Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 46 - Die Verehrung der Frauen

Bhishma sprach:
Die Kenner der alten Geschichten rezitieren den folgenden Vers von Daksha, dem Sohn des Prachetas:

Nur diese Jungfrau, für die ihre Angehörigen keine Mitgift oder ähnliches genommen haben, kann als unverkauft betrachtet werden.

Respekt, Freundlichkeit und alles andere, was angenehm ist, sollte der Jungfrau gegeben werden, deren Hand in der Ehe genommen wird. Vater, Brüder, Schwiegervater und Onkel sollten ihr jeden Respekt erweisen und sie mit Ornamenten schmücken, wenn sie Verdienst sammeln möchten. Denn ein solches Verhalten ihrerseits führt stets zu beträchtlichem Glück und Nutzen. Wenn die Ehefrau ihren Mann nicht mag oder ihn nicht durch Zuneigung und Heiterkeit erfreut, wird der Mann auch keine Nachkommen haben, die seinen Stamm vergrößern. Deshalb, oh König, sollten Frauen immer verehrt und mit Zuneigung behandelt werden. Man sagt, dort, wo Frauen geachtet werden, sind sogar die Götter voller Freude. Wo die Frauen dagegen mißachtet werden, dort bleiben alle Taten unfruchtbar. Wenn die Frauen einer solchen Familie leiden und Tränen vergießen, dann erlischt die Familie bald. Denn jene Familien, die von Frauen verflucht werden, treffen bald auf ihren Ruin und gehen unter, als wären sie mit einem Spruch aus dem Atharvan Ritus verbrannt worden. Sie verlieren alle Herrlichkeit, und Wachstum und Wohlstand vergehen für sie, oh König. Manu selbst übergab die Frauen der Obhut der Männer, als er sich in den Himmel verabschiedete, und sagte, daß sie schwach sind, zur leichten Beute der verführerischen List von Menschen werden und gern jede Liebe akzeptieren, die ihnen angeboten wird. Manche sind der Tugend gewidmet und andere voller Böswilligkeit, Ehrgeiz, Leidenschaft, Widerwillen und Unvernunft. Dennoch verdienen die Frauen, daß sie verehrt werden. Oh ihr Männer, achtet sie! Die Gerechtigkeit und Tugend unter den Menschen hängt von den Frauen ab, wie auch alle Freuden und Vergnügungen. So dient ihnen und verehrt sie! Beugt euren Willen vor ihnen! Das Gebären der Nachkommenschaft, die Pflege der Kinder und die Sorge um all die Bedürfnisse der Gesellschaft, schaut, all das hängt von den Frauen ab. Durch den Respekt vor Frauen werdet ihr sicherlich alle Ziele in dieser Welt verwirklichen können. Diesbezüglich sang eine Prinzessin im Hause von Janaka, dem Herrscher der Videhas, folgenden Vers:

Den Frauen wurden keine besonderen Opfer bestimmt. Es gibt keine Sraddhas, die sie ausführen müßten, und keine Fastengelübde, die zu beachten wären. Ihren Ehemännern voller Verehrung und bereitwilliger Achtung zu dienen, ist ihre einzige Aufgabe. Durch diese Pflichterfüllung erreichen sie siegreich den Himmel.

Als Kinder beschützt sie ihr Vater, als Ehefrau ihr Ehemann und im Alter beschützen sie ihre Söhne. In keiner Lebensphase sind sie unabhängig, und doch sind sie die Göttinnen des Wohlstandes in dieser Welt. Wer Fülle und Wohlergehen wünscht, sollte sie verehren. Man sagt, wer die Frauen hegt, oh Bharata, hegt die Göttin des Wohlstandes selbst, und wer sie quält, der quält diese Göttin.


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