Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 194 - Dhrishtadyumna belauscht die Pandavas

Vaisampayana sprach:
Als die beiden Kuru Prinzen die Arena verließen und zum Haus des Töpfers gingen, folgte ihnen Dhrishtadyumna, der Prinz der Panchalas. Er schickte alle seine Gefolgsleute fort und versteckte sich, unbemerkt von den Pandavas, in einem Winkel des Hauses. Bhima, Arjuna und die Zwillinge gingen noch einmal auf Almosenrunde, und als sie am Abend heimkamen, übergaben sie alle gesammelte Nahrung ihrem Bruder Yudhishthira. Die freundliche Kunti sprach zur Tochter von Drupada: „Oh Liebenswerte, nimm einen Teil davon, widme ihn den Göttern und gib ihn an die Brahmanen. Speise die Hungrigen und bewirte unsere Gäste. Den Rest teile in zwei Hälften. Gib eine davon dem Bhima, diesem elefantengleichen, starken und schönen Jüngling, denn der Held ißt immer soviel. Und teile die andere Hälfte in sechs Teile für die anderen Jünglinge, mich und dich.“ Die Prinzessin folgte freudig den Worten ihrer Schwiegermutter, und alle genossen ihr Nachtmahl aus Draupadis Hand. Dann streute Sahadeva, der Sohn von Madri, auf dem Boden ein Bett aus Kusha Gras aus, die Helden legten ihre Hirschfelle darauf und begaben sich zur Ruhe. Die Brüder lagen mit den Köpfen nach Süden, Kunti legte sich entlang ihrer Häupter und Draupadi zu ihren Füßen nieder. Und obwohl die schöne Draupadi nun auf dem Boden wie ein Fußkissen lag, so war in ihrem Herzen weder Kummer noch Mißachtung. Dann begannen die Helden eine interessante Unterhaltung über himmlische Waffen, Streitwagen, Elefanten, Schwerter, Pfeile und Streitäxte, wobei jeder der Helden sich als fähig erwies, eine Armee zu führen. Und Dhrishtadyumna hörte alles von seinem Versteck aus und sah seine Schwester demütig und glücklich.

Am frühen Morgen verließ Dhrishtadyumna sein Versteck und eilte hastig zum Palast zurück, um seinem Vater Drupada in allen Einzelheiten zu erzählen, was im Haus des Töpfers geschehen war. Der König von Panchala war bedrückt, weil er nicht wußte, wer seine Tochter mitgenommen hatte. So fragte der ruhmreiche Monarch den Prinzen bei seiner Ankunft: „Oh, wo ist Draupadi? Wer hat sie mitgenommen? Hat ein Shudra, einer von niederer Abstammung oder ein tributpflichtiger Vaisya seinen schmutzigen, linken Fuß auf mein Haupt gestellt? Oder wurde der Kranz aus Blumen auf einem Friedhof weggeworfen, mein Sohn? Hat ein Kshatriya von hoher Geburt oder ein hochgestellter Brahmane meine Tochter erhalten? Ach mein Sohn, ich würde mich sehr freuen und nicht mehr traurig sein, wenn meine Tochter mit Arjuna, diesem Besten der Männer, vereint wäre. Oh du Guter, sag mir aufrichtig, wer meine Tochter bekam. Ach, sind die Söhne von jenem Besten der Kurus, Pandu, am Leben? War es vielleicht Arjuna, der den Bogen aufnahm und das Ziel traf?“

Hier endet mit dem 194.Kapitel das Swayamvara Parva des Adi Parva des gesegneten Mahabharata.


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