Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 150 - Über die Savitri Mantras

Yudhishthira sprach:
Oh Großvater, oh Weisheitsvoller, der du in allen Zweigen des Lernens wohlerfahren bist, durch welche stille Rezitation kann man jeden Tag großes Verdienst an Tugend und Gerechtigkeit erwerben? Welches Mantra schenkt Erfolg, wenn es anläßlich einer Reise, beim Betreten eines neuen Hauses, am Anfang irgendeines Unternehmens oder zum Opfer für Götter und Ahnen rezitiert wird? Sage mir, welches Mantra alle schlechten Einflüsse besänftigt, zu Wohlstand und Wachstum führt, vor Übel beschützt, die Feinde zerstört oder die Ängste zerstreut und gleichzeitig im Einklang mit den Veden steht.

Und Bhishma sprach:
Oh König, höre mit konzentriertem Geist über das Mantra, das durch Vyasa erklärt wurde. Es wurde von Savitri geschaffen und ist voller Vorzüglichkeit. Es kann eine Person unverzüglich von allen Sünden reinigen. Höre, oh Sündloser, wie ich dir die Gebote bezüglich dieses Mantras erkläre. Wahrlich, oh Führer der Pandavas, wer diese Gebote hört und beachtet, wird von allen Sünden gereinigt. Und wer dieses Mantra Tag und Nacht rezitiert, wird nie mehr durch Sünde befleckt. Ich werde dir das Mantra jetzt erklären. Höre achtsam zu! Wahrlich, der Mensch, der es hört, wird mit einem langen Leben und der Verwirklichung all seiner Wünsche gesegnet und sich der Glückseligkeit sowohl in dieser als auch der jenseitigen Welt erfreuen. Dieses Mantra, oh König, wurde von den Ersten der königlichen Weisen täglich rezitiert, die ihren Kshatriya Aufgaben gewidmet waren und fest im Gelübde der Wahrhaftigkeit. Wahrlich, oh Tiger unter den Königen, jene Monarchen, die mit gezügelten Sinnen und ruhiger Seele dieses Mantra jeden Tag pflegen, werden unvergleichlichen Wohlstand erreichen:

Verneigung und Verehrung dem Heiligen Parasara, diesem Ozean der Veden. Verehrung dem Heiligen Vasishta mit den hohen Gelübden. Verehrung der großen Schlange Ananta und Verehrung allen Erfolgsgekrönten mit dem unvergänglichen Ruhm. Verehrung den Rishis, Verehrung dem Höchsten, der Gottheit, dem Gott der Götter und Quell von allem Segen. Verehrung allen Siegern. Verehrung dem Tausendköpfigen, dem Vorzüglichsten mit den tausend Namen, dem Janardana (Krishna). Aja, Ekapada, Ahivradhna, der unbesiegte Pinakin, Rita Pitrirupa, der dreiäugige Maheshvara, Vrishakapi, Sambhu, Havana und Ishvara - das sind die elf berühmten Rudras, die Herren aller Welten. Diese elf Hochbeseelten wurden im Satarudra (der Veden) sogar als Hunderte beschrieben. Angsa, Bhaga, Mitra, Varuna, Dhatri, Aryaman, Jayanta, Bhaskara, Tashtri, Pushan, Indra und Vishnu gelten als die zwölf Adityas (Götter) und werden in den heiligen Schriften als die Söhne von Kasyapa erklärt. Dhara, Dhruva, Soma, Savitra, Anila, Anala, Pratyusha und Prabhava sind die acht in den Schriften genannten Vasus. Nasataya und Dasra gelten als die beiden Aswins (Zwillinge), sind die Söhne von Martanda (dem Sonnengott) und wurden von seiner Gattin Samjna (in Form einer Stute) aus ihren Nasenlöchern geboren (siehe Markandeya Purana ab Kap.105). Nun werde ich auch die Namen von denen rezitieren, welche die Zeugen aller Taten in den Welten sind. Sie registrieren alle Opfer, alle Geschenke und alle guten Werke. Diese Herren unter den Göttern sehen alles, obwohl sie selbst unsichtbar sind. Wahrlich, sie sehen alle guten und schlechten Taten der Wesen. Es sind Mrityu, Kala, die Viswadevas, die Pitris, die großen Rishis mit dem Reichtum der Entsagung, die Munis und alle anderen Erfolgsgekrönten, die der Entsagung und Befreiung hingeben sind. Diese Freundlichen schenken den Menschen verschiedene Segen, die ihre Namen rezitieren. Wahrlich, voll himmlischer Energie geben sie verschiedene Bereiche der Glückseligkeit, die der Große Vater für solche Menschen geschaffen hat. Sie wohnen in allen Welten und registrieren aufmerksam alle Taten. Indem man die Namen dieser Herren aller Lebewesen rezitiert, wird man stets mit Tugend und Gerechtigkeit, Reichtum und Verdienst, sowie Liebe und Vergnügen in reichem Maße verbunden sein (Dharma, Artha und Kama). Man erwirbt zukünftig vorzügliche Bereiche der Glückseligkeit, die vom Herrn des Universums geschaffen wurden. Diese dreiunddreißig Götter als Herren aller Wesen, Nandi mit dem riesigen Körper, Mahadeva mit dem Stier im Banner, die Geisterwesen im Gefolge von Ganeshvara (Shiva), diesem Meister aller Welten, die Saumyas, die Rudras, die Yogas, die Bhutas, die Lichter am Firmament, die Flüsse, der Himmel, der König der Vögel (Garuda), alle auf dem irdischen Weg der Entsagung mit Erfolg Gekrönten, alle belebten und unbelebten Geschöpfe, der Himavat, alle Berge, die vier Ozeane, die Anhänger und Partner vom mächtigen Bhava (Shiva), der berühmte und immer siegreiche Vishnu, Skanda und Ambika - dies sind die großen Seelen, deren Namen man rezitieren sollte, um von allen Sünden gereinigt zu werden.

