Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 94 - Das Ende der Rede des Vamadeva

Vamadeva fuhr fort:
Der König sollte Siege ohne Kriege gewinnen. Durch Krieg und Gewalt erreichte Siege bezeichnen die Weisen nie als etwas Hohes, oh Monarch. Solange die eigene Macht eines Herrschers nicht gefestigt ist, sollte er keine neuen Herrschaftsbereiche erstreben. Das wird nicht viel Gutes bringen. Nur jene Macht eines Königs gilt als gefestigt, dessen innerer Staat stabil und voller Reichtum ist, dessen Untertanen loyal und zufrieden und dessen zahlreiche Beamte zuverlässig sind. Der König, dessen Armee gut motiviert und (mit Sold und Ruhm) zufrieden ist und fähig, die Feinde abzuschrecken, kann sogar mit einer kleinen Armee die ganze Erde erobern. Die Macht eines Königs, dessen Untertanen in Stadt und Land Mitgefühl mit allen Wesen haben und mit Reichtum und Korn gesegnet sind, gilt als gefestigt. Erst wenn der König erkennt, daß seine Macht größer als die seines Rivalen ist, sollte er sich mithilfe seiner Intelligenz bemühen, die Territorien und den Reichtum des Rivalen zu gewinnen. Ein König, dessen Ressourcen wachsen, der zu allen Wesen mitfühlend ist, der keine Zeit durch Unentschlossenheit verliert und sich sorgfältig selbst beschützt, wird erfolgreich Wohlstand gewinnen. Der König aber, der sich betrügerisch zu seinem eigenen Volk verhält und Unschuldige bestraft, der schlägt sich seine eigene Wurzel ab, wie die Axt einen Baum fällt. Wenn sich der König nicht um die Aufgabe kümmert, seine Feinde zu besiegen, werden diese niemals schwächer. Der König jedoch, der weiß, wie man seinen eigenen Charakter überwindet, hat den stärksten Feind bereits besiegt. Wenn der König mit Weisheit gesegnet ist, wird er niemals eine Handlung durchführen, die von rechtschaffenen Menschen mißbilligt wird. Er wird stets solche Taten vollbringen, die zu seinem eigenen und dem Wohl aller führen. Wer auf diese Weise seine Aufgaben erfüllt hat, wird durch sein eigenes Gewissens glücklich und muß nie den Vorwurf von anderen fürchten oder der Reue nachhängen. Der König, der sich so verhält, wird beide Welten überwinden können und die wahren Früchte des Sieges genießen.

Bhishma fuhr fort:
So angesprochen von Vamadeva, handelte König Vasumana entsprechend. Und zweifellos wirst auch du auf diesem Weg beide Welten überwinden können.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter