Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

2.126. Der Kampf zwischen Kartikeya und Krishna

Janamejaya fragte:
Wie ging der gewaltige Kampf weiter, nachdem sich Rudra vom Schlachtfeld zurückgezogen hatte und nicht mehr gegen den hochbeseelten Krishna kämpfte?

Vaisampayana sprach:
Oh König, danach bestieg Kartikeya einen Kampfwagen, der von Kumbhanda gelenkt wurde, stürmte gegen Krishna, Balarama und Pradyumna und traf sie mit hunderten, schrecklich scharfen Pfeilen. Daraufhin kämpften diese drei blutüberströmt wie drei lodernde Feuer gegen Kartikeya und entsandten die Wind-, Feuer- und Wolkenwaffe. Daraufhin wurde Kartikeya zornig und begegnete den Dreien mit der Shaila, Varuna und Savitra Waffe (Felsen, Wasser und Sonne). Doch die hochbeseelten Helden nutzten die Kraft der Illusion und vereitelten diesen Angriff. Daraufhin biß sich der höchst mächtige Kartikeya auf die Lippen und ergriff die Brahmashira Waffe, die so schwer besiegbar ist wie der Tod. Als die höchst furchterregende Brahmashira Waffe, die für alle Welten vernichtend ist und wie tausend Sonnen erscheint, von Kartikeya entfesselt war, wurden alle Geschöpfe völlig verwirrt, rannten hin und her, verloren ihren Verstand und jammerten voller Qual. Daraufhin ergriff der mächtige Krishna seinen Diskus, der alle Waffen vereiteln und vernichten kann. Und wie die Wolken in der Regenzeit den Glanz der Sonne bedecken, so überbedeckte der Diskus die Strahlkraft der Brahmashira Waffe. Als auch diese Waffe ihre Wirkung verfehlte, loderte der Zorn in Kartikeya auf, wie ein Opferfeuer durch geklärte Butter. So ergriff er einen schrecklich flammenden, goldenen Speer, der für alle Feinde zerstörend war, und schleuderte ihn voller Zorn wie das Feuer der universalen Auflösung. Dabei ließ Kartikeya sein Löwengebrüll ertönen, das jeden Feind mit Furcht erfüllte. Als dieser himmlische Speer mit großer Kraft wie ein loderndes Feuer durch die Lüfte gegen Krishna flog, waren die Götter mit ihrem König höchst besorgt und befürchteten, daß Krishna darin verbrennen könnte. Doch als dieser mächtige Speer in seine Nähe kam, begegnete ihm der Sohn von Vasudeva mit der Silbe Hum, so daß er wirkungslos auf die Erde fiel. Als auch diese unvergleichliche Waffe vereitelt war, hörte man von allen Seiten die Rufe „Wohl getan! Höchst exzellent!“, und Indra ließ zusammen mit den Himmlischen sein Löwengebrüll ertönen. Unter diesen Jubelrufen der Götter ergriff der mächtige Sohn von Vasudeva seinen Diskus, der für alle Dämonen vernichtend ist. Doch als er ihn gegen Kartikeya werfen wollte, nahm die Göttin Kotavi einen schönen Körper an und erschien auf Wunsch von Shiva unbekleidet auf dem Schlachtfeld, um Kartikeya zu beschützen. So stand diese berühmte Göttin, die aus einem Achtel von Parvati stammte, zwischen den beiden wie ein schöner, blanker, goldener Speer. Angesichts der nackten Göttin senkte der starkarmige Krishna seinen Blick und sprach:
Schande über dich! Entferne dich von diesem Ort! Warum stellst du dich als Hindernis in den Weg seines sicheren Untergangs?

Doch trotz dieser Worte des starkarmigen Krishna versuchte die Göttin, Kartikeya zu beschützen und blieb völlig entblößt vor ihm stehen. Daraufhin sprach der Herr:
So nimm Kartikeya mit dir und verlasse schnell dieses Schlachtfeld! Dies wird wohl das Beste für Kartikeya in diesem Kampf sein.