Nun werde ich die Namen jener ersten Rishis aufzählen, die als Manavas bekannt sind. Es sind Yavakrita, Raibhya, Arvavasu, Paravasu, Aushija, Kakshivat und Vala, der Sohn von Angiras. Dann kommen Kanwa, der Sohn des Rishi Medhatithi, und Varishada. Sie alle sind mit der Energie von Brahma vereint und werden in den heiligen Schriften als Schöpfer des Weltalls genannt. Sie stammen von Rudra und Anala sowie den Vasus ab. Ihre Namen zu rezitieren ist höchst heilsam. Denn wahrlich, wer heilsame Taten auf Erden vollbringt, wird sich im Himmel mit den Göttern erfreuen. Diese Rishis sind die Priester von Indra und leben im Osten. Wer mit konzentriertem Geist ihre Namen rezitiert, wird in die Region von Indra aufsteigen und dort große Ehren empfangen. Unmuchu, Pramuchu, Swastwyatreya, Dridhavya, Urdhavahu, Trinasoma, Angiras und Agastya mit der großen Energie, der Sohn von Mitravaruna - das sind die sieben Priester von Yama, dem König der Toten, die im südlichen Viertel wohnen. Dridheyu, Riteyu, der ruhmreiche Parivyadha, die sonnengleichen Ekata, Dwita und Trita und der Sohn von Atri mit der rechtschaffenen Seele namens Saraswata - das sind die sieben Priester in den großen Opfern von Varuna, und sie wohnen im Westen. Atri, der berühmte Vasishta, der große Rishi Kasyapa, Gotama, Bharadwaja, Vishvamitra, der Sohn von Kushika, und Jamadagni, der mächtige Sohn von Richika mit der großen Energie - das sind die sieben Priester von Kuvera, dem Herrn der Schätze, die im nördlichen Viertel wohnen. Es gibt auch sieben weitere Rishis, die in allen Richtungen leben, ohne irgendwelche besonderen Beschränkungen. Sie verleihen den Menschen Ruhm und Segen und werden als die Schöpfer und Erhalter der Welten besungen. Es sind Dharma, Kama, Kala, Vasu, Vasuki, Ananta und Kapila. Andere bedeutende Rishis sind Rama, Vyasa und Aswatthaman, der Sohn von Drona. Dies sind die großen Rishis, wie sie in sieben Gruppen zu jeweils sieben Rishis eingeteilt werden. Sie sind die Quellen von Frieden und Wohlergehen, an denen sich die Menschen erfreuen. Sie gelten als die Regenten der Himmelsrichtungen, und man sollte sein Gesicht in jene Richtung drehen, deren Rishis man verehren möchte. Wahrlich, diese Rishis sind die Schöpfer aller Wesen und ihre Reinigung.

