Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 35 - Über die verehrenswerte Macht der Brahmanen

Bhishma sprach:
Oh gesegneter König, Brahmanen werden bereits durch ihre hohe Geburt verehrungswürdig für alle Wesen und sind als Gäste berechtigt, den Ersten Anteil einer gekochten Mahlzeit zu essen. Aus ihnen fließen alle wertvollen Dinge des Lebens (nämlich Gerechtigkeit, Wohlstand, Liebe und Befreiung). Sie sind die Freunde aller Wesen im Universum und die Münder der Götter. Werden sie mit Respekt verehrt, segnen sie uns mit Wohlstand durch ihre Kraft der Entsagung. Und werden Brahmanen von unseren Feinden mißachtet, mögen sie diese durch ihren Zorn verbrennen. Diesbezüglich rezitieren die Kenner der alten Geschichten folgende Verse, wie einst der Schöpfer, nachdem er die Brahmanen geschaffen hatte, ihre Aufgaben bestimmte:

Brahmanen sollten nie irgendetwas anderes tun, als was ihnen bestimmt worden ist. Wenn sie beschützt werden, sollten sie alle anderen beschützen. Auf diese Weise werden sie sicherlich das erhalten, was wirklich nützlich für alle ist. Indem sie diese Werke vollbringen, die für sie bestimmt wurden, werden sie zweifellos die Seligkeit des Brahman erreichen. Sie sollen die Vorbilder für alle Wesen sein und die Zügel, um sie zu führen. Deshalb sollte ein weiser Brahmane nie das tun, was den Shudras als Aufgabe bestimmt wurde. Mit solchen Taten verliert ein Brahmane seinen Verdienst. Durch das Studium der Veden wird er zweifellos Weisheit, Wohlstand, Energie und Kraft erhalten, die jegliche Erscheinung verbrennen kann, sowie strahlendste Herrlichkeit. Durch die Opfergaben von geklärter Butter an die Götter erreichen die Brahmanen hohe Glückseligkeit sowie den brahmanischen Glanz und werden würdig, sogar noch vor den Kindern den ersten Anteil an einer gekochten Mahlzeit zu empfangen. Voller Vertrauen und Mitgefühl zu allen Wesen, sowie der Selbstzügelung und dem Vedenstudium gewidmet, werden sie alle Wünsche erfüllen können. Was auch immer in der Menschenwelt oder der Götterwelt existiert, das können sie durch Entsagung, Erkenntnis, Gelübdetreue und Selbstbeherrschung erreichen.

Damit habe ich dir, oh Sündloser, die Verse rezitiert, die Brahma selbst einst gesungen hat. Voll höchster Intelligenz und Weisheit bestimmte dies der Schöpfer für die Brahmanen aus Mitgefühl für alle Wesen. Damit ist die Macht der Brahmanen, die der Entsagung gewidmet sind, wie die Macht von Königen. Sie sind wahrlich unbesiegbar, feurig, blitzschnell und erfolgreich in allen Taten. Manche haben die Kraft der Löwen, manche die Kraft der Tiger, Eber, Hirsche oder Krokodile. Manche sind in ihrer Berührung wie giftige Schlangen, und manche haben den Biß von Haien. Manche können mit einem Wort jene verbrennen, die sich ihnen entgegenstellen, und manche allein durch einen zornigen Blick. Manche sind giftig wie Schlangen und manche ganz mild. So ist die Erscheinung der Brahmanen sehr vielfältig, oh Yudhishthira. Die Mekalas, Dravidas, Lathas, Paundras, Konwasiras, Saundikas, Daradas, Darvas, Chauras, Savaras, Varvaras, Kiratas, Yavanas und viele andere kriegerische Stämme sind allein durch den Zorn von Brahmanen in den Zustand von Shudras gesunken. Durch die Mißachtung der Brahmanen mußten auch die Asuras in den Tiefen des Ozeans Zuflucht suchen. Dagegen sind die Götter durch die Gnade der Brahmanen zu Bewohnern der glücklichen Bereiche des Himmels geworden. Wie Raum oder Luft nicht ergriffen werden können, die Himavat Berge nicht bewegt und der Strom der Ganga nicht aufgehalten, so können die Brahmanen nicht besiegt werden. Die Kshatriyas können diese Erde niemals beherrschen, ohne das Wohlwollen der Brahmanen zu pflegen. Denn die Brahmanen sind hochbeseelte Wesen und wie die Götter der Götter. So verehre sie stets mit Geschenken voller Hingabe und Demut, wenn du dich der Herrschaft über diese meerumgrenzte Erde erfreuen möchtest. Die Energie und Macht der Brahmanen, oh Sündloser, werden damit zum Wohlergehen des ganzen Königreiches wirken. So schütze deinen Stamm, oh König, vor (verärgerten) Brahmanen, die deine Geschenke nicht mehr akzeptieren!


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