Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 57 - Über die Verdienste des Lebens

Yudhishthira sprach:
Nun, da ich deine Worte gehört habe, werde ich wieder traurig, oh Großvater. Ich denke daran, daß auch jetzt die Erde unzählige Könige verloren hat, die alle im Wohlstand gelebt haben, und mein Herz ist voller Kummer. Nachdem ich die Erde besiegt und viele Königreiche gewonnen habe, oh Bharata, leide ich bei dem Gedanken an die Millionen Wesen, die durch mich den Tod gefunden haben. Ach, wie sehr werden die guten Damen leiden müssen, die ihrer Männer, Söhne, Brüder und anderer Verwandten beraubt wurden? Nachdem wir die Kurus, unsere Angehörigen, Freunde und Wohlgesinnten getötet haben, werden wir mit dem Kopf voran in die Hölle fallen müssen. Daran gibt es keinen Zweifel. So möchte ich, oh Bharata, meinen Körper der strengen Entsagung widmen. Mit diesem Ziel, oh König, wünsche ich von dir Belehrungen zu empfangen.

Vaisampayana fuhr fort:
Als der hochbeseelte Bhishma diese Worte von Yudhishthira hörte, überlegte er eine Weile und gab dann folgende Antwort.

Bhishma sprach:
Höre meine Worte! Sie sind äußerst wunderbar und ein großes Mysterium. Sie handeln von dem, was die Wesen nach dem Tod als Belohnung für ihre besonderen Taten oder Verhaltensweisen erhalten. Durch Entsagung erreicht man den Himmel. Durch Entsagung erreicht man wahren Ruhm. Durch Entsagung, oh mächtiger König, erreicht man ein langes Leben und alle Dinge des Vergnügens. Durch Entsagung erreicht man wahre Gelehrtheit, Wissenschaft, Gesundheit, Schönheit, Reichtum, Wohlstand und Glückseligkeit, oh Führer der Bharatas. Indem man das Gelübde der Schweigsamkeit beachtet, wird man diese ganze Welt unter seine Herrschaft bringen. Indem man Geschenke macht, erwirbt man alle Arten von angenehmen Dingen. Indem man Tradition und Riten bewahrt, erwirbt man die Geburt in einer guten und hohen Familie. Wer sein Leben nur mit Früchten und Wurzeln fristet, wird Königreich und Herrschaft erhalten. Wer nur von den Blättern der Pflanzen und von Wasser lebt, wird zum Himmel aufsteigen. Wer viel gibt, wird reich werden. Wer dem Lehrer dient, wird gelehrt werden. Wer jeden Tag die Sraddhas zu Ehren der Ahnen durchführt, wird mit vielen Kindern gesegnet. Wer die Kräuter und Pflanzen achtet, wird viele Kühe erhalten. Wer auf Gras und Stroh schläft, wird himmlische Genüsse erfahren. Wer sich dreimal täglich mit den rechten Riten reinigt, bekommt viele Ehefrauen. Wer nur von Wasser lebt, erwirbt einen Wohnsitz in den Bereichen von Prajapati. Der Brahmane, der jeden Tag badet und die heiligen Mantras in den Dämmerungen rezitiert, wird den Status von Daksha erreichen. Indem man die Götter in der Einsamkeit verehrt, erwirbt man Königreich und Herrschaft. Indem man das Fastengelübde beachtet und die Körperlichkeit überwindet, wird man leicht und steigt zum Himmel auf. Wer den Reichtum der Entsagung sammelt und seine Tage im Yoga verbringt, erhält himmlische Betten, Sitze und Fahrzeuge. Wer seine Körperlichkeit verbrennt, wird im Bereich von Brahman verehrt werden. Wer auf dem harten und bloßen Boden schläft, wird Häuser und Betten erwerben. Wer sich in Lumpen und Bast kleidet, wird gute Roben und Ornamente erhalten. Wer das Verlangen nach Genuß überwindet, wird großen Wohlstand finden. Wer sich Fleisch und Fisch enthält, bekommt langlebige Kinder. Wer für einige Zeit die Udavasa Lebensweise (im Wasser) beachtet, wird der mächtige Herr des Himmels werden. Wer die Wahrheit spricht, oh Bester der Männer, wird sich glücklich mit den Göttern vergnügen. Wer Wohltätigkeit übt, wird großen Ruhm durch seinen hohen Verdienst gewinnen. Wer sich der Grausamkeit enthält, erwirbt Gesundheit und Freiheit von Leiden. Wer den Brahmanen mit Verehrung dient, erreicht Königreich und Herrschaft sowie den hohen Status eines Brahmanen. Wer Wasser und andere Getränke verschenkt, erwirbt ewigen Ruhm. Wer Speise verschenkt, erwirbt alle Dinge des Vergnügens. Wer allen Wesen Frieden gibt (und sich aller Gewalt enthält), wird von allen Welten befreit. Wer den Göttern dient, erhält ein Königreich und himmlische Schönheit. Wer den dunklen Orten, wo viele Menschen sind, Lichter schenkt, der erreicht eine gute Sicht.