Samvarta, Merusavarna, der rechtschaffene Markandeya, Sankhya, Yoga, Narada und Durvasa sind die großen Rishis strengster Entsagung und Selbstzügelung und werden überall in den drei Welten gelobt. Darüber hinaus gibt es weitere, die dem Rudra gleichen und in der Region des Brahma leben. Ein Mann ohne Sohn, der sie voller Verehrung nennt, erhält einen Sohn, und ein armer Mann erhält Reichtum. Wahrlich, durch ihre Namen erwirbt man Erfolg in allen drei Lebenszielen von Tugend, Reichtum und Vergnügen. Man sollte sich auch an den Namen jenes berühmten Königs erinnern, diesem Herrscher der ganzen Erde, der einem Prajapati gleich war, nämlich Prithu, dieser Erste der Monarchen und Sohn von Vena. Sogar die Erde wurde seine Tochter (aus Liebe und Zuneigung). Man sollte auch Pururavas aus dem Sonnengeschlecht nennen, der Indra selbst an Heldenkraft glich. Er war der Sohn von Budha und Ila und wird in allen drei Welten gefeiert. Auch den Namen Bharata sollte man ehren, dieser Held, der in allen Welten gelobt wird. Auch Rantideva, der im goldenen Krita Zeitalter die Götter in einem großartigen Gomedha-Opfer verehrte, dieser Herrliche, der dem Mahadeva gleich war. Er war voller Entsagung, mit allen Qualitäten begabt, eine Quelle jeglichen Wohlergehens für die Welt und ein Eroberer des Weltalls. Man sollte auch den Namen des berühmten königlichen Weisen Sweta nehmen. Er hatte den großen Mahadeva zufriedengestellt, und um seinetwillen wurde der Dämon Andhaka geschlagen. Man sollte auch den Namen des ruhmreichen königlichen Weisen Bhagiratha nennen, der es durch die Gnade von Mahadeva schaffte, den heiligen Strom der Ganga aus dem Himmel herabzubringen (um über die Erde zu fließen und die Menschen von Sünde zu reinigen). Es war Bhagiratha, der die Asche der sechzigtausend Söhne von König Sagar mit dem heiligen Wasser der Ganga überflutete und sie dadurch aus ihrer Sünde rettete. Wahrlich, man sollte sich an die Namen von allen erinnern, die voller Herrlichkeit, großer Schönheit, Ehrwürdigkeit, Kraft und hoher Energie waren. Man sollte die Namen der Götter, Rishis und Könige bewahren, diesen Herren des Universums, welche die ruhmreiche Tugend vermehren. Sankhya Theorie und Yoga Praxis, die das Höchste im Lernen sind, das Havya und Kavya (das hingebungsvolle Opfer) sowie das Höchste Brahman und die Zuflucht zu allen heiligen Schriften gelten als Quellen für wahrlich großen Nutzen zum Heil aller Wesen. Sie sind heilig und sündereinigend und jedes Lobes würdig. Sie sind die beste Medizin, um alle Krankheiten zu heilen und gewähren Erfolg in jeglichen Taten. Deshalb sollte man seine Sinne zügeln, oh Bharata, und sich an diese Namen jeden Morgen und Abend erinnern. Sie sind es, die beschützen, die fruchtbaren Regen bringen, die überall erstrahlen, Licht und Hitze geben, die alles erschaffen, alles erhalten und alles zerstören. Sie gelten als die ersten Führer des Weltalls, sind höchst mächtig in allen Werken, voller Vergebung und die wahren Meister der Sinne. Wahrlich, sie können alle Übel zerstreuen, denen die Menschen ausgesetzt sind. Denn diese Hochbeseelten sind die Zeugen aller guten und schlechten Taten. Nach dem Aufstehen am Morgen sollte man an ihre Namen denken, dann wird man sicherlich alles Gute erreichen. Wer sich ihrer Namen erinnert, wird von der Angst vor Feuer und Dieben befreit. So ein Mensch trifft auf keine Hindernisse mehr. Durch die Namen dieser Hochbeseelten wird man auch von allen schlechten Träumen erlöst, und gereinigt von jeder Sünde, nehmen solche Menschen ihre Geburt in vorzüglichen Familien.

