Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 6 - Die Geschichte von Balarama

Die Vögel sprachen:
In Anbetracht der großen Liebe von Krishna zu Arjuna dachte Balarama, der den Pflug als Waffe trug, viel darüber nach, was nun getan werden sollte: „Ohne Krishna sollte ich nicht auf der Seite Duryodhanas stehen. Doch wie könnte ich für die Pandavas Partei ergreifen und König Duryodhana töten, meinen Schwiegersohn, Schüler und Herrn der Menschen? Deshalb sollte ich mich reinigen, indem ich heilige Orte besuche, so lange die Kurus und Pandavas einander nicht ausrotten.“ Balarama verabschiedete sich von Krishna, Arjuna und Duryodhana und ging, umgeben von seinen Soldaten nach Dwaraka. Dwaraka war voller zufriedener und gesunder Menschen und Balarama, den Pflug als Waffe haltend, erfreute sich am Tag vor der Abreise zu den heiligen Orten am Wein. Nach dem letzten Becher nahm er seine Frau Revati, schön wie eine Apsara, an die Hand und ging zum reichen Garten Raivata. Und betrunken wie er war, taumelte er beim Laufen inmitten einer Schar junger Damen. Bald sah der Held den höchst bezaubernden Wald, reich an Früchten und Blumen aller Jahreszeiten, mit vielen Affen, heilig und voller Überfluss an Lotusblumen und Seen. Er hörte viele reizende Gesänge von den Vögeln, Entzücken verbreitend, und den Ohren süß und angenehm. Und er sah jene Bäume, die mit den Früchten und Blüten aller Jahreszeiten beladen waren, eingetaucht in die Musik der Vögel. Mangobäume, Bhavyas, Kokospalmen, Satindakas, Vijapurakas, Panasas, Lakuchas, Mokkas, höchst bezaubernde Nipas, Paravatas, Kankolas, Lotusbäume, Amlavetasas, Bhallataka, Amalakas, Tindakas mit großen Früchten, Ingudas, Karamardas, Haritakas, Vibhitakas - diese und andere Bäume sah der Nachkomme von Yadu. Er sah auch Asokas, Punagas, Ketakis, Vakulas, Champakas, Sataparnas, Karnikaras, Malatis, Parijatas, Kovidaras, Mandaras, Jujubes, blumige Patalas, Devadaru-Bäume, Salas, Talas, Tamalas, Kinsukas und Vanjulas, diese ersten der Bäume. Und alles war mit süßer Musik erfüllt, angenehm für die Ohren, von Chakoras, Satapatras, schwarzen Bienen, Papageien, männlichem Koils, Spatzen, Haritas, Jivajivakas, Pryaputras, Chatakas und verschiedenen anderen Vögeln. Dort sah er auch bezaubernde Seen mit herrlichem Wasser, übervoll mit Lilien, Lotusblüten, sowie Kalharas, und angefüllt mit Kadamwas, Chakravakas, Karandavas, Plavas, Schwänen, Schildkröten und anderen Wassertieren.

Diesen bezaubernden Wald nach und nach durchsuchend, kam Balarama in Begleitung seiner Frauen zu einer ausgezeichneten Lichtung. Dort erblickte er die Zweifachgeborenen, die in den Veden und ihren Zweigen Bewanderten, die Kausikas, Bhargavas, die Nachkommen von Bharadwaja und Gautama und andere bedeutende Brahmanen aus verschiedenen Geschlechtern. Diese saßen auf Kusha Gras, auf großen schwarzen Hirschfellen und anderen Asketensitzen und lauschten voller Aufmerksamkeit. Zwischen ihnen sprach gerade ein Suta über ein Thema bezüglich der Puranas von den Eigenschaften der wahrhaft himmlischen Heiligen. Als sie Balarama erblickten, die Augen rot vom Wein, sahen sie ihm den Rausch an, und alle Brahmanen erhoben sich eilig. Sie alle begrüßten den Träger des Pfluges, außer ihm, der im Stamm der Sutas geboren war. Daraufhin tötete der höchst mächtige Träger des Pfluges, der bereits zahllose Dämonen geschlagen hatte, angefüllt mit Wut und rollenden Augen den Suta. Der erschlagene Suta gelangte zur Erhabenheit Brahmas, und alle Zweifachgeborenen, die in Antilopenhäute gekleidet waren, verließen den Wald. In Anbetracht seiner eigenen Besudelung dachte Balarama: „Eine große Ungerechtigkeit ist von mir begangen worden. Ich habe den Suta getötet, der zur Erhabenheit von Brahma gelangt ist; und als sie mich erblickten, sind alle diese Zweifachgeborenen davongelaufen. Der Geruch meines Körpers, obwohl hart wie Eisen, macht mir Angst. Ich habe mein eigenes Selbst erniedrigt und bin verflucht durch die Tötung eines Brahmanen. Schande über meine Boshaftigkeit, die Trunksucht, den Egoismus und die Überstürztheit, unter deren Einfluss ich diese große Ungerechtigkeit begangen habe. Um meine Sünde zu sühnen, werde ich nun über zwölf lange Jahre ein Gelübde einhalten, das meine Schuld durch besondere Buße reinwaschen soll. Während dieser Pilgerreise zu den heiligen Orten, die ich mir auferlegt habe, werde ich nach Pratiloma Sarasvati gehen.“ Daraufhin begab sich Balarama nach Pratiloma Sarasvati (einem Pilgerort am Ufer der Sarasvati, die auch die Göttin des Lernens ist).

Höre nun als nächstes die Geschichte bezüglich der (fünf Söhne der) Pandavas.


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