessin der Panchalas und die hilflos weinende Prinzessin der Satwatas. Und schau auch mich, deine Mutter, die Schmerzen empfindet als ob sie ein Jäger mit einem Pfeil durchbohrt hat. Erhebe dich mein Kind, und schau das Antlitz des Herrn der Welten, der weise ist, mit Augen wie Lotusblüten und deinem Vater mit den wachen Augen gleicht.

So klagte Uttara herzzerreißend am Boden liegend, bis die Damen des Hofes sie aufrichteten. Da faßte sie sich, faltete ihre Hände demütig und berührte mit dem Kopf die Erde, um Krishna mit den Lotusaugen zu ehren. Und Krishna berührte Wasser und zog die Macht der Brahma Waffe ab, wie er es einst versprochen hatte.

Und Krishna mit der reinen Seele sprach, so daß das ganze Universum es hören konnte:
Oh Uttara, ich spreche niemals eine Lüge. Meine Worte werden immer wahrhaft sein. Ich werde diesem Kind das Leben wiedergeben vor den Augen aller Geschöpfe. Niemals habe ich eine Unwahrheit ausgesprochen, nicht einmal im Scherz. Niemals habe ich mich von einer Herausforderung abgewandt. Möge das Kind (durch diese Verdienste) nun leben. Bei der Wahrheit, daß mir das Dharma und besonders auch die Brahmanen lieb sind soll Abhimanyus Kind leben! Niemals gab es ein Mißverständnis zwischen mir und meinem Freund Arjuna. Bei dieser Wahrheit soll das Kind leben! Weil Wahrheit und Gerechtigkeit immer in mir leben, soll auch dieses Kind leben! Bei der Wahrheit, daß ich Kansa und Kesin im Sinne der Gerechtigkeit geschlagen habe, soll dieses Kind ins Leben zurückkehren!

Und wahrlich, nach diesen Worten von Krishna begann das Kind zu atmen und sich langsam zu regen.


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