Indem man gute und schöne Dinge weggibt, erwirbt man ein gutes Gedächtnis und Vernunft. Indem man Düfte und Girlanden weggibt, erwirbt man weitreichende Berühmtheit. Wer davon abläßt, sein Haar und seinen Bart zu scheren, der bekommt ausgezeichnete Kinder. Indem man fastet und die Reinigungsriten für zwölf Jahre beachtet, erwirbt man einen Bereich, oh Bharata, der höher ist als der Bereich jener Helden, die nicht vor dem Kampf fliehen. Indem man seine Tochter einem guten Bräutigam gemäß der Brahma-Ehe schenkt, wird man Diener und Dienerinnen, sowie Ornamente, Felder und Häuser bekommen. Indem man opfert und wenig ißt, steigt man zum Himmel auf, oh Bharata. Wer Früchte und Blumen verschenkt, der wird heilsames Wissen erwerben. Wer tausend Kühe mit goldgeschmückten Hörnern verschenkt, der wird den Himmel empfangen. Das sprachen sogar die Götter, als sie sich im Himmel versammelt hatten. Wer eine vorzügliche Kapila Kuh mit vergoldeten Hörnern mit ihrem Kalb und einen bronzenen Melkeimer verschenkt, wird von dieser Kuh alle seine Wünsche erfüllt bekommen. Wer solche Freigebigkeit zeigt, wohnt im Himmel für so viele Jahre, wie es Haare auf dem Körper der Kuh gab und rettet in der folgenden Welt seine Söhne, Enkel und alle Nachkommen bis zur siebenten Generation (vor der Hölle). Wer eine Kuh mit vergoldeten Hörnern weggibt mit einem bronzenen Melkeimer, einem Stück goldbestickten Brokatstoffs, einem Maß Sesam und einem reichlichen Dakshina, der erreicht die Regionen der Vasus. Ein Geschenk von Kühen rettet den Gebenden in der kommenden Welt vor der Dunkelheit der Hölle durch seine eigenen Taten, wie ein Boot mit windgefüllten Segeln eine Person vor dem Untergang im Meer retten kann. Wer seine Tochter gemäß der Brahma-Ehe einem würdigen Bräutigam übergibt, einem Brahmanen ein Stück Land schenkt und die Gäste gemäß den rechten Riten mit Speise versorgt, der wird die Region von Purandara (Indra) erreichen. Wer einem vorzüglichen und wohlwollenden Brahmanen, der dem Veden-Studium gewidmet ist, ein Haus schenkt, das mit allen notwendigen Möbeln ausgestattet ist, der erwirbt einen Wohnsitz im Land von Uttara-Kuru. Wer kräftige Ochsen verschenkt, der erwirbt die Region der Vasus. Geschenke von Gold führen zum Himmel. Geschenke von reinem Gold führen zu noch größerem Verdienst. Wer einen Schirm verschenkt, der erwirbt einen Palast. Wer ein Paar Sandalen oder Schuhe verschenkt, der erwirbt gute Fahrzeuge. Wer Stoffe verschenkt, dem wird im nächsten Leben Schönheit gegeben, und wer Düfte verschenkt, wird mit Wohlgeruch gesegnet sein. Wer Blumen, Früchte, Pflanzen und Bäume einem Brahmanen übergibt, der erwirbt ohne jede Anstrengung einen Palast mit schönen Frauen und viel Reichtum. Wer Häuser, Stoffe, Getränke und Speisen verschiedener Geschmacksrichtungen sowie andere angenehme Dinge verschenkt, wird mit diesen Dingen zukünftig wohlversorgt sein. Darüber gibt es keinen Zweifel. Wer Girlanden, Parfüme, Öle, Salben und andere reinigende Dinge an Brahmanen gibt, der wird von jeder Krankheit befreit, mit großer Schönheit gesegnet und kann sich voller Freude in den Bereichen vergnügen, die den Königen bestimmt sind. Wer einem Brahmanen ein schönes Haus schenkt, das mit Nahrung, Betten und Reichtum ausgestattet ist, der erwirbt einen Palast zum Wohnsitz. Wer einem Brahmanen ein wohlduftendes Bett gibt, mit ausgezeichneten Decken und Kissen, der gewinnt ohne jede Mühe eine schöne Ehefrau mit guten Manieren aus einer hohen Familie. Der Mann, der das Ruhebett der Helden auf dem Schlachtfeld findet, steigt in die Region von Brahma, dem Großen Vater, auf und kann das höchste Ziel erreichen. Das ist es, was die großen Rishis erklärt haben.

Vaisampayana fuhr fort:
Als Yudhishthira, die Freude der Kurus, diese Worte seines Großvaters hörte, wünschte er sich dieses Ende, das für Helden bestimmt ist, und zeigte keine Abneigung mehr bezüglich der Lebensweise eines Hausvaters. Oh Erster der Männer, so ergriff Yudhishthira das Wort und sprach zu allen anderen Söhnen des Pandu: „Mögen diese Worte unseres Großvater auch euren Glauben führen!“ Und alle Pandavas zusammen mit der berühmten Draupadi lobten diese Rede von Yudhishthira und sprachen „Ja, so sei es!“


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