Pushpak Vishnu PuranaZurück WeiterNews

2.9. Die Sonne und die Wolken

Parasara sprach:
Die Form des mächtigen Hari im Sternhimmel gleicht einem Delphin, an dessen Schwanz sich Dhruva befindet. Wie sich Dhruva dreht, so drehen sich auch Mond, Sonne und Sterne. Und auch die Mondhäuser folgen seinem kreisförmigen Pfad, weil alle himmlischen Lichter durch unsichtbare Schnüre an den Polarstern gebunden sind. Die Delphingestalt des himmlischen Bereichs wird durch Narayana aufrechterhalten, der persönlich als planetarisches Licht im Herzen wohnt, während Dhruva, der Sohn von Uttanapada, aufgrund seiner Verehrung für den Herrn der Welt im Schwanz des Sternendelphins erstrahlt (was im Kapitel 2.12. weiter erklärt wird). Der Erhalter dieses Bereichs in Form des Delphins ist Vishnu, der Allherrscher. An diesem Bereich hängt wiederum Dhruva, an Dhruva hängt die Sonne und an der Sonne hängt diese ganze Welt mit ihren Göttern, Dämonen und Menschen.

Höre nun mit Achtsamkeit, wie die irdische Welt von der Sonne abhängt. Über acht Monate des Jahres zieht die Sonne das Wasser herauf, das die Essenz aller Flüssigkeiten ist, und ergießt es dann (während der anderen vier Monate) als Regen auf die Erde. Durch den Regen wachsen die Pflanzen, und die Pflanzen ernähren die ganze Welt. Die Sonne entzieht mit ihren heißen Strahlen der Erde die Feuchtigkeit und ernährt damit den Mond. Der Mond überträgt diese Feuchtigkeit durch die Luft an die Wolken, die durch Rauch, Feuer und Wind entstehen. Sie können das Wasser tragen und werden deshalb Abhras genannt. Wenn sie jedoch durch den Wind zerbrechen, dann strömt ihr Wasser herab, das von allen Unreinheiten durch die Zeit gereinigt wurde. Die Sonne, oh Maitreya, atmet Feuchtigkeit von vier Quellen ein: den Meeren, den Flüssen, der Erde und den Lebewesen. Das Wasser, das die Sonne von der himmlischen Ganga eingeatmet hat, strömt sogleich mit ihren Strahlen ohne jegliche Wolken herab, und die Menschen, die sich von diesem reinen Wasser bis ins Innerste berühren lassen, werden von den irdischen Sünden gereinigt und müssen nie die Hölle erfahren. Das nennt man die himmlische Reinigung. Wenn es regnet, während die Sonne scheint und keine Wolken am Himmel sind, dann ist es das Wasser der himmlischen Ganga, das durch die Sonnenstrahlen gegeben wird. Wenn jedoch Regen von einem klaren und wolkenlosen Himmel fällt, während die Sonne im Haus von Krittika und den anderen Mondhäusern mit ungeraden Zahlen steht, dann ist das Wasser zwar von der himmlischen Ganga, aber es wird von den Elefanten der vier Himmelsrichtungen versprüht und nicht von den Strahlen der Sonne. Wahrlich, wenn solcher Regen fällt, kommt er nur von den Sonnenstrahlen, wenn die Sonne in geraden Mondhäusern steht.

Das Wasser, das die Wolken auf die Erde ergießen, ist wie Amrit für die Lebewesen, denn es ist fruchtbar für die Pflanzen, die für viele Nahrung sind. Dadurch wachsen alle Kräuter und Gemüsepflanzen, und wenn sie reif sind, dienen sie zur Erhaltung des Lebens. Mit ihnen wiederum führen jene Menschen, welche die Tugend als Licht haben, tägliche Opfer durch und ernähren damit die Götter. Auf diese Weise werden die Opfer, die Veden, die vier Kasten mit den Brahmanen an ihrer Spitze, die Wohnstätten der Götter, alle Arten der Tiere und die ganze, weite Welt durch den Regen erhalten, der allen Nahrung bringt. Der Regen hängt von der Sonne ab, die Sonne von Dhruva und Dhruva vom himmlischen Bereich in Form des Delphins, der mit Narayana eins ist. So ist Narayana, der uralte und ewigwährende Gott, der im Herzen der Sternensphäre wohnt, der Erhalter aller Wesen.


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