Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 23 – Über die fünf Winde

Der Brahmane fuhr fort:
In diesem Zusammenhang wird viel über die Einsetzung der fünf Opferpriester erzählt, oh gesegnete Dame. Die Gelehrten wissen, daß es ein großes Prinzip ist, daß Prana, Apana, Udana, Samana und Vyana (Aushauch, Einhauch, Aufwärtshauch, Allhauch, Zwischenhauch) die fünf Opferpriester sind.

Da bat die Frau des Brahmanen:
Zuvor war es meine Überzeugung, daß es sieben Opferpriester gibt. Erkläre mir bitte das große Prinzip der fünf Opferpriester.

Der Brahmane antwortete:
Der Wind, den Prana nährt, nimmt später seine Geburt in Apana. Der Wind, den Apana nährt, entwickelt sich zu Vyana. Von Vyana ernährt wird er zu Udana, und wenn ihn Udana genährt hat, erzeugt er Samana. Diese guten Wesen fragten einst vor langer, langer Zeit den erstgeborenen Großen Vater:
Sage uns, wer von uns ist der Beste? Wen du uns anzeigst, der soll unser Anführer sein.

Und Brahma sprach:
Bei dessen Auslöschung der Lebensatem in den Körpern aller lebenden Geschöpfe erlischt und aufgrund dessen Bewegung sich die Wesen wieder bewegen, der ist wahrlich der Höchste von euch. Und nun geht, wohin es euch beliebt.

Da sprach Prana:
Wenn ich still stehe, dann vergeht der Lebensatem in den Geschöpfen. Wenn ich mich wieder bewege, dann bewegen sie sich auch. Ich bin also der Höchste. Seht, was geschieht, wenn ich untergehe.

Da verschwand Prana und kam wieder hervor. Doch Samana und Udana, oh Gesegnete, sprachen zu ihm:
Du durchdringst hier nicht alles, so wie wir es tun. Du bist nicht der Höchste unter uns, oh Prana. Nur Apana ist dir untertan.

Nun sprach Apana zum wieder erschienenen Prana:
Wenn ich still stehe, steht auch der Lebensatem in den Geschöpfen still. Und wenn ich mich wieder bewege, bewegen auch sie sich. Ich bin der Beste. Seht nur, wie ich vergehe.

Es sprachen Vyana und Udana zu Apana:
Oh Apana, du bist nicht der Höchste, nur Prana ist dir untertan.

Da erschien Apana sich bewegend wieder, und Vyana sprach zu ihm:
Ich bin der Höchste unter allen Lebenswinden. Hört den Grund. Wenn ich erlösche, erlöscht der Atem in den Körpern aller Geschöpfe, und wenn ich wieder hervortrete, dann bewegen sie sich wieder. Ich bin also der Beste. Schaut nur, wie ich verlösche.

So verschwand Vyana und kam wieder. Zu ihm sprachen die anderen vier:
Du bist nicht der Höchste unter uns, oh Vyana. Nur Samana ist dir untertan.

Und Samana sprach weiter zum sich wieder bewegenden Vyana:
Ich bin der Beste von uns, und höre auch den Grund. Wenn ich still stehe, dann steht der Atem in allen Geschöpfen still, und wenn ich mich wieder bewege, dann bewegen sie sich auch. So bin ich der Beste. Schaut nur, wie ich still stehe.

Als Samana dann wieder wehte, sprach Udana zu ihm:
Ich bin der Beste aller Lebenswinde. Wenn ich erlösche, dann erlischt der Atem in allen Geschöpfen, und wenn ich mich wieder bewege, dann bewegen sie sich auch. So bin ich der Beste. Schaut nur, wie ich still stehe.

Und die anderen vier sprachen zum Wiederkehrenden:
Oh Udana, du bist nicht der Höchste von uns, nur Vyana ist dir untertan.

Da ergriff Brahma, der Herr aller Wesen, das Wort und wandte sich an die fünf Winde:
Ihr seid alle die Höchsten und auch nicht. Denn ihr habt alle die Eigenschaften des anderen. In eurer eigenen Sphäre seid ihr die Besten, doch darüber hinaus seid ihr voneinander abhängig.

Und weiter sprach der Herr der Wesen:
Es gibt den einen, der sich nicht bewegt. Und es gibt (fünf), die sich nach ihren Eigenschaften bewegen. Mein Selbst ist das Eine, doch ich werde in zahllosen Formen wahrgenommen. So seid freundlich miteinander, helft euch und lebt in Frieden. Seid gesegnet, indem ihr euch gegenseitig stützt.


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