Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 131 - Das Gebot des Friedens

Yudhishthira fragte:
Was sollte ein König außerdem noch tun, der schwach und zögerlich ist, der aus Furcht um das Leben seiner Freunde nicht in den Kampf zieht, der stets unter Angst lebt und seine Absichten nicht geheimhalten kann? Was sollte ein König tun, dessen Städte und Königreich gespalten und von Feinden belagert sind, der ohne Reichtum und Ressourcen ist, der nicht einmal seine Freunde honorieren und an sich binden kann, dessen Minister uneinig oder bestochen sind, der die Feinde vor sich sieht, aber dessen Armee dezimiert und dessen Herz von der Stärke der Rivalen verwirrt wurde?

Bhishma sprach:
Wenn der angreifende Rivale von reinem Herzen ist und in Tugend und Gewinn erfahren, dann sollte ein (furchtsamer) König, wie du ihn gerade beschrieben hast, mit dem Eindringling Frieden schließen, ohne Zeit zu verlieren, und jene Teile des Königreichs wiederherstellen, die bereits erobert wurden. Wenn jedoch der Eindringling gewaltsam und sündhaft ist und sich bemüht, den Sieg durch unfaire Mittel zu gewinnen, sollte der König ebenfalls mit ihm Frieden schließen, indem er einen Teil seiner Territorien übergibt. Wenn der Eindringling allerdings nicht zum Frieden bereit ist, dann sollte der (furchtsame) König seine Hauptstadt und all seine Besitztümer aufgeben, um der Gefahr zu entfliehen. Wenn er damit sein Leben retten kann, kann er auf neuen Reichtum in der Zukunft hoffen. Welcher tugendhafte Mensch würde sein Leben wegwerfen, welches ein verdienstvollerer Besitz ist, um auf eine hoffnungslose Gefahr zu treffen, aus der die Flucht durch das Aufgeben seiner Schatzkammer und Armee möglich wäre? Solch ein (furchtsamer) König sollte zwar auch die Damen seines Hauses beschützen, aber wenn sie einmal in die Hände des Feindes gefallen sind, ist angesichts der drohenden Gefahr kein Mitleid mehr angebracht. So lange es allerdings in seiner Macht als König steht, sollte er sich dem Feind nie ergeben.

Yudhishthira fragte:
Wenn seine eigenen Leute mit ihm unzufrieden sind, wenn er von Angreifern bedrängt wird, wenn seine Schatzkammer erschöpft ist und all seine Absichten ausspioniert werden, was sollte der König dann tun?

Bhishma sprach:
Ein König sollte sich unter solchen Verhältnissen ebenfalls bemühen, Frieden zu schließen. Wenn der Feind allerdings bösartig und ungerecht ist, sollte er all seine Tapferkeit zeigen. Er sollte sich damit bemühen, den Feind aus seinem Königreich zurückzudrängen oder im tapferen Kampf sein Leben opfern, um den Himmel zu erreichen. Ein König kann die ganze Erde sogar mit einer kleinen Armee überwinden, wenn diese loyal, gut motiviert und seinem Wohl ergeben ist. Wenn er im Kampf getötet wird, ist ihm der Himmel gewiß. Wenn er seine Feinde schlagen kann, wird er sich der Erde erfreuen. Wer sein Leben im tapferen Kampf opfert, erreicht die Gesellschaft von Indra selbst.


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