Pushpak Bhagavata Purana Buch 5Zurück WeiterNews

5.21. Der Sonnengott und sein Wagen

Der ehrenwerte Suka sprach:
Das ist es, was ich dir über die Größen und Eigenschaften der allgemeinen Struktur der drei Welten von Erde, Luftraum und Himmel erklären kann. Die Gelehrten sagen, daß die Himmels-Kugel aus zwei symmetrischen Hälften besteht, die sich in der Mitte berühren, ähnlich einer Erbse (die im Inneren aus zwei Halbkugeln besteht).

Auf dieser Mitte (der Äquatorebene) kreist der Höchste Herr aller Geschöpfe in Form der lodernden Sonne und erwärmt und beleuchtet mit seinen Strahlen die drei Welten. Dabei wandert die Sonne mehr oder weniger schnell in nördliche und dann wieder in südliche Richtung vom Äquator (bis zu den Wendekreisen) durch die Sternzeichen beginnend mit dem Makara (Steinbock während Dezember/Januar) und erzeugt damit kurze, mittlere und lange Tage. Wenn die Sonne in den Sternzeichen Mesha oder Tula (Widder oder Waage zu den Äquinoktien während März/April oder September/Oktober) steht, sind die Tage und Nächte gleich lang. Und wenn sie durch die nächsten fünf Sternzeichen beginnend mit Vrishabha (Stier) wandert, nehmen die Tage zu, um dann (nach der Sommersonnenwende) wieder abzunehmen, und zwar jeden Tag ungefähr eine halbe Stunde (abhängig vom Breitengrad). Während der fünf Monate (im Winterhalbjahr), die mit dem Skorpion beginnen, geschieht die Verlängerung und Verkürzung der Tage entgegengesetzt. Solange sich die Sonne (bis zur Sommersonnenwende) nach Süden bewegt, werden die Tage länger, und solange sie sich (bis zur Wintersonnenwende) nach Norden bewegt, werden die Nächte länger. Auf diese Weise nimmt sie ihre Bahn auf der Manasottara-Gebirgskette, die (ungefähr) einen Umfang von 95.100.000 Yojanas hat (15,85 x 2 x 3 Millionen, im letzten Kapitel wurde der Manasottara-Ring mit einem Radius von 15,75 Millionen Yojanas berechnet, also bei 12 km/Yojana ca. 185 Millionen km, was angesichts des hohen Alters dieser Zahlen erstaunlich gut zu dem heute berechneten Abstand zwischen Erde und Sonne von ca. 150 Millionen km paßt). Die Gelehrten sagen, daß auf dieser Gebirgskette vom Meru aus im Osten die Stadt Devadhani von Götterkönig Indra liegt, im Süden die Stadt Samyamani von König Yama, im Westen die Stadt Nimlocani von Varuna und im Norden die Stadt Vibhavari vom Mondgott Soma. Wenn die Sonne durch diese Städte wandert, erscheinen auf den vier Seiten des Meru Sonnenaufgang, Mittag, Sonnenuntergang und Mitternacht, wodurch die Zeiten von Tätigkeit und Ruhe der Lebewesen bestimmt werden. Gegen Mittag steht die Sonne am höchsten, und die Lebewesen werden am meisten erwärmt. Ansonsten wandert sie vom Meru aus betrachtet von links nach rechts vom Sonnenaufgang zum entgegengesetzten Sonnenuntergang. Die Wärme des Tages treibt die Lebewesen zur Tätigkeit, und die Dunkelheit veranlaßt sie zum Schlafen. Wenn sich die Sonne in fünfzehn Ghathikas (sechs Stunden) von der Stadt Indras (im Osten) zur Stadt Yamas (im Süden) bewegt, legt sie eine Entfernung von 23.775.000 Yojanas zurück (ein Viertel des Umfangs von 95.100.000). Dann geht sie weiter zum Wohnsitz von Varuna (im Westen) und danach zum Reich des Mondgottes Soma (im Norden), von wo sie zur Stadt von Indra (im Osten) zurückkehrt. Zusammen mit der Sonne wandern auch alle anderen Sterne und Planeten, die vom Mond angeführt werden und am Himmel auf- und untergehen. So bewegt sich der Wagen des Sonnengottes, der die drei Veden verkörpert, auf seiner Bahn durch die vier Wohnstätten in einem Muhurta (48 Minuten) über 3.400.800 Yojanas (rechnerisch wären es 95.100.000 / 30 = 3.170.000 Yojanas).

Der Lauf der Sonne als Manadala

Der Sonnenwagen hat nur ein Rad mit zwölf Speichen (zwölf Monate), sechs Abschnitte auf dem Radkranz (sechs Jahreszeiten) und eine dreigeteilte Nabe (die Viermonatsabschnitte), die gemeinsam ein Sonnenjahr (Samvatsara) bilden. Dieses Rad läuft auf dem Manasottara, und das andere Ende der (energetischen) Achse ist am Berg Meru befestigt. So dreht sich das Rad des Sonnenwagens auf dem Berg Manasottara wie der Mühlstein einer Ölmühle. An seiner Achse ist eine zweite befestigt, die nur ein Viertel der Länge mißt (oder 14 mal so lang ist???) und mit Dhruva (dem Polarstern) verbunden das Reich der Sterne bewegt.

Die Plattform des Wagens beträgt 3,6 Millionen Yojanas, und die Zugstange ist ein Viertel davon. (Mit 3,6 könnte bezüglich des Radius von 15,75 ein Wendekreis von ca. ±21° gemeint sein, der heute praktisch ±23,4° beträgt.) Der Wagen wird von sieben Pferden gezogen, die nach den vedischen Metren benannt sind (Gayatri, Brihati, Ushnik, Jagati, Trishthup, Anushthup und Pankti) und von Aruna angespannt wurden, um den Sonnengott zu fahren. Und man sagt, obwohl Aruna die Pflichten des Wagenlenkers erfüllt und vor ihm sitzt, schaut er rückwärts (aus Respekt). Der Sonnengott wird von den Valakhilyas begleitet. Das sind sechzigtausend mächtige Weise von der Größe eines Daumens, die ihre Gebete sprechen und den Gott verehren. Darüber hinaus dienen dem Sonnengott in seinem Wagen abwechselnd vierzehn Vertreter der Rishis, Gandharvas, Apsaras, Nagas, Yakshas, Rakshasas und Götter jeden Monat in sieben Zweiergruppen und verehren ihn mit verschiedenen Riten und Namen als Verkörperung des Höchsten Herrn, der das Leben in den drei Welten ermöglicht (siehe z.B. Vishnu-Purana 2.10). So durchquert der Sonnengott die 95,1 Millionen Yojanas des Umfangs der irdischen Welt mit einer Geschwindigkeit von 2.500 Yojanas in einem Kshana (Augenblick, hier ca. 2.3 sek).

Die Erde mit Jambudvipa in 2D-Projektion und den Wendekreisen
Die Erde mit Jambudvipa in 2D-Projektion und den Wendekreisen


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