Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 200 - Die Hochzeit

Nachdem Drupada alles vernommen hatte, meinte er:
Oh großer Rishi, vor deiner Erzählung wollte ich so handeln, wie ich es dir vor allen erzählt habe. Nun, da ich all jenes weiß, kann ich nicht gleichgültig gegenüber dem Willen der Götter sein. Ich bin nun entschlossen, deinen Worten zu folgen. Der Knoten des Schicksals kann nicht gelöst werden. Nichts in dieser Welt geschieht nur aufgrund unserer eigenen Handlungen. Was von uns angestrebt wurde, um einen Bräutigam zu bekommen, wird nun zu einer Gunst für viele. Als Draupadi (in einem früheren Leben) mehrfach sagte: „Gib mir einen Ehemann.“, da gewährte ihr der Große Gott selbst ihre Bitte. Nur der Gott weiß, ob dies recht oder unrecht ist. Und was mich betrifft, wenn Shankara selbst es so bestimmt hat, dann trifft mich keine Schuld. Laß also die Fünf mit fröhlichen Herzen und den üblichen Riten die Hand Draupadis ergreifen, weil es so bestimmt ward.

Vaisampayana fuhr fort:
Da sprach der ruhmreiche Vyasa zum gerechten Yudhishthira: „Heute ist ein günstiger Tag, oh Sohn des Pandu, denn der Mond tritt in die Konstellation Paushya ein. Ergreife noch heute die Hand von Draupadi als erster von deinen Brüdern.“ Nach diesen Worten kümmerte sich König Drupada mit seinem Sohn um die Hochzeitsvorbereitungen. Er ließ viele kostbare Dinge als Heiratsgeschenke herbeischaffen, und Draupadi erschien nach ihrem Bad mit zahllosen Juwelen und Perlen geschmückt. Dann kamen viele Freunde und Verwandte des Königs, um der Heirat beizuwohnen, auch die Staatsminister, viele Brahmanen und Bürger. Sie alle nahmen gemäß ihrem Rang und Namen Platz. Und Drupadas Palast glich dem mit glänzenden Sternen übersäten Firmament mit all seinen Diamanten und kostbaren Steinen, den Reihen von festlichen Truppen, dem mit Lotusblüten und Lilien ausgestreuten Innenhof und dem großen Gefolge von hohen Würdenträgern. Auch die jugendlichen Prinzen der Kuru Familie hatten gebadet und sich in kostbare Kleider, duftende Sandelpaste und Schmuck gehüllt und führten, von ihrem Priester Dhaumya begleitet, die üblichen religiösen Riten (z.B. Aviseka) durch. Strahlend und mit frohen Herzen schritten sie in die Hochzeitshalle, einer nach dem anderen in der rechten Reihenfolge, wie mächtige Bullen das Feld betreten. Dann entzündete der mit den Veden vertraute Dhaumya das heilige Feuer und goß geklärte Butter mit den rechten Mantras in das lodernde Element. Dann rief er Yudhishthira zu sich und vereinte ihn mit Draupadi. Der Bräutigam ergriff die Hand der Braut und beide umschritten das Feuer. Als ihre Vereinigung vollendet war, verließ Dhaumya dieses Juwel der Schlacht, Yudhishthira, und den Palast. Und so ging es Tag für Tag weiter, bis alle mächtigen Wagenkrieger in ihren zauberhaften Roben die Hand dieser besten Frau ergriffen hatten. Und der himmlische Rishi erzählte mir eine sehr wunderbare und außergewöhnliche Erscheinung bezüglich dieser Heirat. Denn die ruhmreiche Prinzessin mit der schlanken Taille erhielt Tag für Tag, nach jeder vorangegangenen Hochzeit ihre Jungfräulichkeit wieder.

Nachdem die Zeremonien vorüber waren, verteilte König Drupada viel Reichtum an die mächtigen Wagenkrieger. Er gab ihnen hundert Streitwagen mit goldenen Fahnenmasten, ein jeder von vier Pferden mit goldenem Zaumzeug gezogen. Dann verschenkte er hundert Elefanten mit allen glücksverheißenden Zeichen an Schläfen und im Gesicht, die hundert goldenen Bergen glichen. Dann übergab er hundert Dienerinnen im zarten Alter, welche mit kostbaren Kleidern, Ornamenten und Blumen geschmückt waren. Jeder himmlisch schöne Prinz bekam vom Monarchen des Mondgeschlechts viele Münzen, elegante Kleider und glänzenden Schmuck vor dem Feuer als Zeugen. Und die starken Söhne des Pandu freuten sich sehr über ihre Heirat mit Draupadi, die einer zweiten Shri glich, und über ihren Reichtum, und verbrachten ihre Tage, wie die fünf Indras selbst, in Freude und Glückseligkeit in der Stadt des Königs von Panchala.


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