Saunaka fragte:
Wer waren die großen Rishis, welche die Opferpriester im Schlangenopfer des weisen König Janamejayas aus der Dynastie der Pandavas wurden? Wer waren die Sadasyas (Beisitzer) in diesem fürchterlichen Opfer, welches so furchtbar und elend für die Schlangen war? Erzähl uns alle Einzelheiten, oh Sohn des Suta, damit wir erfahren, wer mit den Ritualen beim Schlangenopfer betraut war.
Sauti antwortete:
Ich werde euch die Namen der Weisen nennen, welche die Ritwikas und Sadasyas des Monarchen wurden. Der Brahmane Chandabhargava war der Hotri (auch Hota, der Agni dienende Priester) in diesem Opfer. Er hatte einen hervorragenden Ruf, stammte aus dem Geschlecht des Chyavana und war der Beste unter denen, welche die Veden kannten. Der gelehrte und alte Brahmane Kautsa wurde der Udgata, der Sänger der vedischen Hymnen. Jaimini wurde der Brahma, und Sarngarva und Pingala die Adhvaryus (die für den praktischen Teil des Opfers zuständigen Priester). Vyasa mit seinen Söhnen und Schülern, nebst Uddalaka, Pramataka, Swetaketu, Asita, Devala, Narada, Parvata, Atreya, Kundajathara, der Brahmane Kalaghata, Vatsya, der alte und allseits in Japa (das Wiederholen von Mantras) und das Studium der Veden vertiefte Srutasravas, Kohala, Devasarman, Maudgalya, Samasaurava und viele andere Brahmanen, welche die Veden studiert hatten, waren die Sadasyas in diesem Opfer des Sohnes von Parikshit.
Als die Ritwijas begannen, geklärte Butter ins Opferfeuer zu gießen, da stürzten die gräßlichen Schlangen, die sonst allen Wesen Angst einjagten, in die Flammen. Das Fett und das Mark der unaufhörlich verbrennenden Schlangen sammelte sich zu Flüssen. Die Atmosphäre war erfüllt von einem unerträglichen Gestank und den unablässigen und herzzerreißenden Schreien der bereits brennenden oder noch in der Luft über dem Feuer hängenden Schlangen.
Als Takshaka, der Prinz der Schlangen, erfuhr, daß König Janamejaya mit dem Opfer begonnen hatte, begab er sich zum Palast von Indra. Und diese Beste der Schlangen erzählte ihm alles, was geschehen war, und suchte in panischem Schrecken Zuflucht bei Indra, seine eigene Schuld bekennend. Zufrieden sprach Indra zu ihm: „Oh Prinz der Schlangen, Takshaka, du hast hier nichts zu befürchten. Um deinetwillen wurde der Große Vater von mir besänftigt. Habe keine Angst und entlaß die Furcht aus deinem Herzen.“
Und Sauti erzählte weiter:
Solcherart ermutigt verweilte die Beste der Schlangen, Takshaka, freudig und glücklich in Indras Heimstatt. Doch Vasuki war sich wohl bewußt, daß unablässig Schlangen im Feuer verbrannten und daß von seiner Familie nur noch einige wenige übrig waren. Ihn befiel großer Kummer, und das Herz des Königs der Schlangen war kurz davor zu brechen. Er rief seine Schwester zu sich und sprach zu ihr: „Oh liebenswerte Schwester, mein Körper glüht und ich erkenne nicht mehr die Himmelsrichtungen. Ich bin kurz davor, bewußtlos zu Boden zu sinken. Meine Gedanken wirbeln, die Sicht schwindet und mein Herz zittert. Vielleicht falle auch ich noch heute betäubt in dieses lodernde Opferfeuer. Das Opfer des Sohnes von Parikshit hat die Vernichtung unserer Rasse zum Ziel. Es ist offensichtlich, daß ich ins Reich des Königs der Toten gezogen werde. Die Zeit ist gekommen, oh meine Schwester. Dafür übergab ich dich dem Rishi Jaratkaru. Beschütze uns und unsere Verwandten. Oh beste Frau im Geschlecht der Schlangen, Astika soll das laufende Opfer beenden. Der Große Vater selbst verriet mir dies vor langer Zeit. So geh, mein Kind, und bitte deinen lieben Sohn, der die Veden bestens kennt und sogar von den Alten geachtet wird, mich und diejenigen, die von mir abhängen, zu beschützen.“