Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

2.125. Das Ende des Kampfes zwischen Krishna und Shiva

Vaisampayana sprach:
Als der dreiäugige Shiva (durch die Vaishnava Waffe) verbrannte, versanken alle Welten im Nichts, und man konnte weder Nandi noch den Wagen oder Rudra sehen. Daraufhin loderte Rudra in seinem Zorn doppelt auf und ergriff seinen Pfeil mit vier Schneiden, womit er auch die dreifache Dämonenstadt Tripura zerstört hatte. Doch der hochbeseelte Sohn von Vasudeva, der den Geist aller Wesen durchschaut, erkannte die Absicht des dreiäugigen Gottes und schoß die Jrimbhana Waffe (das Gähnen). Damit begann der göttliche Hara, der um den Schutz von Vana kämpfte, zu gähnen und schlief mit aufgelegtem Pfeil ein. Als der mächtige Krishna, die Seele von allem, mit seiner Waffe den mächtigen Rudra mit Bogen und Pfeil in der Hand betäubt hatte, blies er sein Muschelhorn Panchajana und ließ die Sehne seines Bogen Sarnga sirren, wodurch alle Wesen mit Furcht erfüllt wurden. In der Zwischenzeit hatte auch Pradyumna die Dämonen im Kampf mit seinen Pfeilen geschlagen und die zahllosen Pramathas aus dem Gefolge von Rudra mit seiner Illusionskraft betäubt.

Als Rudra mit den unvergleichlichen Taten gähnte, trat eine riesige Flamme aus seinem Mund und begann, die zehn Richtungen des Raumes zu verbrennen. Daraufhin begab sich die Göttin Erde, die durch den Kampf dieser höchst Mächtigen schwer gequält wurde, zu Brahma, dem Vater der Schöpfung, und sprach:
Oh starkarmiger Gott, ich werde von übermäßiger Energie bedrückt. Diese Last von Rudra und Krishna ist so groß, daß ich wieder im Meer des Einen versinken muß. Oh Großer Vater, bitte beachte meine unerträgliche Last und bedenke die Mittel, mich davon zu befreien, damit ich die belebten und unbelebten Geschöpfe auch weiterhin tragen kann.

Darauf antwortete der Große Vater der Tochter von Kasyapa:
Ertrage diese Last noch einen Moment, und bald wirst du wieder davon befreit sein.

Danach sprach Brahma zu Rudra:
Du selbst hast die Ursachen geschaffen, daß dieser übermächtige Dämon untergehen muß. Warum beschützt du ihn jetzt noch? Oh Starkarmiger, ich finde es nicht gut, daß du gegen Krishna kämpfst. Weißt du nicht, daß Krishna dein zweiter Körper ist?

Auf diese Worte von Brahma hin, konzentrierte Shiva, der ewige Herr, seinen Geist auf das Brahman und sah darin alle drei Welten aus belebten und unbelebten Geschöpfen. Shiva, der Herr des Yoga, vertiefte sich im Yoga und erinnerte sich an den verliehenen Segen und seine Worte in Dwaraka. Daraufhin schwieg er und erkannte sich selbst in Krishna und beide als Eins (im Brahman). So war Rudra zufrieden, zog sich aus dem Kampf zurück und sprach zu Brahma:
Oh Herr, ich will nicht weiter gegen Krishna kämpfen. Möge die Erde von der Last dieses Kampfes befreit sein.

Daraufhin umarmten sich Krishna und Rudra und zogen sich zufrieden vom Schlachtfeld zurück. Niemand anderes konnte jemals diese beiden Yogis als Einheit erblicken, außer Brahma, dem Schöpfer von allem, der Hara und Hari wieder mit sich selbst vereint hatte. Damals sprach er zu den Rishis Narada und Markandeya, die in seiner Nähe waren und die unvergleichliche Sicht hatten:
Oh ihr Kenner des Brahman, ich habe Shiva und Krishna in einem nächtlichen Traum an einem See neben dem Berg Mandara erblickt. Ich sah Hara in Gestalt von Hari und Hari in Gestalt von Hara. Hara trug Muschelhorn, Diskus und Keule in seinen Händen, war in gelbe Kleider gehüllt und ritt auf Garuda. Hari trug den Dreizack in seiner Hand, war in ein Tigerfell gehüllt und ritt auf dem Bullen. Über diesen höchst wundervollen Anblick war ich sehr erstaunt. Oh ihr Asketen mit dem Reichtum der Entsagung, bitte erklärt mir die Wahrheit hinter diesem Wunder.

