Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 80 - Die Geschichte von Mandhata

Bei Einbruch der Nacht fragte Shatrughna den Asketen Chabanya, Bhrigus Sohn: "Oh Brahmane, wie mächtig ist Lavana? Welcherart ist die Kraft seines Pfeils? Und welche Personen wurden zuvor im Kampf von diesem Pfeil getötet?" Der strahlende Chabanya antwortete auf die Fragen des hochbeseelten Prinzen: "Oh Nachfahre der Raghus, Lavana hat durch diesen Pfeil viel erreicht. Doch höre, was einem König aus dem Geschlecht der Ikshvakus geschah. Dieser frühe König von Ayodhya war in allen drei Welten unter dem Namen Mandhata bekannt. Er war der Sohn des Yavanashwa, sehr mächtig und stark. Nachdem er die ganze Welt unterworfen hatte, begann er die Eroberung der himmlischen Regionen. Indem er sich an die Vorbereitungen zur Beherrschung der Götter machte, waren der himmlische Anführer Indra und die anderen Unsterblichen höchst verängstigt. Mit dem Schwur, daß er die Hälfte von Indras Thron und Königreich einnehmen würde und die Himmlischen ihn verehren müßten, stieg er in die himmlischen Regionen auf. Doch als Indra, der Bezwinger von Paka, von dieser niederträchtigen Absicht erfuhr, beschwichtigte er ihn mit schmeichelnden Worten: "Oh Erster der Menschen, nicht einmal im Land der Menschen warst du in der Lage, der wirkliche König zu sein. Ohne die Erde vollständig unterworfen zu haben, wie kannst du wünschen, über das himmlische Reich zu herrschen? Wenn die gesamte Welt in deiner Hand ist, dann, oh Held, wirst du mit deinem ganzen Heer an Dienern und Soldaten auf den himmlischen Thron gesetzt." Als Indra dies gesagt hatte, fragte Mandhata: "Oh Shakra, wer auf Erden mißachtet meine Befehle?" Und Indra erwiderte: "Nun Schuldloser, ein Wanderer der Nacht, Lavana mit Namen, Madhus Sohn, lebt in Madhuvana und wird nicht von dir beherrscht." Nach diesen schrecklichen und unangenehmen Worten Indras senkte der König schamvoll sein Haupt und wurde still. Dann grüßte er Indra, verließ ihn und kehrte zur Erde zurück. Mit ärgerlichem Herzen, seiner gesamten Armee und allen Transportmitteln ging er davon, oh Feindebezwinger, um Madhus Sohn Lavana zu unterwerfen. Dazu sandte er einen Boten aus, um ihn zur Schlacht zu fordern. Der Botschafter trat vor Lavana, sprach viele ihm unangenehme Worte aus und wurde vom Wanderer der Nacht verschlungen. Auf der anderen Seite wurde die ausbleibende Rückkehr des Boten bemerkt, und König Mandhata griff sehr wütend den Rakshasa von allen Seiten mit Pfeilen an. Wild lachend nahm Lavana seinen Pfeil zur Hand und schoß ihn ab, damit er König und Gefolge zerstöre. Auf diese Weise wurde die Waffe mächtig und verbrannte den König mitsamt seinen Dienern und Armeen zu Asche, um dann zu Lavana zurückzukehren. So wurde der hochbeseelte König Mandhata nebst seiner gewaltigen Armee getötet. Oh liebenswerter Held, unvergleichlich und groß ist die Stärke des Pfeils. Doch sicher wirst du Lavana morgen schlagen. Gewiß ist dein Sieg, wenn Lavana seinen Pfeil nicht aufnehmen kann. Die Menschen werden erleichtert sein, wenn du die Zerstörung des Lavana vollbringen kannst. Oh Bester der Männer, ich habe dir nun über die unvergleichliche und gräßliche Macht des gemeinen Lavana und seines Pfeils erzählt. Oh Prinz, mit großer Anstrengung tötete Lavana den Mandhata. Es war nicht leicht. Du wirst am nächsten Morgen Lavana sicher zerstören. Er wird für sein Fleisch die Stadt verlassen, ohne seinen Pfeil mitzunehmen. Zu dieser Zeit wirst du sicher mit Sieg gekrönt werden, oh Herr der Menschen."


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