Pushpak Die SündflutZurück WeiterNews

Raub der Draupadi - Neunter Gesang

Sehend die beiden Brüder mit aufgehobenen Waffen, floh Dschajadrathas schnell, der bestürzte, lebenssüchtige, schmerzerfüllte.

Der starke Bhîmas aber, vom Wagen gesprungen, einholend den laufenden, ergriff ihn bei den Haaren, der zornige,

Und emporhebend stieß er ihn auf den Erdboden, den Kopf fassend zerschmetterte er den König.

Dem noch lebenden und aufzuspringen strebenden zertrat er mit dem Fuß das Haupt, der großarmige dem klagen wollenden;

Setzte ihm das Knie auf den Leib und stieß ihn mit dem Ellbogen; und der König kam von Sinnen, vom Trefflichsten der Kämpfer so gequält.

Den ergrimmten Bhîmas aber hielt Ardschunas zurück: „Was um der Duhsalâ willen der König sprach, dies bedenke, Kuruide!“ sagte er.

Bhîmas:

Nicht ist dieser sündhafte würdig zu leben durch meine Gunst, der unschuldigen Krischnâ Quäler, der niedrigste der Männer.

Was kann ich aber tun, weil der König immer mitleidig ist, und auch du, mit geringem Verstand hemmst uns beständig.

Dies gesprochen, schor ihm Bhîmas zu fünf Büschen das Haar mit einem Halbmond- ähnlichen Geschosse, dem schweigenden.

Schmähend den König sagte hierauf Bhîmas: wenn du zu leben wünschest, so höre Törichter, die Bedingung von mir:

„Ein Sklave bin ich“ mußt du sagen in Versammlungen und Vereinen; so schenke ich dir das Leben, dies ist der kampfbesiegten Geschick.

„Also sei es“ sprach Dschajadrathas, geschleift werdend, zum Tiger der Männer, Bhîmas dem Verherrlicher der Schlacht.

Dann band Bhîmas, der Kuntî Sohn, den sich sträubenden, und ließ ihn auf den Wagen steigen, den besinnungslosen, staubbedeckten.

Dann stieg selber auf den Wagen Bhîmas, welchem Ardschunas folgte; und zurückgekehrt trat er vor Judhischthiras, der in der Mitte der Einsiedelei stand.

Ihm zeigte Bhîmas in diesem Zustand den Dschajadrathas; ihn sehend lachte der König, „er werde befreit!“ so sagte er.

Zum König sprach sodann Bhîmas: Es werde gemeldet der Draupadî; denn gefallen in die Sklaverei der Pânduiden ist dieser von sündhaftem Geiste.

Zu ihm sagte hierauf der älteste Bruder die freundliche Rede: löse ihn, den Nichtswürdigen, wenn wir als Schiedsrichter dir gelten.

Und Draupadî sagte zu Bhîmas, nachdem sie angesehen den Judhischthiras: Dieser Sklave des Königs, dem du das Haar zu fünf Büschen geschoren, werde befreit.

Befreit nahte dieser dem König Judhischthiras und beugte sich vor ihm, grüßte sodann, der bestürzte, die wahrgenommenen Einsiedler.

Zu Dschajadrathas sagte der mitleidige König, des Dharmas Sohn Judhischthiras, ihn so sehend, den von Ardschunas gehaltenen.

Gehe ungestört, du bist befreit! so handele niemals wieder! Schmach dir dem Frau- lüsternen, Schändlicher, mit schändlichen Begleitern! Welch ein anderer als du würde solches verüben, Niedrigster der Männer?

Erkennend daß er wie besinnungslos war, der Vollbringer unreiner Tat, fühlte, dies bemerkend, Mitleid der Beste der Bharatiden, der Herrscher der Männer.

„In der Pflicht wachse dein Geist, nicht zum Unrecht wende sich dein Herz! Mit Pferden, Wagen und Fußvolk ziehe glücklich, Dschajadrathas!“

So angeredet ging beschämt, schweigend, etwas das Gesicht gebeugt, der schmerzgequälte nach Gangâ-Dwârâ, o König vom Bhârata- Geschlechte.


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