Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 118 - Wie der Wurm zum Kshatriya wird

Vyasa sprach:
Es kam aufgrund einer tugendhaften Tat, daß du, oh Wurm, trotz der Geburt unter Tieren nicht betäubt wurdest. Wahrlich, es geschah durch mich, oh Wurm, denn ich war damals der Brahmane, den du als Gast empfingst. Aufgrund der Kraft meiner Entsagung kann ich ein Wesen aus der Sünde retten, indem ich ihm einen Anblick meiner Person gewähre. Es gibt keine stärkere Macht als die Kraft der Entsagung. So weiß ich, oh Wurm, daß du deine Geburt unter Würmern durch deine unheilsamen Taten in vergangenen Leben genommen hast. Wenn du jedoch wieder nach Tugend und Verdienst strebst, dann kannst du dich erheben. Selbst die Götter und vollkommenen Asketen genießen oder erleiden die Früchte ihrer Handlungen, die sie auf dem Feld der Taten vollbringen. Auch unter Menschen werden verdienstvolle Taten durchgeführt, um die entsprechenden Früchte zu erreichen. Selbst die höchste Vollkommenheit sucht man, weil man sich Glück wünscht. Wissend oder unwissend, nur ein Geschöpf, das im Leben ohne Handlungsorgane wie Rede, Denken, Hände und Füße ist, wäre wirklich völlig hilflos. Wer ein höherer Brahmane wird, verehrt im Leben die Götter der Sonne und des Mondes mit den verschiedenen heiligen Mantras. Oh Wurm, solche Existenz sollst du wieder erlangen und in diesem Zustand sollst du dich aller Elemente erfreuen, die sich zum vollkommenen Guten wandeln. Dann werde ich dir das Brahman geben oder, wie du es wünschst, jede beliebige Daseinsform.

Der Wurm stimmte den Worten von Vyasa zu, verließ den Weg nicht und blieb gelassen, bis der große Wagen kam und sein Leben mit sich nahm. Dann wurde er in verschiedenen Formen geboren, als Igel, Leguan, Eber, Hirsch, Vogel, Chandala, Shudra und Vaisya. Schließlich nahm er durch die Gnade von Vyasa mit der unermeßlichen Kraft seine Geburt in der Kshatriya Kaste und suchte den großen Rishi erneut auf. Und nachdem er dem wahrhaften Rishi von seinen Verwandlungen erzählt und um seine Gnade gebeten hatte, fiel ihm der ehemalige Wurm (jetzt als Kshatriya) mit gefalteten Händen zu Füßen und berührte sie mit seinem Kopf.

Dann sprach er:
Ich habe jetzt den hohen Zustand erreicht, der von allen sehr begehrt wird und durch die zehn wohlbekannten Qualitäten erreichbar ist. Wahrlich, früher war ich ein Wurm und nun habe ich den Status eines Königs. Mich tragen kraftvolle Elefanten auf ihrem Rücken, die mit goldenen Ketten geschmückt sind, und vor meinem Wagen werden feurige Kamboja Rosse angespannt. Auch zahlreiche andere Fahrzeuge mit Kamelen und Mauleseln tragen mich. Mit all meinen Verwandten und Freunden esse ich jetzt reiche Nahrung mit Fleisch. Verehrt von allen, oh Hochgesegneter, schlafe ich in kostbaren Betten in schönen Gemächern, wo kein störender Wind eindringen kann. In den Morgenstunden singen Sutas, Magadhas und Barden mein Lob, wie die Götter das Lob von Indra singen. Durch deine Gnade, oh Wahrhafter und unermeßlich Energievoller, konnte ich das Dasein als Wurm verlassen und bin jetzt eine Person der königlichen Kaste geworden. Ich verneige mich tief vor dir, oh Weisheitsvoller. Bitte sage mir, was ich jetzt tun sollte. Denn nur durch die Kraft deiner Entsagung konnte ich diesen glücklichen Status erreichen.

Und Vyasa sprach:
Ich wurde heute von dir, oh König, mit Worten voller Verehrung gewürdigt. Im Laufe deiner Umgestaltungen war dein Gedächtnis umwölkt und wird nun wieder klar. Doch die Sünde, die du in vergangenen Leben begingst, ist noch nicht bereinigt, diese Sünde nämlich, die du als Shudra angesammelt hast, der nach Reichtum gierte und grausam im Verhalten und feindlich zu Brahmanen war. Und doch warst du würdig, mich zu sehen (und als Gast zu verehren). Durch diese verdienstvolle Tat, konntest du mich sogar als Wurm erkennen. Und weil du mich auch heute respektiert und verehrt hast, sollst du dich zu Höherem erheben, aus der Kshatriya Kaste zum Status eines Brahmanen, wenn du dein Leben auf dem Feld des Kampfes für heilige Kühe oder Brahmanen einsetzt. Oh Prinz, vollbringe viele Opfer mit reichen Geschenken und erfreue dich der Gutheit, so wirst du zum Himmel aufsteigen und zum ewigen Brahman eingehen, wo vollkommene Glückseligkeit ist. Wer aus dem Tierreich kommt, wird zunächst als Shudra geboren. Der Shudra erhebt sich durch Tugend zum Vaisya, und der Vaisya zum Kshatriya. Der Kshatriya, der achtsam die Aufgaben seiner Kaste erfüllt, kann daraufhin den Status eines Brahmanen erreichen. Und wenn der Brahmane den Weg der Tugend und Gerechtigkeit geht, erreicht er den Himmel, der voll großer Glückseligkeit ist.


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