Auf diese Weise geschah es, daß Hari, der jüngere Bruder von Indra, angesichts der nackten Göttin seinen Diskus in diesem Kampf zurückzog. Und die Göttin folgte den Worten des Gottes und begab sich zusammen mit Kartikeya zu Shiva.

Der Kampf zwischen Vana und Krishna

Als Vana sah, wie Kartikeya von der Göttin aus großer Gefahr gerettet wurde und das Schlachtfeld mit seiner Armee verließ, wurde er zornig und beschloß, nun selbst gegen Krishna zu kämpfen. Und wie der Götterkönig unter der göttlichen Heerschar, so erschien Vana auf dem Schlachtfeld unter den höchst mächtigen Dämonen, die auf ihren Kampfwagen standen und schreckliche Waffen trugen. Seine Brahmanen rezitierten Namen und Mantras mit segnenden Riten zum Wohle von Vana. Und der Sohn von Vali beschenkte sie mit vorzüglichen Kühen, Kleidung, Früchten, Blumen und vielen Goldmünzen, als wäre er der Gott des Reichtums. Der große Kampfwagen von Vana war goldbemalt und mit hunderten Monden, tausenden Sonnen, millionen Sternen und zahllosen Glöckchen geschmückt. So erstrahlte er wie ein loderndes Feuer. Auf diesem Wagen, der vom Dämon (Kumbhanda) gelenkt wurde, stand Vana mit dem Bogen in der Hand neben einem riesigen Fahnenmast. Vana hatte eine schreckliche Gestalt angenommen und war entschlossen, die berühmten Yadavas im Kampf zu schlagen. So begab sich der höchst furchterregende Vana unter dem Lärm von Trompeten, Trommeln und Löwenrufen in die Schlacht.

Als Krishna sah, wie Vana in den Kampf zog, ritt er ihm auf Garuda entgegen. Und als Krishna, der Bulle unter den Yadavas, auf ihn zu kam, sprach er zornig:
Warte nur! du wirst nicht lebendig nach Dwaraka zurückkehren und dort deine Freunde wiedersehen. Oh Madhava, du bist bereits im Rachen des Todes. Von mir geschlagen wirst du noch heute die goldenen Bäume sehen (eine Vision von Sterbenden). Oh Reiter des Garuda, wie willst du mit deinen acht Armen gegen mich mit tausend Armen kämpfen? Noch heute werde ich dich mit deinen Verwandten in dieser Stadt Shonita schlagen, und die Stadt Dwaraka wird nur noch Erinnerung sein. Du wirst heute meine tausend Arme mit zahllosen Waffen und Ornamenten sehen als wären es Millionen.

Diese Worte brüllte Vana wie vom Sturm aufgepeitschte Wellen des Ozeans. Die Augen des höchst mächtigen Dämons brannten im Feuer des Zorns wie zwei aufgehende Sonnen am Horizont. Doch als Narada diese Worte von Vana hörte, lachte er so laut, als wollte er den Himmel spalten. Dann erschien der Asket im Yoga Sitz am Himmel und kreiste mit großen, staunenden Augen über dem Schlachtfeld, um diesen Kampf zu beobachten.

Und Krishna antwortete:
Oh Vana, warum prahlst du so laut? Das ist nicht die Art von Helden. Vergeude deine Kraft nicht mit solchen Worten. Komm und kämpfe gegen mich auf dem Schlachtfeld! Oh Sohn von Vali, du hast viele überhebliche Worte gesprochen. Könnte man damit diesen Kampf gewinnen, wärst du zweifellos der Sieger. Komm, oh Vana, und besiege mich oder falle von mir besiegt mit dem Gesicht voran zu Boden zum Wohle der Welt.

