Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 96 - Die Geschichte von Mahabhisha

Vaisampayana sprach:
Es gab einmal einen König aus dem Geschlecht des Ikshvaku mit Namen Mahabhisha. Er war der Herr über die Erde, wahrhaft in seinen Reden und von echtem Heldenmut. Mit tausend Pferdeopfern und hundert Rajasuya Opfern hatte er den Herrn der Himmlischen erfreut und ging letztendlich in den Himmel ein. Eines Tages versammelten sich die Himmlischen, um Brahma zu ehren. Viele königliche Weise nebst König Mahabhisha waren zugegen. Auch Ganga, die Königin der Flüsse, kam, um dem Großen Vater ihre Verehrung zu zollen. Dabei gerieten ihre mondweißen Kleider durch den Wind durcheinander. Als ihr Körper nun unbedeckt zu sehen war, neigten die Himmlischen ihre Häupter. Nur der königliche Weise Mahabhisha starrte unablässig auf die Königin der Flüsse. Für diese grobe Tat verfluchte Brahma den Mahabhisha sogleich und sprach: „Lump, da du dich beim Anblick der Ganga vergessen hast, sollst du auf Erden geboren werden. Danach wirst du hierher zurückkehren. Auch Ganga soll in die Welt der Menschen geboren werden und dir Schmerzen bereiten. Doch wenn dein Zorn provoziert wird, sollst du von meinem Fluch befreit sein.“ Da erinnerte sich Mahabhisha an alle Monarchen und Asketen auf Erden und wünschte sich, als Sohn des heldenhaften Pratipa geboren zu werden. Die Königin der Flüsse beobachtete, wie König Mahabhisha seine Entschlossenheit (ihr gegenüber) verlor, ging davon und dachte sehnend über ihn nach. Auf dem Weg traf sie die Vasus, diese Himmelsbewohner, welche den gleichen Pfad nahmen. In selbiger Zwangslage fragte sie die Vasus: „Warum seht ihr so niedergeschlagen aus? Ihr Himmelsbewohner, ist alles mit euch in Ordnung?“ Die Vasus antworteten: „Oh Königin der Flüsse, für einen verzeihlichen Fehler wurden wir vom ruhmreichen Vasishta im Zorn verflucht. Dieser Beste der Rishis widmete sich seiner Anbetung im Dämmerlicht. Wir konnten den Sitzenden nicht sehen und kreuzten ihn unwissend. Wütend verfluchte er uns und sprach: „Werdet unter Menschen geboren.“ Wir haben nicht die Macht, die Worte dieses Brahma Sprechenden zu vereiteln. Oh Ganga, wenn du eine menschliche Frau wirst, dann mach uns Vasus zu deinen Kindern! Oh Liebenswerte, wir möchten nicht in den Leib irgendeiner anderen Frau eintreten.“ Die Königin der Flüsse sprach: „So sei es.“, und fragte sie: „Wer ist der Auserwählte unter den Männern auf Erden, den ihr zu eurem Vater machen möchtet?“ Die Vasus sprachen: „Dem Pratipa soll der Sohn Shantanu geboren werden, der ein großer König von weltweitem Ruhm werden wird.“ Da sagte Ganga: „Oh ihr Himmlischen, das ist auch mein Wunsch, den ihr gerade ausgesprochen habt. Ja, ich werde Shantanu Gutes tun, und dies ist auch euer Begehr.“ Erneut sprachen die Vasus: „Doch bitte, wirf deine Kinder gleich nach der Geburt wieder ins Wasser, oh du mit den drei Wegen (himmlisch, irdisch, unterirdisch), damit wir sogleich errettet werden, ohne lange auf Erden verweilen zu müssen.“ Ganga antwortete: „Ich werde tun, was ihr wünscht. Doch damit meine Vereinigung mit dem König nicht völlig fruchtlos sei, sorgt dafür, daß zumindest ein Sohn am Leben bleibt.“ Die Vasus sprachen: „Wir werden jeder ein Achtel unserer Energien beitragen. Zusammengenommen wird dies ein Sohn gemäß euren Wünschen sein. Doch dieser Sohn soll keine Kinder auf Erden haben. Dein Sohn wird über große Energie verfügen, doch kinderlos bleiben.“ So war die Vereinbarung zwischen der Ganga und den Vasus beschlossene Sache und ein jeder ging seiner Wege.


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