Pushpak Shiva-Purana Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 16 - Ganeshas Kopf fällt

Brahma sprach:
Shiva beriet sich also mit Vishnu und zog anschließend in die Schlacht. Hinter ihm die große Armee, so standen sich Shiva und Ganesha von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Freudig gedachten die Götter der Lotusfüße von Shiva und begannen mit dem Jungen zu kämpfen. Vishnu allen voran, doch Ganesha traf die Anführer mit seinem Stock und selbst Vishnu in einem Augenblick, denn die Göttinnen an seiner Seite gaben ihm große Kraft. Als sogar Vishnu scheinbar mühelos getroffen wurde, verließ die Götter jegliche Kraft, und nach einigen ergebnislosen Angriffen zogen sie sich zurück.

Nun war sogar Shiva erstaunt über den Jungen, und er dachte bei sich:
Er kann nur mit Täuschung besiegt werden, sonst nicht.

Also stand Shiva inmitten seiner Heerscharen, welche bei seinem Anblick neue Kraft schöpften. Daß der sonst formlose Gott hier in der Schlacht eine deutlich sichtbare Form mit allen Qualitäten angenommen hatte, ließ sie jubeln und sich neu formieren. Wieder traf Ganesha, der Sohn von Parvati, Vishnu mit seinem Stab, diesen Gott, der allen Glückseligkeit verleiht.

Und Vishnu sprach zu Shiva:
Ich werde ihn täuschen, damit du ihn töten kannst, oh Herr. Seine Natur ist ganz und gar Tamas und daher unerreichbar. Ohne Täuschung ist er nicht zu schlagen.

Doch als Vishnu mit Shivas Erlaubnis den Kampf mit Verblendung begann, gingen die beiden Göttinnen Durga und Kali in Ganesha ein und übertrugen ihm damit all ihre Macht. Sie selbst verschwanden, und der Junge schleuderte mit großer Macht eine Eisenkeule auf Vishnu. Während dieser der Waffe auswich, näherte sich Shiva von der anderen Seite mit seinem Dreizack. Der heldenhafte Ganesha sah ihn kommen, gedachte der Lotusfüße seiner Mutter, und traf Shiva so hart, daß ihm der Dreizack aus der Hand fiel. Also ergriff der Gott seinen Bogen Pinaka, doch auch dieser wurde ihm von Ganesha mit der Keule aus der Hand geschlagen. Außerdem traf er noch fünf Hände des Gottes selbst, der mit den anderen fünf Händen wieder seinen Dreizack aufnahm.

Nun rief Shiva wie ein weltlicher Anführer:
Oh weh, das ist sogar für mich schmerzvoll. Wie wird es da meinen Ganas ergehen?

Ganesha ließ nicht ab, die Götter und Ganas mit seiner Eisenkeule zu bearbeiten, bis sie wieder in alle Richtungen flohen. Keiner wollte sich mehr dem Jungen stellen, der über die Kraft der Göttinnen (der Shaktis) verfügte.

Vishnu sprach zu sich:
Er ist gesegnet, dieser große Held mit der ungezähmten Macht. Tapfer ist er und ein Freund des Kämpfens. Ich habe schon viele Götter, Dämonen und Geister kämpfen sehen, doch niemand ist so überraschend und geschickt wie er, und keiner gleicht ihm in Gestalt und Bewegung.

Während er noch so überlegte, kam schon wieder die Eisenkeule auf ihn zugesaust, die er mit seinem Diskus und dem Gedanken an Shiva in Teile spaltete. Ganesha schleuderte noch die Teile, doch diese wurden von Garuda, Vishnus Reittier, aufgefangen und weggeworfen. So kämpften die beiden Helden, Vishnu und Ganesha, noch eine Weile gegeneinander. Ganesha traf mit seinem Stab, so daß Vishnu für einen Moment zu Boden ging. Schnell war er wieder auf den Beinen, und griff Parvatis Sohn erneut an. Doch in diesem Moment erschien plötzlich Shiva, wie aus dem Nichts, und trennte dem Jungen mit seinem Dreizack den Kopf ab. Sofort standen die Armeen der Götter und Geister still. Du Narada, erschienst vor Parvati und erklärtest ihr die Lage.

Und dann sagtest du noch zu ihr, immer dem Willen Shivas gemäß, um die Wesen ständig herauszufordern:
Oh stolze Dame, du solltest in deiner Haltung nicht nachgeben.

Dann zogst du dich wieder zurück, du ewiger Weiser.


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