So sprach Krishna und spickte Vana mit einem Schauer scharfer Pfeile, die tief in seinen Körper drangen. Doch Vana lachte und bedeckte Krishna mit einer großen Wolke brennender Pfeile, Eisenkeulen, Dreizacks, Lanzen und Speeren. So kämpfte der stolze Vana mit seinen tausend Armen gegen den achtarmigen Krishna und wurde immer zorniger, weil dieser mit Leichtigkeit alle Waffen abwehrte. Daraufhin ergriff Vana jene mächtige, himmlische Waffe, die für alle Feinde vernichtend ist und einst von Brahma durch asketische Kraft für Hiranyakashipu geschaffen wurde. Als diese Waffe geschossen wurde, verdunkelten sich alle Himmelsrichtungen und tausend schreckliche Omen erschienen ringsherum. Alles versank in Dunkelheit, keiner konnte noch etwas unterscheiden und alle Dämonen lobten Vana und riefen „Wohl getan! Höchst exzellent!“, während die Götter „Oh!“ und „Weh!“ klagten. Durch die Macht dieser Waffe wurde ein so dichtes Flammenmeer aus höchst schrecklichen Feuerpfeilen über Krishna ergossen, daß sich der Wind nicht mehr bewegen konnte. Daraufhin ergriff der Madhu Vernichter die Parjanya Waffe (Wolken), die wie der Tod selbst auf dem Schlachtfeld erschien. Sie zerstreute die Dunkelheit und löschte das Feuer, so daß die Dämonen jede Hoffnung verloren. Als die Dämonenwaffe mit der Waffe von Indra vernichtet war, jubelten die Götter und ließen ihre Siegesrufe erklingen. Und als Vana seine Waffe vereitelt sah, wurde er immer zorniger, schimpfte und bedeckte Krishna auf Garuda mit Keulen und dreizackigen Speeren. Doch Krishna, der Feindevernichter, wehrte lächelnd all diese Waffen ab und zerstückelte in diesem großen Kampf mit seinen Pfeilen vom Bogen Sarnga den Kampfwagen seines Gegners mit Pferden und Standarte. Gleich darauf schoß der höchst mächtige Krishna die herrlich strahlende Krone von Vanas Kopf und zerschlug ihm Rüstung, Bogen und Schild. Danach durchbohrte Krishna mit eisernen Pfeilen die Brust seines Gegners, daß er sein Bewußtsein verlor und niedersank. Als Narada auf der höchsten Turmspitze des Palastes diese Niederlage von Vana erblickte, klatschte er in die Hände und sprach:
Oh gutes Schicksal! Gesegnet ist meine Geburt und mein Leben, weil ich heute diese wunderbare Macht von Krishna bezeugen darf. Oh Starkarmiger, vollbringe nun zum Wohle der Götter das, wozu du dich auf Erden verkörpert hast. Besiege den Dämon Vana!

Als Kartikeya sah, wie Vana langsam wieder zu sich kam, aber seine Standarte zerbrochen, der Wagen zerschlagen und die Pferde getötet waren, schickte er ihm sein Reittier. Doch sobald der mächtige Pfau auf dem Schlachtfeld erschien, wurde er von Garuda angegriffen, und sie schlugen sich mit Flügeln, Schnäbeln und Krallen. Zornig erhob sich der Sohn der Vinata in die Luft, stürzte herab und traf mit seinem spitzen Schnabel voller Kraft den Kopf des Pfaus. Dann ergriff ihn Garuda mit den Krallen, schlug ihm mit den Flügeln und wirbelte den Pfau viele Male hin und her, bis er bewußtlos zu Boden sank, wie eine untergehende Sonne. Als der höchst mächtige Pfau fiel, regte sich Furcht in Vana und er überlegte:
Ach, voller Stolz auf meine Kraft habe ich die Worte meiner Freunde mißachtet. So bin ich nun vor den Augen der Götter und Dämonen in große Gefahr geraten.

