Pushpak Shiva-Purana Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 18 - Die Vermählung von Shiva und Sati

Narada fragte:
Und was geschah, als du wieder bei Shiva warst? Was tat er als nächstes?

Brahma antwortete:
In freudiger Stimmung trat ich vor den Herrn, denn ich hatte ja auch freudige Botschaft. Doch er tat erregt und unsicher. Ob es seine tatsächliche Anhänglichkeit an Sati war, oder einfach nur Teil seines himmlischen Spiels, oder seine Hingabe an irdische Konventionen - jedenfalls sprach er ungeduldig zu mir wie ein gewöhnlicher Mann.

Shiva sprach:
Oh ältester Gott, was unternahm Daksha in Sachen Sati? Sprich schnell, sonst wird mein Herz vor Sehnsucht zerreißen. Dieser Schmerz der Trennung zwischen Sati und mir greift nur mich an, damit die Frau ihr Leben erhalten kann. Oh Brahma, achte Satis Namen, und laß mich handeln, wie es nötig ist. Sie ist niemand anderes als mein selbst, und ich muß mich wieder mit ihr vereinen. Oh Brahma, handle entsprechend!

Und so tröstete ich den Herrn, der sich nun strikt an weltliche Sitte hielt:
Oh Gott mit dem Stier im Zeichen, höre, was mein Sohn Sati betreffend sprach. Und sei beruhigt, denn es geschah, was du wolltest, daß es geschehe. Daksha sagte zu mir: „Meine Tochter soll ihm gehören. Sie wurde ihm bestimmt, und es ist auch mein Wunsch. Nun, wie du es einst gesagt hast, muß nur noch gehandelt werden. Sie hat Buße für ihn geübt, und ihn zieht es nun zu ihr hin. Und daher sollte ich sie ihm anbieten. Möge er zu einer günstigen Sternenstunde herkommen, dann übergebe ich ihm meine Tochter.“ Oh Shiva, das hat mir Daksha selbst gesagt. Gewinne sie dir also auf diese Weise.

Da lächelte Rudra beruhigt und antwortete:
Ich werde zu ihm gehen mit dir und Narada als Gefährten. Und rufe auch all deine anderen Söhne herbei. Sie werden mein Gefolge bereichern.

Was ich tat, und sogleich erschienen meine geistgeborenen Söhne in fröhlicher Stimmung vor mir. Auch du, Narada, kamst herbei. Auf Bitten Shivas kam auch Vishnu mit seiner Lakshmi auf Garuda reitend, und sein Gefolge begleitete ihn. Am 13. Tag der hellen Hälfte des Monats Chaitra, an einem Sonntag unter der Konstellation Uttara Phalguni, da startete Lord Shiva den Zug. Er ging voran und strahlte herrlich, von all den Göttern und Weisen begleitet. Es war ein großes und fröhliches Fest. Die Haut vom Elefanten, das Fell vom Tiger, die Schlangen, die Mondsichel und das verfilzte Haar wurden nach Shivas Willen zu prachtvollen Ornamenten und zierten den Gott aufs Herrlichste. Auf seinem Stier reitend kam er in Dakshas Einsiedelei, wo er mit großer Demut und grenzenloser Freude empfangen wurde. Daksha ehrte auch alle Götter und Weisen nebst Gefolge, bot allen einen Sitz an und führte Shiva mit seinen Begleitern in sein Haus. Dort ehrte er die lieben Gäste und sprach in aller Förmlichkeit seine Zustimmung zur Heirat aus.

Dann kniete Daksha vor mir nieder und bat:
Oh Vater, die Heiratsriten sollen von dir ausgeführt werden.

Ich stimmte zu, erhob mich und führte die Riten an. Es war eine günstige Stunde der Planeten und Sterne, als der strahlende Daksha seine Tochter dem Shiva übergab. Jener ergriff die Hand der schönen Braut, und wir alle, Vishnu, ich, du und die anderen Weisen, verbeugten uns vor Shiva und priesen ihn mit Lobeshymnen. Dann gab es ein wunderbares Fest mit Musik, Gesang und Tanz, und alle Götter und himmlischen Weisen waren ausgelassen, fröhlich und guter Dinge. Alle waren glücklich, und die Zeremonie kam zu einem guten Ende.


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