Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 43 - Das Ende der Geschichte

Bhishma fuhr fort:
Oh König, als der energiereiche Devasarman seinen Schüler zurückkehren sah, sprach er zu ihm:
Oh Schüler, was hast du im Laufe deines Weges durch den großen Wald erfahren? Jene, die du gesehen hast, kannten dich, oh Vipula, wie ich und meine Gattin Ruchi. Sie wußten wohl auch von deiner großen Tat, daß du Ruchi vor Indra beschützt hast.

Und Vipula antwortete:
Oh zweifachgeborener Rishi, wer waren die beiden, die ich zuerst sah? Und wer waren die anderen sechs, die ich danach erblickte? Sie alle kannten mich. Wahrlich, wer waren sie, auf die du in deiner Rede angespielt hast?

Devasarman sprach:
Das erste Paar, oh Zweifachgeborener, waren Tag und Nacht. Sie bewegen sich unaufhörlich im Kreis. Beide wissen um die Verfehlung, der du schuldig geworden bist. Die anderen Menschen, die du fröhlich beim Würfeln erblicktest, oh gelehrter Brahmane, waren die sechs Jahreszeiten. Auch sie kennen deine Verfehlung. Wer eine Sünde im Geheimen begangen hat, sollte niemals denken, daß seine Schuld nur ihm allein bekannt ist und niemand anderem. Wenn ein Mensch eine sündige Tat auch im Verborgenen begeht, die Jahreszeiten sowie Tag und Nacht sehen es immer. So waren die Bereiche, die für die Sündhaften bestimmt sind, auch dein, denn du hattest mir verschwiegen, was du getan hast. Du glaubtest, daß niemand sonst davon wußte, und diese Vorstellung erfüllte dich mit Zufriedenheit. So erzähltest du deinem Lehrer nicht die ganze Wahrheit und verschwiegst den entscheidenden Teil. Die Jahreszeiten sowie Tag und Nacht, die du auf diese Weise gehört hast, dachten jedoch, daß es gut wäre, dich an deine Verfehlung zu erinnern. Denn sie sind stets Zeugen aller guten und schlechten Taten der Menschen. So sprachen sie zu dir auf diese Weise, oh Zweifachgeborener, weil sie vollkommen wußten, was du getan hattest und aus Furcht vor Kritik nicht den Mut fandest, mich darüber zu informieren. Aus diesem Grund waren jene Bereiche, die für die Sündhaften bestimmt sind, auch dein, denn du hattest mir nicht die Wahrheit gesagt. Du warst fähig, oh Zweifachgeborener, meine Gattin, deren weibliche Natur zur Sünde neigt, zu beschützen. Durch diese Tat begingst du keine Sünde. Diesbezüglich war ich zufrieden mit dir. Oh Bester der Brahmanen, wenn ich gesehen hätte, daß deine Handlung übelgesinnt war, dann hätte dich sicherlich ein Fluch getroffen. Denn Frauen und Männer vereinigen sich gewöhnlich unter dem Einfluß der Begierde. Du hattest meine Ehefrau jedoch in einem ganz anderen Geist beschützt. Hättest du anders gehandelt, wärst du verflucht worden. Das ist es, was ich denke. Du hast, oh Sohn, meine Gattin vor Indra beschützt. Die Art und Weise, wie du das getan hast, ist mir nun bekannt, da du bereit warst mir alles zu berichteten. So bin ich höchst zufrieden mit dir, oh Sohn. Gereinigt von aller Sünde und Furcht sollst du zum Himmel aufsteigen!

So sprach der große Rishi zu Vipula und als ihre Zeit gekommen war, erhoben sich Devasarman mit seiner Ehefrau und auch sein Schüler gen Himmel, um dort in Seligkeit zu verweilen. Diese Geschichte, oh König, erzählte mir einst der große Asket Markandeya an den Ufern der Ganga. Nun habe ich sie an dich weitergegeben. Frauen sollten immer vor Versuchungen beschützt werden. Unter ihnen gibt es tugendhafte als auch untugendhafte. Die tugendhaften Frauen sind wahrlich hoch gesegnet. Sie sind die Mütter des Weltalls (weil sie zum Wohl aller Wesen wirken). Sie bewahren, oh König, die Erde mit all ihren Gewässern und Wäldern. Wenn sich jedoch das Sündhafte und Übelgesinnte aus dem weiblichen Wesen erhebt, die Zerstörung der Familien und das Lasterhafte, dann erkennt man dies an besonderen Zeichen, die aus der inneren Sünde entstehen und an den äußerlichen Körpern erscheinen, oh König. Damit sind hochbeseelte Menschen fähig, das weibliche Wesen zu zügeln. Auf keine andere Weise könnte das sonst vollbracht werden, oh Tiger unter Königen. Das weibliche Wesen, oh Führer der Menschen, ist leicht erregbar und temperamentvoll, und kennt wohl keine größere Anhaftung als an den Geschlechtspartner. So kann das weibliche Wesen so mächtig und zerstörend sein wie die Beschwörungsformeln des Atharvan. Selbst wenn sich zwei Menschen bereit erklärt haben, miteinander zu leben, drängt das Weibliche bald nach neuen Verbindungen. Es ist nie zufrieden mit einem festen Partner, oh Sohn des Pandu, und neigt zu Begierde und Neid. Deshalb sollte der Mann die weibliche Gesellschaft nur im tugendhaften Sinne genießen, nicht mit Wollust und Anhaftung, sondern mit gesundem Abstand. Wer anders handelt wird sicherlich auf seinen Untergang treffen, oh Freude der Kurus. Die Vernunft sollte zu jeder Zeit und unter allen Bedingungen bewahrt werden. Nur Menschen wie Vipula können das weibliche Wesen zügeln. Niemand sonst, oh König, wäre in den drei Welten dazu fähig.


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