Als ihn Rudra so deprimiert und verzweifelt sah, fühlte er den Wunsch, ihm zu helfen, und sprach zu Nandi:
Oh Sündloser, geh schnell zu Vana auf das Schlachtfeld und bringe ihm den himmlischen Wagen, der von Löwen gezogen wird. Ich selbst möchte nicht kämpfen und werde hier inmitten der Geisterschar verweilen. So geh du, und hilf Vana im Kampf.

Darauf sprach Nandi, der Beste der Wagenkrieger, „So sei es!“, begab sich mit dem Kampfwagen zu Vana und sprach freundlich:
Oh mächtiger Dämon, besteige schnell diesen Wagen! Oh Held, ich werde dein Wagenlenker sein. Säume nicht und handle!

So bestieg der mächtige Vana den Wagen des unvergleichlich energievollen Rudra, der von Brahma geschaffen wurde, ergriff die Brahmashira Waffe, die alle anderen Waffen zerstören kann, und schoß diesen höchst strahlenden Pfeil voller Zorn gegen Krishna. Obwohl Brahma diese Waffe zum Schutz der Welt geschaffen hatte, wurden nun alle Wesen zutiefst erschüttert. Doch Krishna sah die Waffe auf sich zukommen, vernichtete sie mit seinem Diskus und sprach zum berühmten Vana, der im Kampf unschlagbar war:
Oh Vana, wo sind nun deine stolzen Worte? Ich bin zum Kampf bereit. So kämpfe wie ein Mann und zeige deine Kraft! Es gab schon früher einen König mit tausend Armen. Er hieß Kartavirya, und seine Arme wurden im Kampf von Parasurama abgeschlagen. Dein Stolz auf die Kraft deiner Arme wird das gleiche Schicksal erleiden. So will ich diesen Stolz im Kampf brechen. Warte noch einen Moment, und ich werde dir die Arme abschlagen, die soviel Überheblichkeit hervorbrachten. Heute wirst du mir nicht entkommen.

Als Narada diesen höchst schrecklichen Kampf zwischen den Göttern und Dämonen sah, begann er, voller Entzücken zu tanzen. Und nachdem der hochbeseelte Pradyumna die Geisterschar geschlagen hatte, die nun das Schlachtfeld verließ und zu Shiva zurückkehrte, ergriff Krishna wie eine Gewitterwolke in der Regenzeit seinen tausendstrahligen Diskus, der für Dämonen im Kampf höchst zerstörend ist. In diesem Diskus ist die Energie des Lichtes und des Donnerblitzes von Indra vereint, wie auch die Energie aller Götter, die Energie der Opferfeuer, der Askese und Weisheit der Heiligen, die Energie der treuen Ehefrauen, die Energie der wilden Tiere, Nagas, Rakshasas, Yakshas, Gandharvas, Apsaras und aller anderen Wesen der drei Welten, sowie die Energie desjenigen, der den Diskus wirft. Dieser mächtige Diskus des Herrn, der wie die Sonne strahlt, erschien vor Vana und beraubte ihn all seiner Kraft. Als Parvati sah, wie Krishna mit erhobenem Diskus auf dem Schlachtfeld stand und wußte, daß niemand dieser unvergleichlichen Energie widerstehen kann, sprach sie zu Shiva:
Oh Herr, der Diskus, den Krishna ergriffen hat, ist in allen drei Welten unschlagbar. Deswegen rette Vana, bevor er den Diskus wirft!

Als der Dreiäugige diese Worte der Göttin hörte, sprach er zu Lamba:
Geh, oh Lamba, und beschütze Vana!

Daraufhin verschwand die Tochter des Himalaya durch ihre Yoga Kraft und stellte sich schnell vor Vana, so daß nur Krishna sie sehen konnte. Angesichts von Krishna, der mit erhobenem Diskus auf dem Schlachtfeld stand, legte die Göttin ihre Kleider und allen Schmuck ab. Dann stellte sie sich vollkommen entblößt vor Vana, um ihn zu beschützen, und blickte dem Sohn von Vasudeva in die Augen, ungesehen von allen anderen. Und als Krishna diese Göttin auf Wunsch von Shiva erneut vor sich stehen sah, sprach er:

Oh schöne Göttin mit den geröteten Augen, schon wieder bist du nackt auf dem Schlachtfeld erschienen und versuchst nun, Vana zu retten. Doch ich werde ihn schlagen. Daran gibt es keinen Zweifel.

