Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 123 - Die Aufgaben von guten und reinen Frauen

Yudhishthira sprach:
Oh Kenner aller Aufgaben, ich wünsche nun ausführlich über das ausgezeichnete Verhalten von guten und reinen Frauen zu hören. Belehre mich dazu, oh Großvater!

Und Bhishma sprach:
Einst fragte in den himmlischen Bereichen eine Dame namens Sumana aus dem Stamm der Kekayas die himmlische Sandili, die mit großer Energie, Wahrhaftigkeit und Allwissenheit gesegnet war:
Durch welches Verhalten konntest du, oh beste Dame, den Himmel frei von jeder Sünde erreichen? Du erstrahlst in deiner Energie wie eine Feuerflamme und erscheinst wie eine Tochter vom Herrn der Sterne (dem Mond), die in ihrem Glanz am Himmel aufsteigt. Du trägst reinweiße Roben, bist glücklich und zufrieden. Auf deinem himmlischen Wagen erstrahlst du, oh schönste Dame, in tausendfacher Energie. Ich denke, diesen glückseligen Bereich hast du nicht durch unbedeutende Entsagung, Hingabe und Gelübde erreicht. Bitte sage mir die Wahrheit!

So mit freundlichen Worten von Sumana befragt, antwortete ihr Sandili mit einem süßen Lächeln und unter vier Augen:
Ich trug weder die gelben Roben noch die Bastkleidung der Asketen. Auch rasierte ich meinen Kopf nicht oder trug verfilzte Locken. Durch folgende Taten habe ich den Status einer Himmlischen erreicht. Ich sprach nie ein unachtsames, unangenehmes oder übelgesinntes Wort zu meinem Ehemann. Ich war stets der Verehrung der Götter, Ahnen und Brahmanen hingegeben. Ich war stets achtsam und diente voller Verehrung meinen Schwiegereltern. Ich war stets zur Wahrhaftigkeit im Handeln entschlossen. Ich pflegte nie müßig an unserer Haustür zu stehen noch das lange Gerede mit anderen. Ich hielt mich von allen unheilsamen Taten zurück, lachte nie laut, verletzte niemanden und bewahrte jedes Geheimnis. Das war mein Verhalten, dem ich stets gefolgt bin. Wenn mein Mann geschäftlich das Haus verlassen hatte und dann von der Reise zurückkam, bot ich ihm einen Sitz an und bediente ihn voller Verehrung. Ich aß nie hinter dem Rücken meines Mannes irgendwelche Speisen. In der frühen Morgendämmerung erhob ich mich und tat alles, was für das Wohl der Verwandten und Angehörigen zu tun oder zu veranlassen war. Wenn mein Mann lange nicht Zuhause war, verließ ich nie das Haus, sondern übte heilsame Riten, um seine Unternehmungen zu segnen. Wahrlich, während der Abwesenheit meines Mannes verwendete ich nie Augensalben, Ornamente, Girlanden und Düfte oder verzierte meine Füße mit Farben. Wenn mein Ehemann friedlich schlief, habe ich ihn nie geweckt, selbst wenn ein wichtiges Geschäft drängte. Ich war glücklich, an seiner Seite zu verweilen, während er im Schlaf lag. Ich nötigte meinen Mann nie, nach Reichtum zu streben, um seine Familie und Verwandten zu versorgen. Ich bewahrte alle Geheimnisse, ohne sie an andere weiterzugeben, und hielt unsere Hauswirtschaft stets sauber. Wahrlich, eine Frau, die mit konzentrierter Achtsamkeit diesem Pfad der Aufgaben folgt, wird wie eine zweite Arundhati viele hohe Ehren im Himmel empfangen.

Bhishma fuhr fort:
Und nachdem die berühmte und höchst gesegnete Sandili mit dem tugendhaften Verhalten diese Worte an Sumana über die Aufgaben einer Ehefrau in ihrer Familie gesprochen hatte, verschwand sie vor deren Augen. Oh Sohn des Pandu, jeder Mensch, der diesen Bericht an jedem Tag des Voll- und Neumondes liest, wird zum Himmel gelangen und große Glückseligkeit in den Wäldern von Nandana genießen.


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