Pushpak Shiva-Purana Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 27 - Der Beginn von Dakshas Opfer

Brahma erzählte:
Einige Zeit später begann Daksha ein großes Opfer, zu dem viele, viele Himmlische und auch Irdische kamen. Götter und Menschen erreichten den Opferplatz, von Shivas Maya geblendet. Es kamen Agastya, Kasyapa, Atri, Vamadeva, Bhrigu, Dadhichi, der ehrenwerte Vyasa, Bharadvaja, Gautama, Paila, Parasara, Garga, Bhargava, Kakubha, Sita Sumantu, Trika, Kanka, Vaisampayana und viele andere mit ihren Söhnen und Ehefrauen. Die Götter kamen, unter ihnen die glücksbringenden Wächter der Himmelsrichtungen, und boten ihre Hilfe beim Opfer an. Ich, der Schöpfer des Universums, kam von Satyaloka mit meinen Söhnen, Gefolgsleuten und den Veden in ihren verkörperten Formen unter Lobpreis. Auch Vishnu wurde hergebeten, und von Vaikuntha kommend mit seinem Gefolge willkommen geheißen. Und viele andere erschienen ebenso, welche Daksha alle gastfreundlich und angemessen willkommen hieß. Der himmlische Architekt hatte prächtige Häuser errichtet, welche kostbar strahlten und glänzten, und in ihnen richteten sich die Gäste ein. Das Opfer fand in der heiligen Stadt Kanakhala statt, und Bhrigu und seine Ebenbürtigen übernahmen die Ämter der amtierenden Priester. Vishnu hatte den Vorsitz über die Zeremonie nebst den Maruts, und ich war das Oberhaupt für die vedischen Rituale. Die Wächter der Himmelsrichtungen übernahmen freudig die Wache an den Toren, waren gut gerüstet und hatten viele Helfer. Im Altar war das Opfer selbst anwesend in seiner schönsten, verkörperten Gestalt, und die himmlischen Weisen bewahrten die Veden. Das Opferfeuer zeigte sich in tausend Formen während der Zeremonie, um die Opfergaben von Daksha zu empfangen. Insgesamt waren 86.000 Opferpriester da, von denen 64.000 allein die Saman Veden sangen. Du, der himmlische Narada, warst mit vielen anderen für die Rig und die Yajus Veden zuständig. Und auch die sieben Weisen sangen den Saman viele Male.

In diesem großen Opfer lud Daksha alle Gandharvas, Siddhas, Vidyadharas, Adityas, die zahllosen Nagas, Brahmanen, Könige, himmlische Weise, Minister, Krieger und Götter ein. Und er strahlte mit seiner Gattin inmitten der Gäste, mit der heiligen Schnur um sein Handgelenk und den glänzend ausgeführten glücksverheißenden Svastyayana Riten. Doch wen der immer noch wütenden Daksha nicht einlud, das war Shiva. Denn er meinte, daß einer, der Totenschädel zur Zierde trug, nicht würdig sei, an diesem edlen Opfer teilzunehmen. Und da Sati die Ehefrau von Shiva war, wurde sie auch nicht eingeladen. Obwohl sie einst seine geliebte Tochter war, hatte er ihre guten Eigenschaften ganz vergessen.