Darauf antwortete die Göttin:
Oh Gott, ich erkenne dich als das höchste männliche Wesen, als ewigen und unvergänglichen Herrn mit dem Lotusnabel, als Schöpfer der Welt und erste Ursache des Universums. Oh Krishna, du solltest den im Kampf unschlagbaren Vana nicht töten. Gewähre ihm deinen Schutz und laß meinen Sohn leben. Oh Madhava, ich selbst verlieh ihm einen Segen und versprach, ihn zu beschützen. Bitte laß meine Worte nicht zur Lüge werden.

Auf die Bitte der Göttin antwortete Krishna, der Vernichter feindlicher Städte:
Oh schöne Dame, höre die Wahrheit. Zweifellos werde ich heute die tausend Arme abschlagen, durch die Vana so übermäßig stolz und gierig nach Kampf geworden ist. Dein Sohn soll leben, aber nur mit zwei Armen. So wird er in seinem dämonischen Stolz nicht noch einmal den Kampf gegen mich suchen.

Darauf antwortete die Göttin: „Oh Gott der Götter, so sei es!“ Dann verneigte sich der starkarmige Krishna vor der Mutter von Kartikeya und sprach mit zornigen Worten zu Vana:
Schande über deine Männlichkeit! Wozu benötigst du im Kampf die Göttin, die dich als schwach betrachtet und sich schützend vor dich stellt?

So sprach der höchst mächtige Krishna, schloß (angesichts der nackten Göttin) seine Augen und schleuderte den Diskus gegen Vana. Als der sonnengleich strahlende Diskus entfesselt war, wurde die ganze Schöpfung erschüttert und die Aasfresser freuten sich. Der Diskus flog wie ein loderndes Feuer aus den Händen des strahlenden Gottes, der das ganze Universum durchdringt, so schnell über das Schlachtfeld, daß niemand seine wahre Form erkennen konnte. Sicher erreichte er sein Ziel, schnitt nacheinander die tausend Arme von Vana bis auf zwei ab und kehrte schließlich in die Hand von Krishna zurück. Nachdem der dämonenzerstörende Diskus seine Aufgabe erfüllt hatte, erschien Vana wie ein entwaldeter Berg, von dem das Blut in Strömen floß, und schwer verletzt brüllte er wie eine Gewitterwolke. Als Kartikeya und Shiva dieses Gebrüll von Vana hörten, näherten sie sich dem Feindevernichter Krishna, und damit er seine Diskus nicht noch einmal zum Untergang von Vana warf, sprach Mahadeva:
Oh starkarmiger Krishna, ich erkenne dich als das höchste männliche Wesen, als ewigen Gott der Götter und Vernichter von Madhu und Kaithabha. Du bist die Zuflucht der Welt, und das Universum ist aus dir entstanden. Du bist unbesiegbar in allen drei Welten mit den Göttern, Dämonen und Nagas. Deshalb zieh deinen erhobenen, unschlagbaren himmlischen Diskus zurück, der für alle Feinde so zerstörend ist. Oh Vernichter von Keshi, ich habe Vana meinen Schutz versprochen und bitte dich deshalb, diesen Kampf zu beenden. Laß mein Versprechen wahrhaft sein.

Und Krishna antwortete:
Oh Gott der Götter, ich verneige mich vor dir, der du für alle Götter und Dämonen höchst verehrenswert bist. Ich ziehe meinen Diskus zurück, und wie du es wünschst, soll Vana leben. Oh großer Herr, ich betrachte damit das Werk als vollbracht, für das ich hier erschienen bin. So gib mir die Erlaubnis, zu gehen.