Der Zweifachgeborene, der mit gezügelten Sinnen diese Namen während der Opferriten und anderer religiöser Gelübde rezitiert, wird mit Tugend und Gerechtigkeit verbunden und mit Selbsterkenntnis, Vergebung, Selbstzügelung und Friedfertigkeit gesegnet. Wenn sie ein kranker Mensch rezitiert, wird er von seiner Sünde in Form der Krankheit befreit. Wer sie in einem Haus rezitiert, wendet die Übel von allen Bewohnern ab. Wer sie auf einem Feld rezitiert, fördert das Wachstum von allen Getreidearten. Wer sie zu Beginn und während einer Reise rezitiert, trifft auf ein gutes Schicksal. Diese Namen schützen einen selbst, Kinder und Frauen, den Reichtum, den Samen und die Pflanzen. Der Kshatriya, der diese Namen zu Beginn eines Kampfes rezitiert, wird seine Feinde untergehen und seine Seite mit Glück gekrönt sehen. Wer diese Namen während der Riten zu Ehren der Götter oder Ahnen rezitiert, der hilft ihnen die Opfergaben von Havya und Kavya zu verzehren. Durch diese Namen wird man von der Angst vor Krankheiten, Raubtieren, Elefanten und Dieben befreit. Die Last der Sorgen wird erleichtert und jede Sünde bereinigt. Indem man diese vorzüglichen Savitri Mantras auf einem Schiff, einem Wagen oder am Hof von Königen rezitiert, erreicht man hohen Erfolg. Dort, wo diese Mantras erklingen, verbrennt das Feuer keinen Wald, sterben keine Kinder und wohnen keine Giftschlangen. Wahrlich, an solchen Orten kann es keine Angst vor dem König noch vor Gespenstern und Rakshasas geben. Ein Mensch, der diese Mantras rezitiert, verliert jede Angst vor Feuer, Wasser, Wind oder Raubtieren. Diese Savitri Mantras führen zum Frieden und Wohlergehen aller vier Kasten. Wer sie mit Hingabe und Verehrung bewahrt, wird von allen Sorgen befreit und erreicht ein hohes Ende. Eben das sind die heilsamen Früchte dieser Savitri Mantras, die eine Form von Brahma sind. Wer diese Mantras unter Kühen rezitiert, sieht seine Kühe fruchtbar werden. Ob man zu einer Reise aufbricht oder nach Hause zurückkehrt, diese Mantras sollte man bei jeder Gelegenheit nutzen. Sie sind ein großes Geheimnis der Rishis und das Höchste für jene, die sie still rezitieren. Solcherart sind die Mantras für alle, die das Gelübde der Rezitation üben und das Trankopfer ins Opferfeuer gießen.

Was ich zu dir gesprochen habe, oh König, ist die ausgezeichnete Meinung des heiligen Rishi Parasara und wurde vor langer Zeit von Indra selbst verkündet. Es repräsentiert die Wahrheit oder das ewige Brahman, und ich habe es dir vollständig erklärt. Es geht ins Herz aller Wesen und ist eine heilige Lehre. Alle Prinzen des Mond- und Sonnengeschlechtes, nämlich die Raghavas und Kauravas, rezitieren diese Mantras jeden Tag, nachdem sie sich gereinigt haben. Sie führen zum höchsten Ziel der Menschen. Die tägliche Rezitation der Namen der Götter, sieben Rishis und von Dhruva rettet aus allen Schwierigkeiten und Katastrophen. Wahrlich, diese Rezitation befreit schnell von jeder Qual. Die Weisen in alten Zeiten, wie Kasyapa, Gotama, Bhrigu, Angiras, Atri, Sukra, Agastya, Vrihaspati und andere Zweifachgeborene haben diese Mantras verehrt. Geprüft vom Sohn des Bharadwaja (Drona) wurden diese Mantras auch den Söhnen von Richika (Jamadagni & Parasurama) gegeben. Wahrlich, nachdem Indra und die Vasus diese Mantras erneut von Vasishta empfangen hatten, zogen sie in den Kampf und konnten die Dämonen überwältigen. Man sagt auch, ein Mensch, der hundert Kühe mit vergoldeten Hörnern an einen vedengelehrten Brahmanen schenkt oder jeden Tag die ausgezeichnete Geschichte der Bharatas in seinem Haus rezitieren läßt, erwirbt gleiche Verdienste. Durch Rezitation der Namen Bhrigus wachsen Tugend und Gerechtigkeit. Durch Verneigung vor Vasishta erhöht man seine Energie. Durch Verehrung von Raghu wird man siegreich im Kampf. Und durch das Lob der Aswin Zwillinge wird man von Krankheiten befreit. Damit habe ich dir, oh König, die Savitri Mantras erklärt, die mit dem ewigen Brahman eins sind. Wenn du mich noch zu irgendeinem anderen Thema befragen möchtest, dann tue es jetzt. Ich werde dir antworten, oh Bharata.


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