Das Opfer nahm seinen Lauf, und alle Anwesenden waren sehr mit ihren Aufgaben beschäftigt. Doch Dadhichi bemerkte, daß Lord Shiva nicht erwünscht war, und niedergeschlagen sprach er:
Oh ihr himmlischen Weisen und alle, die ihr mich hören könnt. Achtet auf meine Worte. Warum ist Shiva kein Teil der Festlichkeiten bei diesem Opfer? Alle sind gekommen, doch das Opfer kann niemals ohne den edlen Träger des Dreizacks vollständig sein. Der mit dem Bullen im Banner, der mit der blauen Kehle, der große Herr und höchste Geist - er ist nicht hier. Jeder weiß doch, daß alle guten Früchte nur von ihm verliehen werden. Oh Daksha, wenn der Dreiäugige unheilsame Dinge annimmt, dann werden sie heilsam und größer als groß. Ihr solltet unverzüglich den großen Shiva einladen, du, Daksha, Brahma oder Vishnu. Mit allen Mitteln sollte Shiva hergebeten und von Indra und allen Göttern auf dem Weg begleitet werden, damit der Zug passend für ihn ist und das Opfer vollendet werden kann. Ihr solltet sofort dahin gehen, wo er ist. Bringt Shiva und Sati sofort her. Oh Herr, alles sollte durch Shiva geheiligt werden, durch das höchste Selbst. Und wenn Shivas Gefährtin, die große Göttin, hier ankommt, wird alles in Ordnung sein. Alle Verdienste kommen daher, daß man an Ihn denkt und seinen Namen singt. Daher bringt Ihn schnell her, damit er das Opfer heilige. Sonst bleibt das Opfer unvollständig und fehlerhaft. Und damit sage ich euch die Wahrheit.

Als Daksha diese Worte hörte, wurde er ärgerlich und sprach hochmütig:
Ich habe hier Vishnu herzugerufen, den Ersten aller Götter, in dem ewige Tugend wohnt. Woran könnte es einem Opfer mit ihm fehlen? In Vishnu gründen sich alle Veden, Opfer und Riten. Er ziert diesen Opferplatz mit seiner Anwesenheit. Und Brahma, der Große Vater aller Welten kam von Satyaloka her, mit den Veden, Upanishaden und sämtlichen Schriften. Der König der Götter ist hier mit allen Göttern, und auch ihr himmlischen Weisen seid alle da. Wer würdig ist, an diesem Opfer teilzuhaben, ist gekommen. Ihr alle kennt die vedischen Texte und ihre Bedeutung, und ihr seid alle standhaft in euren Riten. Wozu soll Shiva hier gut sein? Ja, ich habe meine Tochter mit ihm verheiratet, doch nur, weil Brahma mich dazu gebracht hat. Doch, oh Brahmane, Shiva ist kein Wesen von Edelmut. Er hat weder Vater noch Mutter und ist der unverbesserliche Herr der Kobolde, Geister und Gespenster. Er ist ein niederträchtiger, hochnäsiger Kerl von falschem Ruhm und mit jeder Menge Feindseligkeit. Er ist dieses heiligen Ritus unwürdig. Und daher habe ich ihn nicht eingeladen. Drum rede nicht so hoch über ihn. Mein großes Opfer wird durch euch alle guten Früchte tragen.

Doch Dadhichi erwiderte bedeutungsvoll und laut, so daß alle es hören konnten:
Ohne Shiva ist das kein Opfer. Und deine Vernichtung steht kurz bevor.

Sprachs und verließ sofort den Ort, um zu seiner Einsiedelei zurückzukehren. Und einige Gleichgesinnte gingen mit ihm, nachdem sie Daksha ebenfalls getadelt hatten.

Doch Daksha rief ihnen spöttisch hinterher:
Da geht Dadhichi, der große Liebling Shivas, und andere von seiner Sorte verlassen mein Opfer. Das ist gut. Ich lobe es. Ja, Indra und ihr Götter und Weisen, das meine ich ehrlich. Sie sind nur vernagelt und dumm und verlieren sich in sinnlose Diskussionen. Diese bösartigen Abtrünnigen sollten von heiligen Riten ausgeschlossen werden. Ihr alle hier, Brahmanen, Weise und Götter mit Vishnu an der Spitze - ihr werdet mein Opfer mit Früchten beehren.

Und Brahma sprach:
Und alle Anwesenden fuhren mit dem Opfer fort, geblendet von Shivas Illusion. So habe ich dir erzählt, lieber Narada, wie das Opfer verflucht wurde. Höre nun auch, wie es zerstört wurde.


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