Als die Nacht vorüber war, versammelte sich eine große Menschenmenge um das niedergebrannte Lackhaus, und die Bürger von Varanavata erkannten, daß auch Duryodhanas Beauftragter Purochana in den Flammen umgekommen war. Laut beweinten die Menschen den Tod der Pandavas: „Weh, das hat sich der sündhafte Duryodhana ausgedacht, um die Pandavas zu vernichten. Es gibt keinen Zweifel daran, daß er mit Wissen von Dhritarashtra die Nachkommen Pandus verbrannt hat, sonst wäre der Prinz von seinem Vater zurückgehalten worden. Und wir zweifeln auch nicht daran, daß weder Bhishma noch Drona, Vidura, Kripa oder irgendeiner der anderen Kauravas dem Pfad der Pflicht gefolgt ist. Laßt uns nun Boten zu Dhritarashtra senden, die ihm ausrichten: Du hast dein Ziel erreicht. Die Pandavas sind im Feuer umgekommen.“
Dann untersuchten sie die glühende Asche nach Spuren von den Pandavas und fanden die Überreste der unschuldigen Nishada Frau mit ihren fünf Söhnen. Der Bergmann, den Vidura gesandt hatte, verbarg beim Wegräumen der Hausreste den Eingang des von ihm gegrabenen Tunnels geschickt unter der Asche, so daß niemand ihn erkennen konnte. Dann schickten die Bürger Boten zu Dhritarashtra, um ihn zu informieren, daß die Pandavas nebst Purochana im Feuer umgekommen waren. Als König Dhritarashtra die üblen Neuigkeiten vernahm, brach er kummervoll in Tränen aus. Er sprach: „Wahrlich, mein großer und ruhmreicher Bruder, König Pandu, starb heute, denn seine heldenhaften Söhne verbrannten zusammen mit ihrer Mutter. Ihr Männer, kehrt schnell nach Varanavata zurück und führt die Begräbnisriten für die Helden und für Kunti durch. Heiligt die Knochen der Verstorbenen mit den üblichen Riten, und führt alle großen und wohltätigen Handlungen aus. Auch alle Freunde und Verwandten der in den Flammen Umgekommenen sollen hingehen, und alles, was unter diesen Umständen angemessen ist, soll mit viel Pracht ausgeführt werden.“ Danach opferte der Sohn Ambikas mit seinen Verwandten den Söhnen des Pandu Wasser. Alle weinten laut und voller Gram und riefen: „Oh Yudhishthira, du Prinz der Kurus! Weh Bhima und Arjuna! Ach, die Zwillinge! Oh Kunti!“ So klagten alle und opferten den Pandavas die Gabe des Wassers. Auch die Bürger weinten sehr, nur Vidura klagte kaum, denn er wußte um die Wahrheit.
Zu der Zeit waren die fünf starken Pandavas mit ihrer Mutter schon am Ufer der Ganga vom Bootsmann erkannt und von ihm über den Fluß geführt worden. Sie hatten schnell das andere Ufer erreicht, denn der Bootsmann hatte starke Arme, die Strömung war schnell, und es bliesen günstige Winde. Das Boot zurücklassend gingen sie in südliche Richtung und fanden ihren Weg in der Dunkelheit beim Licht der Sterne. Nach großer Anstrengung erreichten sie endlich einen dichten Wald. Sie waren hungrig und durstig, und der Schlaf wollte ihnen jeden Augenblick die Augen schließen. Da sprach Yudhishthira zum kraftvollen Bhima: „Was könnte schmerzlicher sein als das? Wir sind nun in einem dichten Wald, und können keine Richtung mehr erkennen. Noch haben wir die Kraft, um weiter zu wandern. Auch wissen wir nicht, ob dieser übelgesinnte Purochana mit verbrannt ist oder nicht. Wie können wir unerkannt der Gefahr entkommen? Oh Bharata, heb uns hoch und trage uns wie schon einmal. Du bist der einzige von uns, der so stark und schnell wie der Wind ist.“ Nach diesen Worten seines gerechten Bruders hob Bhima seine Mutter und die Brüder hoch und trug sie mit großer Geschwindigkeit davon.