Pushpak Bhagavata Purana Buch 9Zurück WeiterNews

9.5. Die Rettung von Durvasa

Der ehrenwerte Suka sprach:
Durvasa, der vom Diskus verfolgt wurde, begab sich entsprechend den Worten des Herrn zum König Ambarisha, warf sich vor ihm nieder und ergriff dessen Lotusfüße. Als der König sah, wie der Weise seine Füße berührte, schämte er sich und begann mit verlegener Barmherzigkeit, zum Diskus von Vishnu zu beten.

Und Ambarisha sprach:
Du bist das Feuer, die höchste Kraft von Sonne und Mond. Du bist der Meister aller Lichter auf der Erde, im Wasser, in der Luft, im Himmel und in den Sinnen mit ihren Objekten. Oh du überall gegenwärtiges Rad (des Lebens) mit den tausend Speichen, ich verehre dich, denn du bist die Liebe des Allmächtigen. Du bist der Sieg über alle Waffen, bitte sei gnädig mit diesem Brahmanen, oh Herrscher der Welt. Du bist das Dharma der Tugend und Gerechtigkeit, die Wahrheit, das Opfer und der Empfänger aller Opfer, der die Welt erhält. Du bist die Höchste Seele aller Wesen und die Macht des Höchsten Geistes. Meine ganze Verehrung sei dir, dem glückseligen Zentrum jeglicher Drehung, dem Rad mit den Dharma-Speichen, die das ganze Universum stützen, das für Götterfeinde wie ein Feuer der Vergänglichkeit erscheint. Verehrung dem Hüter der drei Welten mit feuergleichem Glanz, der von höchster Güte ist und so schnell handelt, wie in mir der Geist, den ich in Worten auszudrücken versuche. Durch deine Macht, die das Dharma trägt, wird die Dunkelheit zerstreut, und alle Himmelsrichtungen werden erleuchtet. Deine Herrlichkeit ist für alle unübertroffen, oh Meister des Wortes. Du verkörperst alle Geschöpfe, seien sie sichtbar oder unsichtbar, klein oder groß. Oh Unermüdlicher, wenn du vom Höchsten Herrn zu den Dämonen in den Kampf geschickt wirst, wirst du niemals müde, ihre Arme, Beine, Hälse und Bäuche zu zerstören. Du, oh Beschützer der Welt, wirst vom mächtigen Träger der Keule (Vishnu) beauftragt, das Dämonische zu bekämpfen. Bitte sei so gut, und erbarme dich dieses Weisen, und erbarme dich damit auch unserer Dynastie. Wenn wir Wohltätigkeit geübt, die Götter ordnungsgemäß verehrt und die Gerechtigkeit beschützt haben, und wenn unsere Dynastie von den Heiligen gesegnet ist, dann möge der Brahmane nicht verbrennen, sondern befreit sein. Wenn der Höchste Herr, die Quelle aller Gutheit, mit uns zufrieden ist, dann möge durch die Liebe der Höchsten Seele aller Wesen dieser Zweifachgeborene vom Feuer verschont bleiben.

So betete der König zum Diskus Sudarsana des Höchsten Herrn, und aufgrund seiner Bitte hörte der Diskus auf, den Weisen von allen Seiten zu bedrängen. Und als Durvasa vom Feuer dieser Waffe des Herrn nicht länger gepeinigt wurde, war er mit dem König höchst zufrieden, lobte und segnete den Herrn der Erde mit besten Wünschen und sprach:
Heute habe ich die Macht der Diener des ewigen Herrn gesehen. Trotz des Unrechts, das ich gegen dich begangen habe, oh König, hast du für mein Wohl gebetet. Was wäre auch schwierig oder unmöglich für die Hochbeseelten, welche die Gnade des Höchsten Herrn aller Verehrer erreicht haben?! Durch das hingebungsvolle Hören der heiligen Namen von Ihm, dessen Lotusfüße die heiligen Orte dieser Erde sind, werden sie gereinigt. Was sonst ist das Ziel seiner Verehrer? Oh König, durch das, was du als Antwort auf mein Vergehen getan hast, hast du mich in deiner Freundlichkeit verehrt und mein Leben gerettet.

So sprach Durvasa zum König, der so lange gefastet hatte und sich nun vor dem Weisen verneigte und ihn wie versprochen reichlich bewirtete. Und nachdem er von allen verschiedenen Speisen gegessen hatte, die für jeden Geschmack sorgsam angeboten wurden, sprach er zufrieden zum König mit großem Respekt:
Bitte setz dich zu mir und iß mit mir. Ich bin sehr zufrieden mit deiner Wohltätigkeit. Ich sehe dich als einen reinen Verehrer, dessen Geist vollkommen auf den Höchsten Herrn gerichtet ist. Ich berühre deine Füße und segne dich, weil ich deine Gastfreundschaft genießen konnte. Die reinen Taten, die du vollbracht hast, mögen für immer von den himmlischen Apsaras besungen werden. Und so wird auch die Welt nicht müde werden, die Herrlichkeit deiner höchsten Tugend zu loben.

Shri Suka fuhr fort:
Um den König zu verherrlichen, bat Durvasa, der in jeder Hinsicht mit ihm zufrieden war, diesen Ort kurz zu verlassen. Er stieg zum Himmel auf und erreichte die Wohnstätte von Brahma, wo unreine Gedanken keinen Platz finden. Doch bis der Weise gereinigt zurückkehrte, verging auf der Erde ein ganzes Jahr, in dem der König, der auf die Rückkehr wartete, nur von Wasser lebte. Und nachdem Durvasa zurückgekehrt war, bot ihm Ambarisha das beste Essen an, das es gab, um einen Brahmanen zu befriedigen. Als der König sah, wie der Weise von jeder Sünde befreit worden war, verstand er, daß er auch seine Stärke der Hingabe dem Höchsten verdankte. So war der König mit allen guten Eigenschaften gesegnet, erfüllte seine Aufgaben im Leben, verehrte die Höchste Seele, den Höchsten Geist und den Höchsten Herrn Vasudeva und erkannte, daß alle Welten unterhalb von Brahma vom Leiden beherrscht werden. Schließlich teilte der königliche Weise sein Königreich unter seinen ebenso fähigen Söhnen auf, ging in die Wälder, um sich auf das wahre Selbst von Vasudeva zu konzentrieren und besiegte damit die tosenden Wellen im Ozean der körperlichen Existenzen.

Wer diese heilige Geschichte achtsam liest und regelmäßig darüber meditiert, wird zum Verehrer des Höchsten Herrn. Wahrlich, es ist die Gnade von Vishnu, daß jeder, der das Wesen des hochbeseelten Ambarisha verinnerlicht, durch seine Hingabe die Befreiung erreicht.


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