Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

2.108. Pradyumna kehrt mit Mayavati nach Dwaraka zurück

Vaisampayana sprach:
Obwohl Sambara ein unschlagbarer Meister der Illusion war, wurde er im Kampf am achten Tag des Monats geschlagen. Und nachdem Pradyumna den Dämon in der Stadt Rikshavanta getötet hatte, kehrte er mit Mayavati in die Stadt seines Vaters zurück. Mit seiner Illusionskraft erhob sich der Held in die Lüfte und erreichte in kürzester Zeit die schöne Stadt Dwaraka, die unter dem Schutz seines Vaters stand. Dort landete der junge Mann mit der Herrlichkeit des Liebesgottes zusammen mit Mayavati in den inneren Gemächern des Palastes von Krishna. Als Pradyumna dort erschien, waren die Frauen von Krishna höchst verwundert und fühlten gleichzeitig Freude und Furcht. Beim Anblick von Kama und seiner Frau strahlten ihre Gesichter vor Glück, und mit ihren Augen tranken sie seine Schönheit wie himmlischen Nektar. Jeder Schritt des strahlenden Jünglings mit schamvoll gesenktem Blick verzauberte die Frauen von Krishna und regte die Liebe in ihnen. Nur Rukmini, die sich ihren Sohn zurückwünschte, wurde inmitten der anderen Frauen von Kummer erfüllt. Mit tränenvollen Augen sprach sie:
Ach! Gegen Mitternacht sah ich in einem Traum, daß mir Krishna, der Vernichter von Kansa, eine Frucht brachte, die in schöne Blätter gehüllt war. Dann nahm mich Krishna auf seinen Schoß und schmückte meinen Hals mit einer Kette aus Perlen, die den Strahlen des Mondes glichen. Eine jugendliche Dame mit schön gelocktem Haar, in weiße Kleider gehüllt und einem Lotus in ihrer Hand, betrat den Raum und schaute mich an. Dann besprenkelte sie mich mit heiligem Wasser, berührte mit ihrer Hand meinen Kopf und gab mir eine Girlande aus Lotusblüten.

So beschrieb Rukmini inmitten der Frauen ihren Traum, schaute wieder und wieder auf den Jüngling und sprach:
Gesegnet ist die Mutter, die einen so schönen und kraftvollen Sohn hat, der in seiner Jugend wie Kama, der Gott der Liebe, erscheint. Oh Jüngling, welch glückliche Frau wurde mit einem Sohn wie dir gesegnet, so schön wie eine dunkle Regenwolke? Warum bist du mit deiner Frau hierhergekommen? Ach, wenn der mächtige Tod meinen Sohn Pradyumna nicht als Baby davongetragen hätte, dann wäre er jetzt auch in deinem Alter. Mein Gefühl sagt mir, du bist sicherlich ein Sohn von Krishna. Ich sehe all die Zeichen an deinem Körper. Du erscheinst wie Janardana, nur ohne Diskus. Dein Gesicht und deine Haare gleichen Narayana. Deine Beine, Arme und Brust gleichen Balarama, dem älteren Bruder meines Ehemannes. Wer bist du mit dem Glanz, der den ganzen Vrishnis Stamm überstrahlt? Ach, sicherlich bist du ein Himmlischer und erscheinst wie ein zweiter Krishna.

In der Zwischenzeit hatte Krishna die Geschichte über den Untergang von Sambara von Narada vernommen und betrat plötzlich den Raum. Voller Freude erblickte er seinen ältesten Sohn mit der Ausstrahlung des Liebesgottes und dessen Frau Mayavati. Da sprach Krishna zur göttlichen Rukmini:
Oh Göttin, dieser mächtige Bogenschütze ist dein Sohn! Er hat Sambara geschlagen, der ein unschlagbarer Meister der Illusion war. Er hat alle Illusionen des Dämons besiegt, die selbst von den Göttern nicht zu besiegen waren. Und die tugendhafte und treue Dame ist die Ehefrau deines Sohnes. Sie heißt Mayavati und lebte bis jetzt im Haus von Sambara. Erkenne in ihr Rati, die geliebte Gattin von Kama. Vor langer Zeit verlor er seinen Körper, weil ihn die Energie von Shiva verbrannte. Diese vorzügliche Frau war ihm stets treu und verwirrte den Dämon Sambara mit ihrer Illusionskraft. Selbst in ihrer Jugend suchte sie nicht die Liebe des Dämons. Aus sich selbst erschuf sie einen Illusionskörper, mit dem sie zu Sambara ging. Oh geliebte Dame, sie ist die Ehefrau unseres Sohnes und deine Schwiegertochter. Sie ist dem Liebesgott treu, wird ihm helfen und ihn erfreuen. Sie ist unsere älteste Schwiegertochter und verdient all unsere Zuneigung. Heiße deinen Sohn willkommen, der nun zurückgekehrt ist, und nimm seine Gemahlin in deinem Haus auf.

Vaisampayana fuhr fort:
Als Rukmini diese Worte von Krishna gehört hatte, wurde sie von größter Freude erfüllt und sprach:
Höchst gesegnet bin ich, daß mein heroischer Sohn zurückgekehrt ist. Gesegnet ist meine Geburt, und alle meine Wünsche sind erreicht, da ich heute meinen Sohn, der so lange Zeit verloren war, an der Seite seiner geliebten Ehefrau vor mir sehe. Oh mein Sohn, sei mit deiner Frau in unserem Haus herzlich willkommen!

Daraufhin verneigte sich Pradyumna vor den Füßen von Krishna und seiner Mutter, und ehrte auch den höchst kraftvollen Balarama. Und Krishna hob seinen Sohn auf, diesen großen Feindevernichter, umarmte ihn und roch an seinem Kopf. Und die göttliche Rukmini hob ihre neue Schwiegertochter auf, die mit goldenen Ornamenten geschmückt war, umarmte sie und sprach rührende Worte voller Zuneigung zu ihr. Und wie Aditi den Götterkönig mit seiner Frau Sachi empfing, so führte Rukmini ihren Sohn mit seiner Frau in die Gemächer ihres Palastes.


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