Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 82 - Wie Shri in den Urin und Dung der Kühe kam

Yudhishthira sprach:
Ich habe gehört, daß im Dung der Kuh die Göttin Shri (des Glücks und des Wohlstandes) wohnt. So wünsche ich zu hören, warum das so ist. Oh Großvater, bitte zerstreue alle meine Zweifel!

Bhishma sprach:
Diesbezüglich, oh Monarch, wird eine alte Geschichte über ein Gespräch zwischen den Kühen und Shri erzählt. Eines Tages nahm die Göttin Shri eine wunderschöne Gestalt an und besuchte eine Herde Kühe. Und als die Kühe ihre reiche Schönheit sahen, wurden sie von Bewunderung erfüllt.

Und die Kühe sprachen:
Wer bist du, oh Göttin? Woher hast du diese unvergleichliche Schönheit auf Erden? Oh gesegnete Göttin, wir wurden durch deine prachtvolle Schönheit von größter Bewunderung erfüllt und wünschen zu erfahren, wer du bist. Woher kommst du und wohin gehst du? Oh Herrliche, erzähle uns alles ausführlich, was wir wissen möchten.

Und Shri antwortete:
Seid gesegnet! Ich bin allen Wesen lieb. Wahrlich, man nennt mich Shri. Als ich die Dämonen verließ, waren sie für immer verloren. Dagegen haben mich die Götter, nämlich Indra, Vivasvat, Soma, Vishnu, Varuna und Agni, gewonnen und vergnügen sich voller Heiterkeit für ewige Zeiten. Wahrlich, die Rishis und Götter haben nur Erfolg, wenn sie mich finden. Denn in wem ich nicht lebe, der wird auf seinen Untergang treffen. Tugend, Reichtum und Vergnügen (Dharma, Artha und Kama) werden nur zur Quelle des Glücks, wenn ich mit ihnen bin. Erkennt, mit welcher Energie ich begabt bin, oh ihr Kühe, die ihr den Wesen Gutes gebt! So möchte ich auch für immer in jedem von euch wohnen. Deshalb bin ich hierhergekommen, um euch zu bitten. Möget ihr alle mit Shri gesegnet sein!

Doch die Kühe sprachen:
Du bist so unbeständig und ruhelos. Du mußt es ertragen, von vielen Personen genossen zu werden. Wir wünschen nicht, dich zu besitzen. Sei gesegnet und geh, wohin du möchtest. Wir selbst sind mit Gutem begabt. Wozu bedürfen wir deiner? Geh, wohin es dir beliebt. Du hast uns bereits genügend erfreut (durch deine Antwort auf unsere Fragen).

Darauf antwortete Shri:
Ist es recht von euch, ihr Kühe, mich nicht willkommen zu heißen? Ich bin wahrlich schwer zu erlangen. Warum akzeptiert ihr mich nicht? Es scheint, oh ihr Gelübdetreuen, daß das bekannte Sprichwort wahr ist, daß alles, was von selbst und ohne Mühe zu einem kommt, nicht geachtet wird. Die Götter, Dämonen, Gandharvas, Pisachas, Nagas, Rakshasas und Menschen gewinnen mich nur nach härtester Entsagung. Ihr habt diese hohe Energie, deshalb nehmt mich an. Oh ihr Guten, ich werde von niemandem in den drei Welten der belebten und unbelebten Geschöpfe mißachtet.

Die Kühe sprachen:
Wir mißachten dich nicht, oh Göttin. Wir sehen dich auch nicht als gering an. Du bist nur so unbeständig und hast ein ruheloses Herz. Nur deshalb geben wir dich frei. Was sollten wir noch mehr dazu sagen? Geh, wohin du möchtest. Wir sind alle mit ausgezeichneten Eigenschaften gesegnet. Welches Verlangen haben wir nach dir, oh Sündlose?

Und Shri antwortete:
Oh ihr Verleiher von Ehren, wenn ich auf diese Weise von euch abgewiesen werde, werde ich sicher zum Gegenstand von Mißachtung in der ganzen Welt. Seid mir gnädig! Ihr seid alle hoch gesegnet. Ihr seid immer bereit, denen Schutz zu gewähren, die euren Schutz suchen. Ich bin zu euch gekommen und erbitte euren Schutz. Ich bin ohne Schuld. Rettet mich! Wisset, daß ich euch immer gewidmet bin. Ich bin bereit, in irgendeinem Teil eurer Körper zu wohnen, auch im widerwärtigsten. Wahrlich, ich würde sogar in euren Därmen wohnen. Denn ich sehe, oh ihr Sündlosen, daß ihr keinen Teil in euren Körpern habt, der als widerwärtig betrachtet werden sollte, denn ihr seid heilig und hoch gesegnet. Bitte gewährt mir meinen Wunsch! Sagt mir, in welchem Teil eures Körpers ich meinen Wohnsitz nehmen soll.

Bhishma fuhr fort:
So angesprochen von Shri, oh König, berieten sich die Kühe untereinander, die stets vorzüglich und der Freundlichkeit zu allen Wesen geneigt sind, und sprachen dann zu Shri:
Oh du Ruhmreiche, es ist sicherlich wünschenswert, daß wir dich achten sollten. So lebe in uns in unserem Urin und Dung, denn beide sind höchst heilsam, oh verheißungsvolle Göttin.

Und Shri antwortete:
Welch ein Glück, daß ihr mir so viel Gnade zeigt und den Wunsch habt, mich zu ehren. Es möge sein, wie ihr sagt! Seid gesegnet, ich wurde wahrlich von euch geehrt, oh ihr Quellen des Glücks.

Bhishma fuhr fort:
Oh Bharata, nachdem sie diese Vereinbarung mit den Kühen getroffen hatte, verschwand sie auf der Stelle vor den Augen der Kühe und wurde wieder unsichtbar. Damit habe ich dir, oh Sohn, über die heilige Heilsamkeit von Urin und Dung der Kühe erzählt. Doch laß mich noch weiter über ihre Herrlichkeit sprechen. Höre mir gut zu.


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