Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 173 - Das Ende der Geschichte von Gautama

Bhishma sprach:
Der Rakshasa Herrscher ließ einen Scheiterhaufen für diesen König der Kraniche errichten, den er mit Juwelen, Edelsteinen, Düften und kostbaren Roben schmückte. Er setzte ihn persönlich in Brand und veranlaßte die Trauerriten seines Freundes gemäß den heiligen Geboten. In diesem Moment erschien die verheißungsvolle Göttin Surabhi (die wunscherfüllende Kuh), die Tochter von Daksha, am Himmel über dem Ort, wo der Scheiterhaufen aufloderte. Ihre Euter waren voller Milch und von ihrem Mund, oh sündloser Monarch, tropfte der Milchschaum auf den Körper von Rajadharman. Damit wurde der König der Kraniche wieder lebendig. Er erhob sich aus den Flammen und verneigte sich vor seinem Freund Virupaksha, dem König der Rakshasas. Zur gleichen Zeit erschien der Führer der Himmlischen selbst in der Stadt von Virupaksha. Und Indra sprach zum Rakshasa König: „Durch ein glückliches Schicksal hast du den König der Kraniche wiederbelebt.“ Daraufhin erzählte ihm der Führer der Götter die alte Geschichte über den Fluch, den der Allvater über diesen Besten der Vögel namens Rajadharman verhängt hatte.

Er sprach zu Virupaksha:
Oh Monarch, im Laufe der Zeit geschah es eines Tages, daß dieser König der Kraniche seine Anwesenheit in der Region von Brahma versäumte. Damals sprach der Allvater im Zorn über den königlichen Vogel: „Weil dieser unachtsame Kranich mich heute vergessen hat, wird der Unwissende bald dem Tod begegnen.“ Aufgrund dieser Worte des Allvaters wurde der König der Kraniche von Gautama getötet und wiederbelebt durch die Kraft des Nektars der Unsterblichkeit, der den Körper durchtränkt hatte.

Nachdem Indra schwieg, sprach der Kranich Rajadharman mit tiefer Verneigung zum Führer der Himmlischen:
Oh Erster der Götter, wenn dein Herz voller Gnade mir zugeneigt ist, dann laß auch meinen lieben Freund Gautama ins Leben zurückkehren!

Als Indra diese Worte hörte, oh Bester der Männer, besprenkelte er den Brahmanen Gautama mit einigen Tropfen vom Nektar der Unsterblichkeit und gab ihm dadurch sein Leben zurück. Der König der Kraniche näherte sich seinem Freund Gautama, der auf seinen Schultern immer noch die Last des Goldes trug, umarmte ihn und fühlte große Freude dabei. Dann verabschiedete sich Rajadharman, dieser König der Kraniche, von Gautama mit den sündigen Taten und dem neuen Reichtum, und kehrte zu seiner eigenen Wohnstätte zurück. Zur rechten Stunde begab er sich (nun wieder täglich) in die Region des Allvaters. Und dieser ehrte den hochbeseelten Vogel mit jener Aufmerksamkeit, die einem Gast gebührt. Auch Gautama kehrte in sein Haus im Dorf der Jäger zurück und zeugte viele, in Sünde geborene Kinder mit seiner Shudra Ehefrau. Ein schwerer Fluch wurde von den Göttern über ihn verhängt, wodurch dieser undankbare Mensch innerhalb weniger Jahre mit seiner wiederverheirateten Ehefrau viele Kinder bekam, die ebenfalls undankbar waren und ihn für unzählige schreckliche Jahre in der Hölle versinken ließen.

All das, oh Bharata, wurde mir einst von Narada erzählt. Mich an diese ernste Geschichte erinnernd, habe ich dir, oh Stier der Bharatas, alles ausführlich berichtet. Woraus könnte ein undankbarer Mensch Ruhm gewinnen? Worin ist er gegründet? Wodurch kann er Glück erreichen? Ein Undankbarer verdient kein Vertrauen. Ein Undankbarer wird nie Befreiung finden. Keiner sollte jemals einen Freund verletzen. Wer einen Freund undankbarerweise verletzt, wird in eine schreckliche und endlose Hölle versinken. Jeder sollte dankbar sein und sich bemühen, seinen Freunden zu nützen. Alles kann man von guten Freunden erhalten. Sie können Ehre und Würde geben. Durch Freunde kann man die verschiedenen Dinge des Vergnügens genießen. Durch ihre Anstrengungen kann man den verschiedensten Gefahren und Nöten entkommen. Wer klug ist, sollte seine Freunde mit ganzer Aufmerksamkeit ehren. Eine undankbare, schamlose und sündige Kreatur sollte gemieden werden. Wer seine Freunde verletzt, ist ein Schuft seines Stammes. Solch ein Sünder ist von allen Menschen am unwürdigsten. So habe ich dir, oh Erster aller Tugendhaften, die Eigenschaften eines sündhaften Menschen beschrieben, der von Undankbarkeit befleckt ist und seine Freunde verletzt. Was möchtest du weiter noch hören?

Vaisampayana fuhr fort:
Oh Janamejaya, mit diesen Worten vom hochbeseelten Bhishma war Yudhishthira höchst zufrieden.

Hier endet mit dem 173. Kapitel das Apaddharmanusasana Parva im Shanti Parva im gesegneten Mahabharata.


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