Und Markandeya sprach:
Oh Brahma, Shiva ist Vishnu und Vishnu ist Shiva. In ihrem Wesen gibt es keinen Unterschied. Sie wirken beide zum Wohle der Welt, sind ohne Anfang, Mitte und Ende, ewig und unvergänglich. Höre, ich werde dir die Einheit von Hari und Hara erklären. Vishnu ist Rudra und Rudra ist Brahma. Brahma, Vishnu und Rudra sind eine Einheit und ein Wesen. Alle drei sind voller Segen, selbstgeborene Herrscher der Welt, Herren über ihre weibliche Hälfte und üben reine Entsagung. Wie Wasser mit Wasser vermischt zu Wasser wird, so wird Rudra zu Vishnu. Und wie Feuer mit Feuer vermischt zu Feuer wird, so wird Vishnu zu Rudra. Rudra ist Feuer und Vishnu ist Soma (Nektar bzw. Mond). Feuer und Soma ist das Wesen aller belebten und unbelebten Geschöpfe des Universums. Hari und Hara wirken beide zum Wohle der Welt und sind gleichzeitig Schöpfer und Zerstörer aller Geschöpfe. Narayana und Maheshvara sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Ursache und Wirkung, Schöpfer, Beschützer und Zerstörer. Sie sind die Quelle der Veden. Als Indra geben sie das Wasser, als Sonne das Licht und als Wind das Leben. Daraus entsteht die ganze Schöpfung. Oh Großer Vater, damit habe ich dir das Wunder erklärt. Wer diesen Text täglich rezitiert oder hört erreicht jene höchst vorzügliche Region von Vishnu und Rudra.

Daraufhin sprach Brahma:
Ich verneige mich vor Hari und Hara, dem Schöpfer, Beschützer und Zerstörer des Universums. Ohne Vishnu gäbe es keinen Rudra und ohne Rudra keinen Vishnu. Sie sind Eins, auch wenn sie in verschiedenen Formen durch die Welt wandern. Vishnu ist niemand anderes als Shiva und Shiva niemand anderes als Vishnu. Seit Urzeiten sind sie untrennbar vereint. Verehrung der Einheit von Rudra und Krishna. Verehrung des dreiäugigen und des zweiäugigen Gottes. Verehrung der Gottheit mit den zornesroten Augen und den schönen Lotusaugen. Verehrung dem Lehrer von Kartikeya und Pradyumna. Verehrung dem Träger der Ganga und der Erde. Verehrung dem Träger von Schlangen und Pfauenfedern. Verehrung dem Träger der Girlande aus Totenköpfen und Waldblüten. Verehrung dem Träger von Dreizack und Diskus. Verehrung dem Träger des Asketenstabes und des goldenen Stabes. Verehrung dem Träger von Tigerfell und gelber Kleidung. Verehrung dem Ehemann von Uma und Lakshmi. Verehrung dem mit Asche Eingeriebenen und dem Dunkelhäutigen. Verehrung der Gottheit, die auf Leichenverbrennungsplätzen und im Meer der Ewigkeit wohnt. Verehrung dem Reiter auf dem Bullen und auf Garuda. Verehrung dem Vielgestaltigen und vielfältig Verkörperten. Verehrung dem Zerstörer und Erhalter. Verehrung dem Furchterregenden und Liebenswürdigen. Verehrung dem Zerstörer des Opfers von Daksha und dem Sieger über Vali. Verehrung dem Bewohner der Berge und des Ozeans. Verehrung dem Vernichter der Dämonenstadt Tripura und dem Vernichter der Dämonen. Verehrung dem Gott, der den Körper von Kama verbrannte und den Dämon Naraka schlug. Verehrung dem Vernichter von Andhaka und Kaithabha. Oh Vishnu-Shiva, ich verneige mich vor dir. Verehrung dem Herrn, der von allen Göttern verehrt wird. Verehrung der Gottheit, die im Saman- und Yajur-Veda gepriesen wird. Verehrung dem Handelnden und Mächtigen. Verehrung dem Feindevernichter und Götterfreund. Verehrung dem Herrn der Sinne und dem Goldhaarigen. Du bist der Eine, der von allen Heiligen gepriesen wird, wie vom vedengelehrten Vyasa, dem klugen Narada, Bharadvaja, Garga, Vishvamitra, Agastya, Pulastya und Dhaumya.

Wer diese Hymne für Hari und Hara täglich rezitiert, wird zweifellos von allen Krankheiten befreit und mit Kraft gesegnet. Dieser wird Wohlstand erreichen und den ewigen Himmel. Die Jungfrau wird einen guten Ehemann und die Kinderlose Kinder erhalten. Eine Schwangere, die diese Hymne hört, wird einen vorzüglichen Sohn gebären. Wahrlich, wer diese Hymne achtsam liest, wird von der Furcht vor Dämonen, Geistern und anderen Hindernissen befreit.


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