Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 49 – Die Fragen der Rishis

Die Rishis fragten:
Welches Dharma ist nun das Beste? Denn wir sehen deutlich, daß die verschiedenen Tugenden nicht unbedingt miteinander Hand in Hand gehen. Manche sagen, daß sie nach dem Körper weiterleben. Manche sagen, daß nichts existiert. Andere meinen, alles wäre zweifelhaft. Und wieder andere haben überhaupt keine Zweifel. Es gibt Stimmen, die meinen, das Ewige wäre nicht ewig. Oder das Existente existiert gar nicht. Manche behaupten, es bestünde in einer Gestalt, oder in zweifacher oder gemischt. Wir kennen Brahmanen, die wahrlich Brahman erkannt haben und wahrhaft sprechen, und die meinen, es wäre eins. Andere sagen, es wäre unterscheidbar und vielfach. Manche sagen, daß Zeit und Raum existieren, und andere bestreiten das. Manche tragen verfilzte Locken auf dem Kopf und Hirschfelle. Andere haben ihren Scheitel geschoren und gehen vollkommen nackt durch die Welt. Manche lassen ganz und gar vom Baden ab, und andere baden täglich. Überall sieht man solche Unterschiede bei Göttern und Brahmanen, welche Brahman und die Wahrheit erkannt haben. Diese nehmen Nahrung zu sich, jene fasten. Diese loben die Tat, andere die vollkommene Stille. Jene loben die Entsagung, andere vergnügen sich. Viele wünschen sich Reichtum, andere Armut. Manche sagen, daß man Mittel und Pfade benötigt. Und andere widersprechen dem. Diese widmen sich einem harmlosen Leben, jene sind der Vernichtung hingegeben. Manche sind für Verdienst und Herrlichkeit, andere nicht. Manche widmen sich voll und ganz der Güte, andere zweifeln und fragen ständig. Diese gründen sich in Freude, andere in Schmerz, und wieder andere in Meditation. Manche opfern beständig, und andere schwören auf Gaben. Diese loben die Askese, andere Weisheit und Enthaltsamkeit und jene das Studium der Schriften. Wer über die Elemente nachdenkt, sagt, daß Natur alles ist. Diese rühmen einfach alles und jedes und jene nichts. Ob Bester der Götter, die Aufgaben im Leben sind verwirrend und voller Gegensätze. Wir sind aus der Fassung gebracht und kommen zu keinem Schluß. Die Menschen stehen auf für Taten und rufen: „Das ist es! Das ist gut!“ Wer einer bestimmten Pflicht anhaftet, lobt sie als die beste. Und so zerbricht unser Verständnis, und unser Geist ist verwirrt. Doch wir möchten wissen, was gut ist, oh Bestes aller Wesen. So erkläre uns bitte, was uns so Geheimnisvoll erscheint, nämlich die Beziehung zwischen Seele und Natur.

Und der ruhmreiche Schöpfer der Welten erklärte den gelehrten Brahmanen mit Weisheit und gerechter Seele alles, was sie ihn gefragt hatten.


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