Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 21 - Devasthana über den Weg der Könige

Devasthana sprach:
Diesbezüglich wird auch eine alte Geschichte erzählt über die Belehrung, die Vrihaspati gab, als er von Indra befragt wurde.

Vrihaspati (der Lehrer der Götter) sprach damals:
Zufriedenheit ist der höchste Himmel. Zufriedenheit ist die höchste Seligkeit. Es gibt nichts Höheres als Zufriedenheit. Zufriedenheit ist das Höchste. Wenn man alle seine Wünsche zurückzieht, wie eine Schildkröte ihre Glieder, dann wird sich bald der wesenhafte Glanz der Seele entfalten. Wer kein Wesen fürchtet und von keinem gefürchtet wird, wer Zuneigung und Abneigung überwunden hat, der gilt als einer, der sein Selbst kennt. Wer sich in Worten und Gedanken wahrhaft bemüht, niemandem zu schaden und keine Wünsche mehr hegt, der gilt als einer, der das Brahman erreicht hat.

Oh Sohn der Kunti, welchem Glauben die Wesen auch folgen, sie erhalten stets die entsprechenden Früchte. Erwecke dich diesbezüglich selbst, oh Bharata! Manche loben die Ruhe, manche loben die Anstrengung, manche das Nachdenken und Meditieren und manche eine Mischung davon. Manche loben das Opfer, manche die Entsagung, manche das Geben und andere das Nehmen. Einige geben alles auf und leben in stiller Meditation. Manche loben die Herrschaft und das Beschützen der Untertanen, nachdem die Feinde geschlagen und besiegt wurden. Manche möchten ihre Tage ganz in der Einsamkeit verbringen. All das betrachtend, schlußfolgern die Gelehrten, daß die Religion, die im Nichtverletzen jeglicher Wesen besteht, der Beachtung für die Rechtschaffenen höchst würdig ist. Denn Friedfertigkeit, wahrhafte Rede, Gerechtigkeit, Mitgefühl, Selbstdisziplin, Bewahrung der Nachkommenschaft, Liebenswürdigkeit, Bescheidenheit und Geduld bezeichnete bereits der selbstgeborene Manu als die beste Praxis der Religion. Deshalb, oh Sohn der Kunti, beachte diesen Weg mit Sorgfalt! Der wahrhaftige Kshatriya, der die königlichen Aufgaben kennt, nimmt die Herrschaft an, zügelt beständig seine Seele, überwindet seine persönlichen Neigungen und lebt von den Resten der Opfergaben. Er bestraft die Übeltäter und fördert die Rechtschaffenen. Er führt sein Volk auf dem Pfad der Tugend, indem er selbst diesen Pfad beschreitet. Und schließlich übergibt er die Krone seinem Sohn, um sich selbst in die Wälder zurückzuziehen und dort von den Gaben der Wildnis zu leben und die vedischen Gebote zu erfüllen, nachdem er alle Trägheit (und Unwissenheit) abgeworfen hat. Der Kshatriya, der diesen Weg geht, welcher den wohlbekannten Aufgaben der Könige entspricht, wird zweifellos die ausgezeichneten Früchte sowohl in dieser Welt als auch in der folgenden ernten. Jene endgültige Befreiung, von der du sprichst, ist äußerst schwer zu erreichen, denn dieser Weg ist noch voller Hindernisse (für dich). Wer jedoch seine Aufgaben vollbringt, Wohltätigkeit und asketische Buße übt, wer das große Mitgefühl kultiviert, von Begierde und Haß frei wird, wer seine Untertanen mit Gerechtigkeit regiert und für die Kühe (den Wohlstand) und die Brahmanen (das geistige Fundament) kämpft, wird mit der Zeit dieses hohe Ziel erreichen. Wie die Rudras mit den Vasus und Adityas, oh Feindevernichter, sowie die Sadhyas und die Heerscharen der Könige, so übe auch du diese Religion! Indem sie diesen Weg der Pflichten voller Achtsamkeit gegangen sind, erreichten sie durch ihre Taten den Himmel.


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