So sprach Krishna zu Shiva und begab sich zu Aniruddha, der mit den Schlangenpfeilen der Illusion gebunden war und auf seine Befreiung wartete. Und nachdem Krishna das Schlachtfeld verlassen hatte, sprach Nandi, der Diener von Shiva, zu Vana die folgenden, wohlgemeinten Worte:
Oh Vana, begib dich mit deinen Wunden zu Shiva, dem Gott der Götter.

Als Vana diese Worte von Nandi hörte, spürte er einen starken Wunsch danach. So bestieg Vana, der seine tausend Arme verloren hatte, schnell den Wagen, und der mächtige Nandi fuhr ihn zu Shiva. Dort sprach Nandi erneut voller Mitgefühl:
Oh Vana, tanze für den Gott der Götter. Dann wird er zufrieden mit dir sein, und du wirst dein Wohlergehen wiederfinden.

Ermuntert von Nandis Worten begann der verwirrte und schwer gequälte Dämon, der im Blut gebadet war und zu leben wünschte, vor Shankara zu tanzen. Und als Shiva sah, wie der von Furcht überwältigte Vana dem Gebot von Nandi folgte und voller Hingabe vor ihm tanzte, sprach Mahadeva, der stets seinen Verehrern geneigt ist, voller Mitgefühl:
Oh Vana, ich bin zufrieden mit dir. So bitte um einen Segen, den du im Herzen wünschst.

Und Vana antwortete:
Oh Herr, wenn du mir einen Segen gewähren möchtest, dann befreie mich von diesem Fieber und laß mich unsterblich sein.

Darauf sprach Mahadeva:
Oh Vana, du bist jetzt unsterblich wie die Götter. Ich bin dir geneigt. So bitte um einen weiteren Segen.

Und Vana antwortete:
Dann bitte ich darum, daß die Verehrer, die qualvoll verwundet und blutbedeckt vor dir tanzen, wie ich es tat, mit Nachkommenschaft gesegnet werden.

Darauf sprach der Herr:
Mögen meine Verehrer, die abgezehrt, geduldig, wahrhaft und hingebungsvoll auf diese Weise tanzen, mit Söhnen gesegnet sein. Oh Vana, mögen alle deine Wünsche in Erfüllung gehen. So bitte um einen dritten Segen. Ich werde ihn gewähren.

Und Vana antwortete:
Oh Sündloser, möge mein Körper, der durch den Diskus schwer verwundet und gequält wurde mit dem dritten Segen vom Leiden befreit werden.

Darauf sprach Rudra:
So sei es! Möge dir Gutes geschehen. Dein Körper soll unverwundet und gesund von diesem Leiden befreit sein. Oh Sohn, ich bin sehr zufrieden mit dir. So bitte um einen vierten Segen.

Und Vana antwortete:
Oh höchster Herr, möge ich der Erste unter deinem Gefolge werden, den Namen Mahakala tragen und ewigen Ruhm gewinnen.

Darauf sprach Shankara, der höchst strahlende Herr:
So sei es! Unter meinem Schutz sollst du einen himmlischen Körper tragen, der unverwundbar und von Krankheit frei ist. Mögest du durch meine Gunst stets in meiner Nähe leben und von Sorgen frei sein. Oh Vana, du bist für deine große Kraft berühmt. So bitte um einen fünften Segen, den du im Herzen wünschst.

Und Vana antwortete:
Oh Herr, möge durch deine Gnade mein Körper nicht ungestaltet oder häßlich sein, wenn ich nur noch zwei Arme habe.

Darauf sprach Hara:
Oh großer Dämon, es gibt nichts, was ich meinen Verehrern nicht gewähren könnte. Du bist mir ganz besonders hingegeben, und so wird alles in Erfüllung gehen, was du dir gewünscht hast.

Diese Worte sprach der dreiäugige Shiva und verschwand mit seiner Geisterschar vor den Augen aller Geschöpfe.


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